Artenschutz dank nachhaltiger Bejagung

Artenschutz dank nachhaltiger Bejagung

Am 17. Mai haben Tier- und Naturschutzverbände zum wiederholten Mal ein pauschales Importverbot von Jagdtrophäen „gefährdeter Arten“ gefordert und nach eigenen Angaben eine entsprechende Petition an Umweltministerin Dr. Barbara Hendricks übergeben. Der Deutsche Jagdverband (DJV) stellt klar, dass es bereits heute selbstverständlich ist, dass bedrohte Arten nur dann bejagt und die Trophäen  ein- und ausgeführt werden dürfen, wenn eine solche nachhaltige Nutzung dem Erhalt der Art dient. Die Einzelheiten legen die CITES-Vertragsstaaten fest. Die EU hat weitergehende Vorschriften erlassen, um Nachhaltigkeit zu überprüfen.

Die Umweltminister zahlreicher afrikanischer Länder – darunter Südafrika, Namibia, Zimbabwe und Sambia – haben erst kürzlich das von westlichen Tier- und Naturschutzverbänden geforderte Importverbot von Trophäen aus nachhaltiger Jagd als „besonders schlimme Form des Neo-Kolonialismus“ bezeichnet. Sie machten deutlich, dass Erlöse aus der Auslandsjagd unverzichtbar für Artenschutz- und Anti-Wilderei-Projekte im südlichen Afrika sind. Umso verwerflicher ist es, dass nach dem Tod des Löwen Cecil über weltweite Anti-Jagd-Kampagnen Millionen Euro Spenden gesammelt wurden, die im Wesentlichen bei den Organisationen hängen bleiben und kaum vor Ort wirksamen Artenschutz finanzieren. Dies beklagte beispielsweise der Umweltminister von Simbabwe vor wenigen Wochen.

DJV und Internationaler Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) setzen sich gemeinsam mit den betroffenen afrikanischen Ländern für den Schutz der verbliebenen heimischen Wildtier-Populationen ein und haben sich zu einer nachhaltigen Jagd im Ausland positioniert. Für den Artenschutz ist eine vorsichtige, nachhaltige Nutzung bis heute ein wichtiges und wirksames Mittel, weil sie den Wildtieren einen Wert gibt und der örtlichen Bevölkerung vermittelt, dass der Schutz – und nicht die Bekämpfung – wilder Tiere auch in ihrem Sinne ist. Dies gilt insbesondere für Regionen, die für Tourismus unattraktiv sind. So werden Schäden an Weidevieh (etwa durch Löwen und andere Großräuber) und an landwirtschaftlichen Kulturen (etwa durch Elefanten und andere große Pflanzenfresser) häufig von den jeweiligen Regierungen durch die Einnahmen aus nachhaltiger Bejagung ausgeglichen. Andernfalls droht illegale Tötung, wie Botswana zeigt, wo Trophäenjagd seit drei Jahren verboten ist: Im Norden des Landes haben örtliche Landwirte allein in den vergangenen Monaten mehr als 60 Löwen vergiftet, weil die Schäden nicht mehr ausgeglichen werden.

„Wise use“ – die sinnvolle Nutzung von Wildtieren – ist seit langem weltweit von Jägern und bedeutenden Verbänden wie der Weltnaturschutzorganisation IUCN oder dem WWF (World Wide Fund for Nature) als Teil von Artenschutzkonzepten anerkannt.

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