Anschusszeichen beim Schwarzwild lesen – Teil 3

Anschusszeichen beim Schwarzwild lesen – Teil 3

Alle guten Dinge sind drei – und getreu diesem Motto schließen wir heute die Serie „Anschusszeichen beim Schwarzwild lesen“ ab. Im ersten Artikel haben wir uns folgenden Anschüssen gewidmet: dem Kammerschuss, dem Laufschuss und dem Leberschuss. Im zweiten Artikel wurden der Krellschuss, Milzschuss sowie der Gebrechschuss näher erläutert. Heute schließen wir mit vier weiteren möglichen Anschüssen ab: dem Wildbretschuss, dem Weidsackschuss, dem Waidwundschuss und dem Streifschuss.

Wildbretschuss

Flickr: Tiegeltuf – Schnell wie die Sau (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/)

Der Wildbretschuss fällt in die Kategorie Muskeltreffer. Am Anschuss finden sich oft mehrere Teile Wildbret. Der Schweiß ist hell und auf Grund der Menge leicht zu finden. Dies ist jedoch noch lange kein Garant für einen erfolgreichen Abschuss. Die Schweißspuren werden bei der Nachsuche meist weniger. Und wenn keine Sehnen oder Knochen bei dem Treffer verletzt wurden, wird diese Nachsuche nicht selten nach den obligatorischen 1000 Metern abgebrochen. Grund dafür: Da bei so einem Anschuss meist unklar ist, wie hoch der Verletzungsgrad der Sau tatsächlich ist, bleibt die Schweißarbeit auch nach Stunden oftmals erfolglos.

Weidsackschuss

Drückjagd

Lange Schweißarbeit erfordert der Weidsackschuss. Am Anschuss findet sich stets Mageninhalt – klassisch sind hier beispielsweise Maiskörner – und er ist mit Schweiß versetzt. Das Stück wird sich im seltensten Fall ins Wundbett legen, daher ist hier definitv viel Ausdauer bei der Nachsuche gefordert. Diese kann sich über viele Kilometer hinziehen. Dabei helfen dem Schweißhund immer wieder Spuren von Mageninhalt, die sich auf dem Weg finden. Im Gegensatz zum Wildbretschuss empfiehlt sich bei dieser Schussverletzung aber auf jeden Fall die ausdauernde Nachsuche, um nicht zuletzt das Tier zu erlösen.

Waidwundschuss

Wildschwein in der Suhle

Bei diesem Treffer werden die Eingeweide des Stückes getroffen. Genauer gesagt wird in dem Fall der Darm des Schwarzwildes verletzt. Dementsprechend findet man am Anschuss in der Regel Stücke des Darms. Der Schweiß ist dunkel und häufig durch den Darminhalt verunreinigt. Dadurch lässt sich bereits ein entscheidender Schluss ziehen: der Geruch ist meist eindeutig. Dementsprechend wird dem Hund meist auch die Schweißarbeit leicht fallen. Spuren für das menschliche Auge werden sich ab da meist kaum finden lassen, da die Darmschlingen die Wunde beim Tier häufig verschließen. Ohne Hund sollte in diesem Fall die Nachsuche nicht durchgeführt werden. Es ist eher selten, dass die Sau eine solche Verwundung überlebt, aber: es dauert lange, bis das Tier stirbt. Daher fallen solche Treffer definitiv in die Kategorie „unbedingt vermeiden“.

Streifschuss

Ansprechen auf dem Ansitz

Bei einem Streifschuss den Schwarzkittel mittels Nachsuche erfolgreich zur Strecke zu bringen ist mehr als unwahrscheinlich. Am Anschuss finden sich üblicherweise viele Schnitthaare. Neben den Borsten können dort auch Stücke der Schwarte liegen. Schweiß wiederum zählt nicht zu den Merkmalen dieses Anschusses. Dennoch, eine Nachsuche über einen knappen Kilometer wird empfohlen – um auf Nummer sicher zu gehen.

Sie haben den Anfang der Artikelserie noch nicht gelesen? Hier gelangen Sie zum Artikel Anschusszeichen beim Schwarzwild lesen – Teil 1.

Foto 1: Tiegeltuf – Schnell wie die Sau (Flickr: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/)

1 Kommentare

Karsten
25. November 2015

Die Berichtreihe an sich ist ja ganz gut, aber ohne Bilder wo man auch sieht wie so ein Weidsackschuss oder ähnliches aussieht wäre noch hilfreicher.

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