Bleifreie Munition – Ein Erfahrungsbericht Teil I
In vielen Forstbetrieben wird oder wurde auf bleifreie Munition umgestellt. So auch in dem Betrieb in dem mein Vater arbeitet. Seit er seinen Jagdschein mit 16 gemacht hat, jagt er mit dem 98ger den sein Großvater ihm geschenkt hat, im Kaliber 7×64. Er war der neuen Munition gegenüber sehr skeptisch und konnte sie bis jetzt auf Rotwild, Damwild, Schwarzwild und Rehwild testen.
Er verwendete Barnes VOR-TV Munition. Das Ergebnis war, das alle Stücke innerhalb weniger Meter lagen. An folgenden Wildarten unterzog er der bleifreien Munition einem Praxistest:
Rotwild erfolgreiche Jagd mit Bleiefreier Munition
Einen Rothirsch, der aufgebrochen 140kg wog. Auf eine Entfernung von 50m lag der Hirsch nach wenigen Sekunden.
Drei Stück Kahlwild. Von den dreien lagen zwei so gut wie im Feuer. Das dritte zeichnete nicht und lief dem Rudel weiter hinter her. Erst die zweite Kugel zeigte Wirkung. Am erlegten Stück konnte man dann sehen, dass beide Schüsse in der Kammer lagen.
Bleifreie Munition bei der Jagd auf Damwild
Ein Damkalb konnte er während einer Drückjagd auf 30m ziehend beschießen, welches dann nach 40m lag.
Jagd auf Schwarzwild mit bleifreier Munition
Insgesamt konnte er sechs Sauen mit bleifreier Munition erlegen von 87kg bis 24kg. Es waren alles Tellerschüsse welche für ein sofortiges verenden sorgten.
Rehwildjagd mit bleifreier Munition
Es wurden drei Stück Rehwild mit bleifreier Munition erlegt. Das erste mit einem Kammerschuss lag an Ort und Stelle. Das zweite mit einem Schuss aufs Blatt ging noch 30m und lag dort. Das dritte wurde auf 150m geschossen, hatte einen Treffer Hochblatt/Rücken und lag ebenfalls nach nur wenigen Metern.
Teil II des Erfahrungsberichts zur bleifreien Munition finden sie HIER.
10 Kommentare
Bei Tellerschüssen reicht auch die Hornet.
Weg mit diesem gefährlichen Zeug!
Gruß & WH
Wir haben Bleifrei getestet vor wegen liegt im Anschuß ha, ha, nichts da, mit verschiedenen Waffen und Geschoßen auch auf den Fuchs da ist der Balg dann nicht mehr zu verwerten
die Hematome sind riesig so das Fleisch entwertet etwas will kein Jäger
wir wollen aus diesem grund kein Bleifrei wir reden auch den Leuten nicht zu Munde für uns Zählen nur tatsachen.
traue nur der Statistig die du selber erstellt hast!
Hier soll doch nur Manipuliert werden!
So ist es.
Drum jage jeder mit der Munition, die ihm ans Herz gewachsen ist und mit der er die besten Erfahrungen gemacht hat. Bleihaltig hin, bleifrei her. Auf jeden Fall sollte erst einmal das ganze ideologienslastige Wohlstandsgeschwafel zu diesem Thema beendet werden. Leute, schaut in die Welt. Es gibt ganz andere, existenzielle Probleme!! Ich jedenfalls verzehre seit über 40 Jahren "bleiverseuchtes" Wildfleisch...und es geht mir jetzt blendend.
Ich jedenfalls bleibe bei den konservativen Geschosssen und zwar solange, bis Bleifrei-Geschosse vorliegen, die sich in der Tötungs-/Augenblickswirkung) von bleihaltigen in keinster Weise mehr nachteilig unterscheiden. Und das wird dauern.
Da der Bund diesbezüglich im Waffenrecht die Normen setzt und nicht die Länder, wird sich ein
g e n e r e l l e s Bleiverbot in Büchsengeschossen auch so ohne Weiteres nicht durchsetzen lassen und vermutlich in einem "Blei-Minimierungsgebot" enden. Und das ist auch gut so!
