Zecken – was tun gegen lästige Blutsauger auf der Jagd?

Zecken – was tun gegen lästige Blutsauger auf der Jagd?

Jeder kennt sie, diese lästigen Blutsauger: Zecken sind gefährliche Krankheitsüberträger. Daher sollte man nach der Jagd unbedingt kontrollieren, ob man von Zecken befallen wurde. Auch der Jagdhund sollte nach ihnen abgesucht werden. In diesem Artikel werden die Gefahren durch den unliebsamen Parasiten erläutert.

Der Lebenszyklus einer Zecke

ZeckeDie Zecke gehört zu der Klasse der Milben und durchläuft dementsprechend drei Entwicklungsstadien. Aus den von der weiblichen Zecke abgelegten Eiern schlüpfen zunächst sechsbeinige Larven. Bereits in diesem ersten Stadium suchen sich die Zecken einen Wirt. Nahrungsgrundlage sind Blut und Gewebeflüssigkeit. Anschließend fallen sie vom Wirt ab, häuten sich und erreichen das zweite Stadium, die sogenannte Nymphe, wobei die Zecke dann acht Beine hat. Auch nach dieser Entwicklung sucht sich die Zecke einen Wirt, saugt sich voll und häutet sich erneut. Hieraus geht die Adulte Zecke hervor. Während Nymphen Zwitter sind, ist im adulten Stadium das Geschlecht bereits festgelegt. Nach der Nahrungsaufnahme in der adulten Phase paaren sich die Zecken. Die männlichen Tiere sterben danach, während die weiblichen Zecken erst nach der Eiablage verenden. Alle Entwicklungsstufen berücksichtigend, wächst die Zecke von etwa 0,5 mm bis hin zu 13 oder gar 15 mm im Entstadium heran. Ihren Wirt spüren die Parasiten über Rezeptoren an den vorderen Beinen, das sogenannte Haller’sche Organ, auf. Schweiß und Atem von anderen Lebewesen sind hier die entscheidenden Reize, genauer gesagt handelt es sich hierbei um chemische Stoffe wie Kohlendioxid, Milchsäure, Ammoniak und insbesondere Buttersäure.

Krankheitsüberträger Zecke

farn-waldBereits als Larven können Zecken Krankheitserreger in sich tragen, daher ist bei einem Zeckenbiss immer Vorsicht geboten. Wenn man eine Zecke entfernt, ist immer wichtig, dass diese vollständig aus der Bisswunde herauslöst. Dafür gibt es verschiedene Werkzeuge, von Pinzetten beziehungsweise Zeckenzangen, Vereiser oder auch spezielle Zeckenkarten, mit denen die Parasiten entfernt werden können. Die Gefahr eines Zeckenbisses und damit auch bei einer unsachgemäßen Entfernung liegt in ernsthaften Erkrankungen, die die Zecken übertragen können. Hierzu zählen insbesondere Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).

Vorsicht walten lassen

Zecken halten sich überwiegend in Bodennähe auf, beziehungsweise auf Gräsern und Farnen, von denen sie auf ihren Wirt überwechseln. Daher sollte man auf lange Beinbekleidung achten. Insbesondere die Jagdhunde sind daher auch besonders anfällig für Zecken. Nach dem Gang durchs Revier sollte man daher nicht nur bei sich selbst sondern auch bei seinem vierbeinigen Begleiter sorgfältig nach Zecken suchen. Eine zusätzliche Möglichkeit ist der vorsorgliche Schutz durch entsprechende Sprays, die einen gewissen Schutz vor den kleinen Blutsaugern bieten. Ein Ersatz für die Kontrolle nach der Jagd oder dem Spaziergang durch den Wald sind sie jedoch nicht! Im Zweifel sollte man den Arzt beziehungsweise Tierarzt aufsuchen, da die Zecken bereits im ersten Stadium ihrer Entwicklung Krankheiten übertragen können. Da die unangenehmen kleinen Tierchen bereits ab Temperaturen um die sieben Grad aktiv werden, sollte man bereits früh auf mögliche Zeckenbisse achten. Insbesondere nach Regen im Sommer werden die Zecken sehr aktiv. Grundsätzlich gilt also: Augen auf und sobald man wieder Zuhause ist an sich und seinem Hund nach den kleinen Biestern suchen.

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