Allesfresser Sauen vs. Artenvielfalt?
In Sachen Wildschäden stehen Sauen bei Jägern weit oben auf der Liste der Verursacher. Sie tun sich jedoch nicht allein am Mais und Getreide der Landwirte gütlich: Als Allesfresser greifen sie auch auf Futterquellen zurück, die Auswirkung auf die Artenvielfalt haben.
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Gefährdung der Artenvielfalt
Jüngst hatten wir in einem Artikel das Thema Wolf aufgegriffen. Eine kritische Leserrückmeldung, dass der Wolf die Artenvielfalt in Deutschland gefährde, hat mich nachdenklich gestimmt. Es ist ja ein offenes Geheimnis, dass sich der Wolf bei Jägern nicht unbedingt großer Beliebtheit erfreut. Ist er allein dafür verantwortlich zu machen, dass beispielsweise bestimmte Vogelarten, wie das Auerwild inzwischen stark gefährdet sind? Ich bin skeptisch und denke, dass die Ursachen hier wesentlich komplexer sind.
Sauen als Allesfresser
Und auf der Suche nach weiteren Ursachen bin ich fündig geworden: Auch bei Sauen steht durchaus Fleisch auf dem Speiseplan. Untersuchungen von Mageninhalten haben dies bestätigt. Neben Brutvögeln wie beispielsweise auch Rebhühnern oder Fasanen sind ebenfalls Hasen betroffen. Untersuchungen in Australien haben gezeigt, dass dort wilde Schweine sogar neugeborene Lämmer erbeuten. Bei der Auswertung der Zahlen stehen sie als Jäger prozentual sogar noch vor dem Fuchs. Auch in Nordamerika wurde beobachtet, dass Sauen beispielsweise auf Kitze gehen.
Komplexe Ursachen für Artengefährdung
Es zeigt sich also, dass der schwarze Peter nicht so einfach einer bestimmten Tierart zugeschoben werden kann. Die Gefährdung bestimmter Arten unterliegt einem wesentlich komplexeren Ursachengeflecht. Auch das Schwarzwild spielt hier also eine Rolle. Gleichwohl sind die Sauen ebenfalls nicht alleinverantwortlich. Ein wesentlicher Faktor in all dem Ganzen ist immer auch der Mensch. Die wachsende Infrastruktur und Landwirtschaft raubt den Tieren wichtigen Lebensraum. Hinzu kommen unter anderem bei Kitzen aber auch bei vielen Bodenbrütern die Gefahr des Mähtods hinzu. Für die Auswertung der Ursachen für die gefährdete Artenvielfalt müssen folglich immer mehrere Aspekte als Gründe mit einbezogen werden.
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