Anschusszeichen beim Schwarzwild lesen – Teil 1

Anschusszeichen beim Schwarzwild lesen – Teil 1

Nach dem Schuss auf das Schwarzwild, gilt es die Anschusszeichen richtig zu deuten – hierfür gibt es mehrere Indizien, die Anzeigen ob und wie das Wild getroffen wurde. In diesem Artikel werden verschiedene Treffer erläutert und wie man diese am Anschuss richtig liest.

Sitzt der Treffer?

Schwarzwildrotte

Je geringer die Erfahrung als Schütze, desto mehr sollte man darauf achten, möglichst sicher zum Abschuss zu kommen. Da sollte man bei einer hochflüchtigen Sau durchaus mal den Finger vom Abzug lassen, insbesondere bei großen Distanzen. Selbstüberschätzung kann in dazu führen, dass das Wild krankgeschossen wird oder erst nach Tagen qualvoll verendet.

Kammerschuss

Drückjagd

Bei einem Kammerschuss, auch Blattschuss genannt, kann es sein, dass das Wild noch für 100 bis 200 Meter flüchtig abgeht. Typische Zeichen am Anschuss für diesen Treffer ist heller und blasiger Schweiß. Möglicherweise finden sich Knochensplitter von den Rippen. Um eine Verwechslung mit Röhrenknochen zu vermeiden, sollte man die Knochen genau anschauen. Rippenknochen sind poröser und weicher als Röhrenknochen. Zusätzlich ist es möglich, dass Gewebe von Herz oder Lunge vorgefunden wird.

Erfahrungsgemäß gestaltet sich die Nachsuche mit dem Hund hier als einfach – sollte dieser Fall nicht eintreten, kann es sich lohnen die Anschusstelle noch einmal genauer unter die Lupe zu nehmen – vielleicht sind einem Details entgangen, die bei der Nachsuche helfen. Es kann in so einer Situation jedoch sein, dass der seltene Treffer in Form eines Hohlschusses gelandet wurde. In diesem Fall findet sich zwar typischer Kammerschweiß am Anschuss, jedoch wird die Nachsuche sehr wahrscheinlich erfolglos bleiben, da beim Schwarzwild keine lebensgefährlichen Organe verletzt wurden und eine Genesung des Wildes durchaus im Rahmen des Möglichen liegt.

Laufschuss

Wildschwein

Der Name legt schon nahe, um was für einen Treffer es sich hier handelt. Im Falle eines solchen Schusses sind entweder die Vorder- oder Hinterläufe getroffen worden. Das Stück wird kurz einbrechen und gehen dann sehr wahrscheinlich ab. Splitter von Röhren- oder Gelenkknochen sind hier sehr deutliche Merkmale für den Laufschuss. Häufig klagt das getroffene Tier unmittelbar nach dem Treffer. Das geschulte Ohr kann darüber hinaus im Idealfall Knochenschüsse von Körpertreffern unterscheiden, da Knochenschüsse einen höheren Klang haben. Bei einem Laufschusses sollte man bei der Nachsuche Geduld haben und dem Wild, bevor man den Schweißhund schnallt, durchaus mehrere Stunden Zeit geben, das Wundbett aufzusuchen, da sie sich so wesentlich besser stellen lassen.

Leberschuss

Drückjagd auf Schwarzwild miit Hunden

Das Stück wird nur kurz zusammensacken und dann abgehen. Der Schweiß am Anschuss ist im Gegensatz zum Kammerschuss dunkel und ist in der Regel in dicken Tropfen gefallen. Zusätzlich finden sich Stücke der Leber. Wer unsicher in der Zuordnung ist: Der Geruch der Leber ist eher säuerlich. Wer sich nicht scheut, kann auf in das Stück hineinbeißen, der typische Lebergeschmack wird das Erkennen vereinfachen. Wie beim Laufschuss sollte man auch hier nicht überstürzt handeln. Man sollte der Sau mehrere Stunden Zeit geben, krank zu werden. Auch wenn die Schweißspur zumindest am Anfang leicht lesbar sein wird, für die Nachsuche sollte man auf jeden Fall einen erfahrenen Hund schnallen, damit die Sau nicht gehetzt wird und schließlich unauffindbar ist.

Weitere Anschüsse finden Sie in dem Artikel Anschusszeichen beim Schwarzwild lesen – Teil-2

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