Hilfe, was sind das für dogmatische Kommentare. Also, ich steige zum neuen JJ um - gezwungener Maßen. Allerdings ist es ja nicht so, dass es keine positiven Erfahrungen. Die einschlägigen Foren geben doch einen recht objektiven Einblick. Auch kenne ich einige Jäger, die bereits seit Jahren sehr zufrieden sind mit bleifreier Munition. Ich hab bisher das DK von RWS geschossen. Sorry, aber damit liegt auch nicht immer alles im Feuer. Ich habe bei Kammerschüssen Todfluchten mit bis zu 100 m gehabt. Und Wildbretentwertung: Mal so und Mal so.
Zu den kritischen Stimmen: Natürlich mag es hier und da Unterschiede geben. Im großen und ganzen sind die Stimmen zur bleifreien Munition jedoch mehr als positiv. Den Vorwurf der Manipulation müssen wir zurückweisen. Unser Autor hat lediglich objektiv seine Erfahrungen mitgeteilt.
Es ist schon verwunderlich wenn Drückjagden vorzeitig
abgebrochen werden ,weil zu viel Nachsuchen angefallen sind. Verursacht durch Bleifrei!!!
Finde es immer interessant welche Emotionen in den Diskussionen "bleifrei oder blei" hoch kommen!
Ich jage seit einem halben Jahr mit bleifreier Munition.
Die Unterscheidung der Wirkung, auch innerhalb der bleihaltigen Munition lässt sich wohl auch nicht wegdiskutieren.
Bei all meinen bisher erlegten Stücken (BF oder mit Blei) kann ich nur sagen das die Treffpunktlage entscheidend war!
Was mich bei meinem letzten Stück begeisterte, Frischling, 25kg, Blattschuss durch beide Blätter, das die Hämatombildung sehr gering war, max 100 gr Fleischverlust (und ich bin in dem Punkt sehr kritisch)! Bleifrei geschossen!
Wir sind mit 4 Jägern bei uns im Revier und ein Teil schießt BF und mit Blei und ich habe bisher noch nicht wirklich gesehen das die eine oder die andere besser oder schlechter ist!
P.s.: Bei der Lobby-Arbeit schätze ich das die großen Hersteller der "klassischen" Munition mehr investieren als die der blefrei Hersteller ;-)
Also ich jage in einem Hochwildrevier, auf Gams Reh und Hirsch, benütze seit 3 Jahren bleifreie Munition und zwar schiesse ich mit IMPALA im Kaliber 6,5x55SE und kann nach der Erlegung von mehr als 30 Stück nur das Beste sagen. Fast kein Wildbrettverlust, höchste Präzission, gestreckte Flugbahn und was ganz wichtig ist, immer Ausschuss. Die Grundvoraussetzung bei der Verwendung von bleifreier Muntion ist aber die Trefferlage. Ich schiesse prinzipiell mitten auf das Blatt und die Stücke liegen meist im Feuer. Ein Pansenschuss oder ein Schuß in den nicht tödlichen Bereich hat für das Wild verherrende Folgen. Deshalb rate ich bleifreie Munition nur Jägern, die das Schiessen beherrschen und den Treffer dort setzen wo er hingehört. Für die Drückjagd ist bleifreie Munition wegen des geringen Geschossgewichtes und der hohen Geschwindigkeit aber eher abzuraten.
Nach 7 bleifrei Jahren und ca.80 Stk. gestrecktem Schalenwild von Reh bis Oryx und Gnu kann ich sagen...bei der bleihaltigen Mjnition gibt es einige unbrauchbare Geschosse, so ist das auch bei den Bleifreien. Die Wirksamkeit und Eignung haengt nicht vom Material ab, sondern allein von der Geschosskonstruktion. Es reicht nicht, wenn RWS und andere nur das Material aendern und glauben die Loesung zu haben. Moderne, dem Matrrial angepasste Konstruktionen sind der alten Blei Fraktion sogar überlegen.
Beispiel: 9, 3×62 mit Blei eine Bummeltante. Bleifrei erreiche ich eine V0 von 980 m/sec und Reichweiten ueber 250 m mit bester Trefferwirkung. Also...in Ruhe das geeignete Geschoss waehlen, Vorsicht bei neuen Materialien in altem Kleid, dann passt es.
