Das Jagd1-Interview: Wildkameras für eine erfolgreiche Bockjagd
Wildkameras können entscheidend für den Jagderfolg sein. Schon letzte Woche bekamen wir einen Vorgeschmack darauf, was möglich ist, wenn man Wildkameras geschickt im Vorfeld der Bockjagd einsetzt. Nun gehen wir in unserem Interview mit Benjamin Schroll ins Detail. Welche Strategie zahlt sich am Ende aus? Wie muss ich die Wildkameras installieren um Böcke zu bestätigen? Was muss eine Wildkamera dafür leisten können und was muss ich beim Einsatz von Wildkameras beachten?
Jagd1: Welche Wildkameras werden bei dir zum bestätigen von Rehböcken eingesetzt?
Benjamin Schroll: Grundsätzlich können zum Bestätigen von Rehböcken alle auf dem Markt erhältlichen Wildkameras eingesetzt werden. Seit einigen Jahren gibt es von vielen Anbietern so genannte „Black Editions“ (Wie etwa die Dörr SnapShot Mini Black). Das heißt, dass der Infrarotblitz durch eine getönte Folie nicht mehr sichtbar ist oder es werden „Lowglow“- Dioden verwendet, die kein Leuchten bei Nachtaufnahmen erzeugen. Dies soll das Vergrämen von Wild durch den roten Blitz verhindern. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht, dass Rehwild kein oder nur sehr geringfügiges Fluchtverhalten auf das rote Aufleuchten der LED’s zeigte. Das kann bei Rot- und Schwarzwild schon ganz anders aussehen. Bei diesen Wildarten kann es mitunter eine Weile dauern, bis sie gemerkt haben, dass von dem roten Licht keine Gefahr ausgeht.
Wildkameras
Nicht nur bei Jägern werden Wild- und Wärmebildkameras immer beliebter. Einsetzbar im Revier und zur Sicherung des heimischen Grundstücks.
Da das Rehwild aber in der Regel nicht so Scheu ist, wie seine größeren Verwandten und auf menschlichen Druck nicht so sensibel reagiert, ist eine teurere „Black Edition“ nicht unbedingt von Nöten. Ich selbst verwende ausschließlich die „Snapshot Extra“ von „Dörr“ ohne den Schwarzlichtfilter. Im Grunde reichen Kameras im niedrigen Preissegment völlig aus. Natürlich gibt es oft qualitative Unterschiede von günstigen Kameras die oft sogar in Discountmärkten angeboten werden zu den teuren hochwertigen Kameras. Hier kommt es dann auf die Ansprüche des Anwenders an, wie hochwertig die Bilder sein sollen. Zum Bestätigen von Rehwild reichen diese allemal.
Jagd1: Was müssen Die Wildkameras können?
Benjamin Schroll: Wichtig ist, dass die Kameras sowohl tagsüber als auch nachts Bilder machen können. Allerdings sind so gut wie alle zurzeit auf dem Markt erhältlichen, als Wildkamera deklarierten, Überwachungskameras in der Lage, durch einen Infrarotblitz zumindest schwarz- weiße Nachtaufnahmen aufzunehmen. Zwar habe ich das meiste Rehwild in den frühen Morgen- und späten Abendstunden oder gar tagsüber abgelichtet, jedoch reicht in der Dämmerung oft das Licht nicht mehr aus, um ordentliche Farbfotos zu machen.
Dann schaltet sich automatisch der Blitz ein und es entstehen Infrarotbilder. Das wenigste Rehwild habe ich mitten in der Nacht fotografiert. Das hängt natürlich mit dem Tagesrhythmus des Rehwildes zusammen. Je nach Ort, wo die Kamera aufgehängt werden soll, ist es von Vorteil, wenn die Kamera über eine Funktion zur Einstellung der Blitzreichweite verfügen würde. Doch dazu später mehr.
–> Seite 2: Wieviele Wildkameras sind von Nöten und was ist zu beachten?
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