Die Jagd auf weibliches Rehwild im Winter
Nun, im Winter, ist es Zeit, nach dem erfolgreichen Bockabschuss, meine Aufmerksamkeit den Ricken und Kitzen zu schenken. Überall dort wo das Rehwild reduziert werden soll ist es wichtig auch das weibliche Rehwild ordentlich zu bejagen.
Das Thermometer zeigt -12 C°. Heute soll es auf Abendansitz gehen. Weibliches Rehwild, sowie Ricken- und Bockkitze stehen auf dem Plan. Mit der warmen Ansitzkleidung beziehe ich den Hochsitz, welcher sich in einer alten Erle befindet. Nachdem ich es mir auf dem Sitz gemütlich gemacht habe, lasse ich meinen Blick erst einmal über die idyllisch, vor mir liegende Schneelandschaft schweifen. Zu meiner Linken befindet sich ein zugefrorener Teich, dahinter erstreckt sich ein großer Getreideacker.
Das Rehwild richtig ansprechen, aber wie?
Zu meiner Rechten liegt ein Kiefernfeldgehölz. Eine halbe Stunde ist nun schon vergangen, ohne, dass sich ein Stück Rehwild gezeigt hat. Auf einmal knackt es neben mir im Schilf. Ich blicke hinunter auf den Teich, doch kann nichts in dem hohen Schilf ausmachen. Ich warte gespannt die Waffe im Anschlag haltend und durch das Zielfernrohr blickend, ob doch ein Stück aus dem Schilf ins freie zieht. Nichts geschieht. Ein Meisen Trupp fliegt hingegen in der Erle ein und sucht um den Hochsitz herum nach Fressbarem. Ich lege die Büchse neben mich und meine Gedanken schweifen ab, den zugefrorenen Acker dabei nicht aus den Augen lassend. In meiner Phantasie lasse ich einen Sprung Rehwild aus dem Kieferngehölz hinausziehen, direkt auf den Sitz zukommen. Ich überlege mir wie ich die Stücke am besten ansprechen könnte. Gerade in diesem Augenblick entdeckte ich eine Gestalt, die sich kaum vom ihrem Umfeld abzulösen scheint am Rande des Waldes. Und dann noch eine.
Der Schuss bricht die Stille des Winters
Ich sehe erneut durch mein Zielfernrohr, tatsächlich, da steht Rehwild. Es sind zwei Stück. Eine Ricke mit ihrem Kitz. Ich nehme das Kitz ins Visier. Es ist ca. 120 Meter entfernt und folgt der Ricke hinaus auf den Acker. Der Schuss bricht die Stille, das Kitz liegt nach ein paar Metern Flucht. Die Ricke verhofft, äugt nach dem Kitz. In diesem Moment fällt der zweite Schuss. Sie flüchtet noch 40 Meter und bricht zusammen. Mein Auge bleibt noch kurz auf dem verendeten Stück ruhen. Danach entspanne ich mein Gewehr und baume ab. Bei den Stücken angekommen kontrolliere ich den Anschuss. Beides saubere Kammerschüsse. Ich bin mit dem Ansitzabend sehr zufrieden und beginne damit die beiden Stücke zu versorgen.
Hier finden sie den nächsten Teil zur Jagd auf weibliches Rehwild Winter.
2 Kommentare
So weit so gut, jedoch wenn ich nichts ausmachen kann brauch ich die Waffe nicht im Anschlag und durch's Zielfernrohr brauch ich da schon gleich garnicht zu sehen, dafür gibt es recht gute Ferngläser.
Mit dem Fernglas das Revier ableuchten ist viel effektiver als mit Zielfernrohr, das ergibt sich allein schon aus dem größerem Sehfeld.
Soll jeder halten wie er will, mir ist das zu unsicher über's Zielfernrohr anzusprechen.
Meistens kommt die Dämmerung auch noch dazu.
Das ist meine Meinung dazu, und es soll sich jeder seine Gedanken dazu machen.
viele Grüße und Waidmannsheil
der sachsenjäger
So absolut würde ich das nicht behaupten. ICh war nicht dabei und Sie wahrscheinlich auch nicht.
Es hängt doch sehr von den Bedingungen im Revier ab. Gerade wenn wenig Zeit zum Ansprechen und Schießen ist, kann es durchaus sinnvoll sein lieber schon in den Voranschlag zu gehen.
Wenn alle Zeit der Welt ist, ziehe ich vorausgehenden Blick durchs Doppelfernrohr ebenfalls vor.
Da wir beide nicht dabei waren wissen wir es nicht.
Kleiner Vorschlag aus der Praxis, man kann das Fernglas durchaus auf dem Zielfernrohr zum Ansprechen auflegen. So ist man im Voranschlag, kann ansprechen und das Glas, vor dem ins Ziel gehen und der Abgabe des Schusses , zur Seite legen. Davon abgesehen, ist es sicherlich mit den heutigen Optiken von Zeiss und Swarowski möglich mit der 10 oder 12 fachen einwandfrei Anzusprechen, ohne das man wirklich noch ein zusätzliches Glas benötigen würde. Wir reden doch in D.-land über maximale Schussentfernungen von 200 Metern, alles andere wäre auf Rehwild auch schon fast nicht mehr waidgerecht, jedenfalls wenn man kein Spektiv benutzen würde zum Ansprechen. Die durchschnittliche Schussentfernung bei uns im Revier Rheinisches Schiefergebirge liegt zwischen 60 und 90 Meter.