Schwarzwild abfangen – der Griff zur kalten Waffe

Schwarzwild abfangen – der Griff zur kalten Waffe

Das Abfangen von Schwarzwild zählt zu den großen Herausforderungen bei der Jagd – denn selbst eine angeschossene Sau ist äußerst wehrhaft. Und das Erlegen des Stücks mit der kalten Waffe ist darüber hinaus eine Methode, die nichts für Zartbesaitete ist. Im folgenden Artikel wird erläutert wann der Griff zum Jagdmesser nötig ist und worauf man Abfangen achten sollte.

Wann greift man zur kalten Waffe?

Schwarzwild im SchneeDas Stück ist krankgeschossen und die Nachsuche hat begonnen. Die Jagdhunde spüren das Wild auf und die Sau wird von den Hunden gebunden. Eine Situation, in welcher an Schießen nicht zu denken ist. Dies ist nur eine mögliche Situation, die den Griff zum Gewehr ausschließt. Wird man zu einem Wildunfall gerufen und viele Schaulustige weilen in der Nähe, ist der Abschuss ebenfalls ausgeschlossen. Auch ein mangelnder Kugelfang im Gelände stellt ein Sicherheitsrisiko dar. In so einem Fall greift man zum blanken Stahl, der waidmännisch auch kalte Waffe genannt wird.

Nichts für Ungeübte

Jagdhunde auf der NachsucheEines muss man sich vorab bewusst machen: Das Erlegen der Sau mit dem Messer hat es in sich. Selbst erfahrene Jäger haben Respekt vor dieser Aufgabe. Es macht schon einen Unterschied, ob man das Wild aus der Distanz mit dem Gewehr erlegt, oder den tödlichen Stich mit dem Messer ausführt – der Akt ist viel unmittelbarer. Hierzu gehört ein gutes Stück Erfahrung und Übung. Definitiv ist in so einer Situation kein Zögern angebracht sondern zielsichere Entschlossenheit, sonst steigt die Verletzungsgefahr, denn selbst ein schwer verwundeter Schwarzkittel kann noch jede Menge Überlebenswillen aufbieten und Widerstand leisten.

Den Stich richtig setzen

Waidblatt zum Abfangen von SchwarzwildIdealerweise wird der Stich hinter dem Blatt ausgeführt. Alternativ kann er auch ein Stück weit über oder auch unter dem Blatt angesetzt werden. Hier gilt es aber wiederum auch das Geschlecht des Schwarzwildes zu berücksichtigen, denn beim Keiler sollte man definitiv hinter dem Blatt ansetzen, da das Schild des Keilers sehr kräftig ist. Der Stich wird mit Hebelbewegung ausgeführt. Anschließend empfiehlt es sich, die Klinge entweder zu ziehen oder auch zu drücken. Der Grund: Auf diese Weise werden nicht nur Herz und Lunge verletzt sondern möglichst viele Blutgefäße geöffnet, um einen schnellen Tod ohne unnötiges weiteres Leiden des Tieres herbeizuführen. Wie die Beschreibung zeigt, hat es das Abfangen wirklich in sich. Im Zweifel also lieber den Profi ranlassen. In der Regel sind es die Hundeführer, die im Umgang mit der kalten Waffe über die nötige Erfahrung verfügen.

Mehr Informationen zum Abfangen und insbesondere den verschiedenen Methoden gibt es im Artikel Schwarzwild abfangen – die kalte Klinge richtig führen nachzulesen.

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