Ausrüstung für die Drückjagd – Was muss in den Jagdrucksack?

Ausrüstung für die Drückjagd – Was muss in den Jagdrucksack?

Bei der Drückjagd sollten Sie einiges beachten: Angefangen von der Jacke in Signalfarbe, der Waffe bis zum Zielfernrohr. Wir zeigen was alles in den Jagd-Rucksack gehört.


An einer Drückjagd nehmen mehrere Jäger, Jagdhunde und ggf. einige Treiber teil. Das Wild wird dabei zu den stehenden Jägern gescheucht. Die Wege und Zielkorridore der Jäger können sich dabei kreuzen, weshalb es einige Besonderheiten zu beachten gilt.

Waffen bei der Drückjagd

Waffe zur DrückjagdZunächst einmal zur Wahl der richtigen Waffe. Ob nun Doppelbüchse, Repetierbüchse oder Halbautomat spielt keine Rolle – wichtig ist, dass einem die Waffe flintenähnlich gut liegt und einen mittleren Abzugswiderstand zwischen 900 und 1200 Gramm hat. Die Schussentfernung liegt selten über 50 m und es empfiehlt sich geübt zu sein für den Schuss auf kurze Distanz, gerne auch über die offene Visierung.

Spezielle Zielfernrohre bei der Drückjagd?

Zielfernrohr für DrückjagdIdealerweise benutzt man ein spezielles Reflexvisier, wie zum Beispiel das seit über 10 Jahren bewährte Docter-Sight oder ein Drückjagd-Zielfernrohr mit ein- bis vierfacher Vergrößerung. Kleiner Objektivdurchmesser ermöglicht, daß die Waffe samt Visierlinie so gut im Anschlag liegen kann. Eineinhalb bis sechsfache Zielfernrohre sind auch noch geeignet, sogenannte Universalgläser, aber alles darüber ist für die Drückjagd nicht geeignet.

Die Mitnahme eines handlichen Doppelglases ist nicht zwingend erforderlich, da man kaum Zeit hat, das Wild mit dem Fernglas anzusprechen und danach noch zu erlegen. Stattdessen sollte man das Zielfernrohr zum Ansprechen verwenden.

Die richtige Kleidung bei der Drückjagd

Ausrüstung zur DrückjagdSignalkleidung ist das wichtigste für die Bewegungsjagden. Bei der Drückjagd ist das Signalband am Hut nicht ausreichend. Wir empfehlen eine auffällige Jacke oder Warnweste zu tragen. Vor allem auf dem Weg zum Stand, beim Aufbrechen oder auf dem Weg zum Anschuß ist diese stets zu tragen. Gut geeignet ist zudem ein oranger Schal, um den Schützen gut sichtbar für andere Jäger zu machen.
Dicke, wetterfeste Kleidung hält zwar warm und trocken, kann den Jäger aber unbeweglich machen und ist deswegen nicht unbedingt für die Drückjagd geeignet. Funktionelle skandinavische Vlies- und Faserpelz Kleidung hingegen ist sehr zu empfehlen, da man mehrere dieser Kleidungsstücke übereinander ziehen kann und trotzdem beweglich bleibt. Falls es regnen sollte, wäre ein Poncho oder Regenjacke anzuraten. Hier natürlich auch in auffälligen Farben wie orange oder gelb.

Hauptsaison für Drückjagd-Angebote ist im Winter

Generell sind natürlich Handschuhe zu empfehlen. Bei angenehmen Temperaturen sind fingerlose Handschuhe gut geeignet, die die Handfläche und den Puls warm halten, bei Minusgraden jenseits der -5 Grad kommt man über normale Handschuhe nicht hinweg. Ein Muff aus Faserpelz kann aber auch gute Dienste leisten. Weitere Tipps wie Sie die Kälte meistern finden Sie hier.

Wenn bei einer Drückjagd das Treiben länger als eine Stunde dauert, sollte unbedingt ein Sitzstock mitgeführt werden. In stark bergigem Gelände kommt wegen der Hanglage nur ein einbeiniger Sitzstock in Frage. Auch Sitzrucksäcke sind gut geeignet.

Bei mehrstündigen Drückjagden gibt es meist eine sogenannte „Aufbrechpause“. In dieser Zeit muss der Jäger die Versorgung des Wildes vornehmen. Hierzu benötigt der Schütze Aufbrech-Handschuhe, Jagdmesser, Aufbrechsäge, Wildbergehake / Gurt etc.

Ein farbiges Stoffband zur Markierung des Anschusses erleichtert die Arbeit des Hundeführers bei der Nachsuche. Binden Sie zum Beispiel den Rest eines alten roten T-Shirts gut sichtbar an einen Stock und kennzeichnen Sie damit den Anschuß.

Auf jeden Fall gehört Erste-Hilfe Equipment, z.B. die Erste-Hilfe-Päckchen der Bundeswehr oder ähnliches, in den Jagd-Rucksack. Darüber hinaus sollte jeder Jäger Uhr, Handy, eine Rolle Klopapier, Thermoskanne und gute Laune im Gepäck haben.

Wir wünschen Ihnen Waidmannsheil und eine sichere und erfolgreiche Drückjagd-Saison.

Falls Sie noch ein Drückjagd-Angebot suchen, sollten Sie mal im Jagd-Marktplatz nach entsprechenden Angeboten Ausschau halten.

2 Kommentare

Harlass
30. September 2011

Sehr geehrte Damen und Herren !Gerne lese ich Ihre Emails in Sachen Jagd.Ihren Ausführungen zur (überflüssigen )Mitnahme  eines Fernglases bei einer Drückjagd  vermag ich nicht zuzustimmen.
Ich verwende Ferngläser mit integrierter Entfernungsmessung ,solange es diese Produkte gibt.(  Früher ein LEICA  7x42 , zur Zeit ein Leica Geo. 8x56 und ein ZEISS  10x45 ).
Üblicherweise jagd man bei Drückjagden in fremder Umgebung.
Nach dem Erreichen des Anstellplatzes  mache ich es mir bequem und messe einíge markante Punkte im Gelände wie z.B. einen  umgefallenen Baum usw.Mit dem Messen  verschaffe ich mir ein besseres Bild/ Raumverständnis  von der von mir bejagten Fläche und damit eine gewisse Sicherheit. Auch der Anblick eines Stückes, welches man nach Ansprache im ZF ausdrücklich schonen möchte ,macht im FG mehr Spaß !
Waidmannsheil
Harlass

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Hasso
23. Oktober 2013

Das Ansprechen mit dem Zielfernrohr heisst auch, dass man immer mit geladener Waffe in eine Richtung zielt. Fernglas kann man aber z.B. auch benötigen, um zu sehen, was im Unterholz wirklich los ist, ob Sau oder Pilzsucher oder Hase. Das möchte ich nicht mit geladener Waffe durchführen!

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