Das Jagdrevier im Mai – Böcke wiedererkennen Teil 1
Wer kennt es nicht? Man fährt durch das Revier und sieht einen Rehbock. Beim genaueren Hinsehen kommt er einem bekannt vor.
Mitte Mai hat sich der größte Staub um die Bockjagd gelegt und man geht entspannt in die nächste Runde. Ich bin zusammen mit meinem Bruder bei einem befreundeten Förster in Mecklenburg zur Bockjagd eingeladen. Am Tag werden neue Kanzeln gezimmert und Morgens und Abends geht es raus auf Ansitz. So war es auch letztes Jahr.
Böcke wiedererkennen
In den drei Tagen konnte jeder von uns einen Rehbock strecken und mein Bruder dazu noch ein Schmalreh. Damals saß ich an einem Buchenunterbau in einem Kiefern Bestand. Dort konnte ich zwei Mal einen guten Sechser ausmachen ihn aber nie frei bekommen. Er war nur in den sehr frühen Morgenstunden zu sehen und schon um kurz vor 6 verschwunden. Er hatte dünne lange Sprossen, welche aus den Buchen rausschauten. Nun saß ich wieder dort auf „meiner“ Leiter und es wurde langsam heller. Die Farben waren nun schon zu erkennen die Zeit des Bockes war rum. Auch mein Abendansitz an dieser Stelle verlief erfolglos. Was solls, vielleicht ist er längst woanders dachte ich mir und setzte mich beim folgenden Morgenansitz an einen Maisacker, um Sauen abzupassen. Auch dort hatte ich kein Glück. Mein Bruder dagegen konnte zwei kleine Jährlinge von einem Sitz aus erlegen und dort sollte ich ihn abholen.
Rehbock in den Buchen
Vorher wollte ich noch einen Blick in meine Buchen werfen, ob dort nicht doch der Rehbock stand. Auch wenn es längst 8 Uhr war und die Chancen somit mehr als schlecht waren. Ich pirschte auf dem Waldweg in den Bestand auf „meine“ Leiter zu. Auf dem Weg dorthin konnte ich eine Rückegasse einblicken. Am Rande dieser Gasse konnte ich die Rückenlinie eines Rehes ausmachen. Langsam nahm ich meine Waffe hoch und schaute durch das Glas. Eine Ricke äste an den jungen Buchen. Ich wollte gerade die Waffe runter nehmen da tritt keine 2 Meter hinter der Ricke ein Bock raus. Das dünne Gehörn kommt mir sofort bekannt vor. Ich lasse ihn ein Stück raus auf die Gasse ziehen konzentriere mich und erlege den Bock auf 60m freihändig. Da die Ricke mich schon bemerkt hatte und kurz davor war abzuspringen hatte ich keine Zeit irgendwo anzustreichen. Der Bock ging getroffen zu Boden rappelt sich für einen kurze Flucht noch mal auf und bleibt dann liegen. Auch wenn die Buche nicht zu den waidgerechten Brüchen gehört, fand ich es passend sie als letzten Bissen zu geben. Ob es der Bock war der mir im Jahr vorher durch die Lappen gegangen ist bleibt natürlich offen, aber ich glaube es.
Hier geht es zum zweiten Teil.
1 Kommentare
die beiden Böcke auf Bild 1 sind aber nicht die gleichen oder?
Ich beschäftige mich seit vielen Jahren speziell mit der Entwicklung von Rehböcken und so eine gravierende Änderung in der Gehörnform konnte ich noch nie beobachten ...
VG und W.H.