Mit Pfeil und Bogen auf Sauen

Mit Pfeil und Bogen auf Sauen

In der Gemeinde Stahnsdorf bei Berlin tauchen immer wieder Probleme mit Sauen, sogar ganzen Rotten auf. Schon seit mehreren Monaten werden die Rotten am helllichten Tage auf Spielplätzen, in den Gärten oder in Parks gesichtet. Soll nun die Zulassung der Bogenjagd die Lösung sein?

Auslöser

Nachdem sich Anfang Februar eine Sau in einem Friseurladen in Stahnsdorf verirrt hatte und dort einen großen Schaden anrichtete, hat sich nun auch der Bürgermeister, Bernd Albers, zu den Problemen geäußert. Laut der Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) fordert Bernd Albers die Bejagung der „Problem-Schweine“ mit Hilfe von Pfeil und Bogen. Die Gemeinde reichte einen Antrag für eine Sondergenehmigung und die Aufhebung des Jagdverbotes beim Landesumweltministerium ein. Denn laut §19 des Bundesjagdgesetzes, ist die Bejagung mit Pfeilen verboten.

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Warum soll nun die Bogenjagd zugelassen werden?

Die  Genehmigung zur Jagd mit Pfeil und Bogen sei notwendig, da die „normale“ Bejagung mit Schusswaffen nicht möglich ist. Durch die enge Besiedlung der Gemeinde ist es zu gefährlich, die Sauen zu schießen ohne die Sicherheit der Bewohner zu gefährden. Zudem besagt §20 des BJagdG, dass das Jagen in allen Orten, an denen die öffentliche Ruhe, Ordnung oder Sicherheit gestört und das Leben von Menschen gefährdet wird, verboten ist.

Ob es nun aber die Lösung ist, ein anderes Gesetz aufzuheben ist noch unklar. Das Ministerium bearbeitet derzeit diesen Antrag. Alternative Jagdmethoden in dichtbesiedelten Räumen seien jedoch in Erwägung zu ziehen, insbesondere mit der drohenden Afrikanischen Schweinepest, so das Ministerium.

Die Zukunft der Bogenjagd

Jedoch besteht auch eine Gefahr durch die Bogenjagd und das Abprallen der spitzen Pfeile in dichtbesiedelten Gegenden. Zusätzlich wird die Bogenjagd laut dem Deutschen Jagdverband als nicht waidgerecht angesehen und wird als Jagdmethode weiterhin abgelehnt.
In anderen Ländern ist diese Jagdmethode kein umstrittenes Thema mehr. In Amerika jagen immer mehr Jäger mit Pfeil und Bogen, auch in einigen europäischen Ländern ist die Jagdmethode mittlerweile zugelassen. So auch in der Großstadt Spaniens, Madrid. Denn seit mehreren Jahren jagen dort zugelassene Jäger die Sauen mit Pfeil und Bogen.
Wie die Behörden bei einer Genehmigung in Stahnsdorf die Bogenjagd regeln wird, ist noch unklar. Fakt ist, dass auch eine Bejagung mit Pfeilen unter das Waffenrecht fallen wird und somit der Jagdschein eine Grundvoraussetzung darstellen muss. Zudem sollten Schulungen zum Thema Bogenjagd angeboten werden und nur erfahrene Bogenschützen eine Genehmigung zur Bejagung der Sauen in Gemeinden erteilt werden.

Doch ob es wirklich notwendig ist, die Aufhebung von jagdlichen Verboten durchzusetzen und nicht waidgerechte Jagdmethoden zuzulassen, weil einige Bewohner ihre Gärten, Mülltonnen und Komposte nicht mit Zäunen für die Sauen unzugänglich machen wollen, ist hierbei eine wichtigere Frage. Denn wenn für die Rotten der Zugang  zu Nahrungsmitteln nicht gewährleistet wird, würden sich die Sauen in der Gemeinde auch nicht niederlassen.

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