Auf dem Weg zum Jagdhund: spielerische Förderung von Welpen
Vor Kurzem haben wir in unserem Artikel Stubendressur: vom Welpen zum Jagdhund das Thema der Früherziehung von jungen Hunden aufgegriffen. Nun haben wir einen genaueren Blick auf den Stellenwert von Welpenspielen geworfen.
Spaß muss sein
Das Welpenspiel kann einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung des Jagdhundes beitragen. Das spielerische Entdecken und Erfahrungen sammeln hilft bei der Herausbildung des Charakters. Spaß sollte also einen festen Platz in der Interaktion zwischen Hund und Herrchen, respektive Frauchen haben. So kann man Spiele in einer Gruppe von jungen Hunden initiieren, aber auch das Spielerische zwischen Mensch und Tier ist wichtig. Dabei sollte aber eines beachtet werden, nämlich dass hierbei auch Fehler gemacht werden können. Worauf also sollte man achten?
Welpenspiele – aber richtig
Bei der Interaktion zwischen Welpen sollte man immer als Aufsichtsperson präsent sein, um eine Eskalation des Spiels zu vermeiden. Spaß kann durchaus auch schnell zu Ernst werden und der junge Hund könnte dadurch früh auf Konfrontation gehen und aggressiv werden. Ein Eingreifen in so einer Situation ist wichtig. Wenn auch ältere Hunde in das Spiel mit einbezogen werden, ist es förderlich, wenn diese einen ruhigen und ausgeglichenen Charakter haben. Auf diese Weise wird Erfahrungen vorgebeugt, in denen sich der Welpe möglicherweise in eine Verteidigungsposition gedrängt wird und sich unterlegen fühlt.
Welpen brauchen Grenzen
Einerseits ist es also wichtig, dem Welpen eine Spielsituation zu gewähren, in der er sich möglichst frei ausprobieren kann. Andererseits sind Grenzen immer wichtig. Das heißt der junge Vierbeiner sollte sich der Hierarchie bewusst sein, was bedeutet, dass er den Menschen auch als denjenigen anerkennt, der die Regeln aufstellt, welche zu befolgen sind. Hierbei ist es empfehlenswert, mit dem Hund auch durchaus in liegender Position herumzutollen, ihm also auf Augenhöhe zu begegnen. Sollte das Spiel zu wild werden, kann man Kontrolle über das Spiel demonstrieren, indem man den Hund kurz auf den Rücken dreht und dadurch auch die körperliche Überlegenheit deutlich macht.
Hundespaß in der freien Natur
Viele spielerische Elemente lassen sich wunderbar bei Spaziergängen einbinden. So kann auch der Trieb des Beutegreifens gefördert werden. Fangenspielen mit Dummys kann hier bereits geübt werden. Wichtig ist, darauf zu achten, die Intensität des Spiels nicht zu übertreiben, der Hund sollte Spaß daran haben, sonst kann sich der Effekt ins Gegenteil verkehren und er verliert das Interesse. Der Erfolg beim Fangen sollte für das Tier als Belohnung verstanden werden. Lob oder auch ein Leckerli dürfen es also durchaus sein. Wichtig dabei ist, dass der Hund nach dem Ergreifen seiner „Beute“ diese auch wieder herausrückt, sprich, dass das Abliefern beim Herrchen als positiv verstanden wird.
Die unbegrenzten Möglichkeiten des Spiels
Es gibt vielfältige Wege, den Welpen spielerisch in seinem Charakter und auch in seiner körperlichen Selbstwahrnehmung zu fördern. Balancieren auf Baumstämmen oder das durchqueren eines Tunnels, vielleicht in Form eines Rohres kann seinen Selbsterfahrungsschatz bereichern. Wichtig dabei ist, dem Spiel einen wichtigen Platz einzuräumen aber gleichzeitig in Maßen zu halten, denn als Jagdhund muss er später ein gutes Bewusstsein für den Ernst der Lage haben und gehorchen wenn es darauf ankommt.
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