Hallo Volker,
mit welchem BF-Geschoss erreichst Du aus der 9,3x62 980m/s ? Ich erreiche nur ca. 880m/s mit den 12g Geschossen von Jaguar, SSM oder AERO.aus einen 58cm Lauf.
Interessant, dass gerade die Forstbetriebe bleifrei bevorzugen. Diese sind schliesslich in der Regel aus Kupfer, einem klassischen Pflanzengift. Ein Kupfergeschoss oder nur Splitter davon in einem Baum töten diesen garantiert.Wahrscheinlich wie immer zu kurz gedacht.
Ich schieße seit über 3 Jahren Bleifrei und bin überwiegend zufrieden. Doch manchmal komme auch ich ins Nachdanken. Mittlerweile habe ich über 100 Stk. Wild erlegt, von Rehwild, Damwild, Rotwild und auch Sauen. Dabei habe ich mittlerweile alle verschiedensten Munitionsarten und Geschosse ausprobiert. Prinzipiel spielen mehrere Faktoren eine Rolle im Bezug auf Bleifrei. Dabei gilt es zu berücksichtigen, Wo sitzt der Schuss? Welches Kaliber schieße ich? Was ist mein Ziel? (Also will ich Wildbrett oder keine Totfluchten). Dabei legte ich meinen Fokus auf Wildbrett, da ich dieses für den eigen Bedarf verwerte. Deswegen waren nur Deformationsgeschosse eine Option für mich.
Alle Erfahrungen wurden mit dem Kaliber 7x65R gemacht.
Dabei began ich mit sehr schnellen Hohlspitzgeschossen. Dabei machte ich die Erfahrung, das diese auf stärkere Stücke gute Wirkungen zeigte. Stücke lagen schnell und gut Schweiß und kurze Totfluchten. Jedoch bei schwachen Wild wie Rehwild gabs oft Probleme. Teilweise sprach das Geschoss gar nicht an. Oft wenig Schweiß und weite Fluchten bis über 150m mit sauberen Kammerschuss.
Mittlerweile schieße ich langsame Rundkopf/Flachkopfgeschosse. Dabei habe ich überwiegend gute Erfahrungen gemacht. Schwaches Wild verendete deutlich schneller und die Wirkung war deutlich besser. Oft viel Schweiß aber auch bei Kammerschüssen, selten das die Stücke im Feuer lagen. Doch auch bei weichen Schüssen gingen die Stücke langsamen ab und taten sich oft schnell nach ca. 30 - 50m nieder und verendeten oft innerhalb einer Stunde und man hatte keine Nachsuchen und Hatzen.
Jedoch gab es oft Probleme bei starken Stücke ab Überläufer oder ca.60kg. Oft gab es dabei keinen Ausschuss trotz Kammerschuss ohne Knochen zu treffen. Dies geschah oft bei Entfernungen ab 60-70m und weiter.
Mittlerweile schieße ich langsame, schwere, abgeflachten/stumpfe Geschosse und bin damit sehr zufrieden.
Prinzipiel gilt: Wildbrett - Deformationsgeschosse
augeblicks Wirkung - Teilzerleger
Als Deformationsgeschosse kann ich S&B Exergy, Lapua Naturalis und Hornady ETX empfehlen. Zudem empfehle bei Bleifrei lieber zu größeren, schwereren Geschossen zugreifen. Beispielsweise anstatt 7mm, lieber .30 oder 8mm zu nehmen oder gar 9,3.
Bei meinen Erfahrungen, habe ich nie aufs Haupt geschossen, was ich sowieso verurteile, denn dabei ist das Geschoss und die Munition egal.
Allzeit Weidmannsheil!
Vielen Dank für Ihren ausführlichen Erfahrungsbericht.
Waidmannsheil
Ihr Jagd1-Team
Meine Frage lautet, kann man am erlegen Stück Wild feststellen, ob mit bleifreier oder bleihaltiger Munition geschossen wurde. Anderes Schussbild o. ä. Über eine aussagekräftige Antwort würde ich mich sehr freuen.