Auf Schwarzwildjagd mit Sauhunden
Als ich das erste Mal auf einer Drückjagd war, war ich 10 Jahre alt. Seitdem ist einige Zeit vergangen. Dabei ist mir klar geworden, dass Hunde die gut an Sauen arbeiten keine Selbstverständlichkeit sind und sorgfältig ausgewählt werden müssen. Heute sind wir 15 Treiber mit 12 Hunden und ebenfalls 15 Schützen. Eher eine kleine Jagd nachdem die große Drückjagd vor kurzem sehr erfolgreich verlaufen ist.
Vor uns liegt ein Dickicht und die Hunde sollen dort das Schwarzwild finden. In den letzten zwei Tagen hat es viel geregnet und wir Treiber sind darauf eingestellt, nass zu werden. Schon im ersten Buchendickicht treffen wir auf zwei Überläufer. Sie werden mit einigen Schüssen begrüßt, als sie das Dickicht verlassen. Kurze Zeit später hören wir den Standlaut. Zwei Heideterrier und eine Polnische Schwarzwildbracke haben den einen beschossenen Überläufer gestellt und halten ihn durch abwechselndes Angreifen fest. Der Treffer sitzt anscheinend hinten, da die Sau sich gut verteidigt.
Nach dem langen Sprint in den dicken Klamotten und mit dem restlichen Kram, den man so bei sich hat, sind wir recht außer Atem und gehen sofort an den Ort des Geschehens. Durch unser Näherkommen wurden die Hunde anscheinend mutiger und halten nun die Sau am Boden fest. Die Hundeführer werfen sich auf die Sau und der Überläufer wird abgefangen.
Verletzungen werden versorgt
Erst jetzt bemerken wir, dass der eine Heideterrier von dem Überläufer deutlich getroffen wurde. Die linke Leftze hat einiges abbekommen, das Ohr ist eingerissen und selbst durch die Hundeschutzweste haben die Waffen des Keilers geschlagen und Cuts hinterlassen. Auch der zweite Heideterrier hat sich verletzt. Er hat einen Cut, der von hinter dem Unterkiefer bis nach innen in dem Mundraum reicht. Wir brachten die Hunde anschließend sofort zum nächsten Tierarzt, wo sie versorgt wurden. Im anschließenden zweiten Treiben finden wir mit zwei Hunden weniger auch nur noch eine Sau, die dann auch erlegt wird. Das Schwarzwild scheint sich diesmal geschickt aus dem Staub gemacht zu haben. Auf der Strecke lagen zum Schluss 2 Sauen, 5 Stück Damwild und 4 Rehe.
1 Kommentare
Das ist ja typisch Jägersprache. Wer wird denn schon gerne von Schüssen begrüßt. Wer eine nette Begrüßung möchte kann ja selber mal ins Kriegsgebiet fahren und dort begrüßt werden.