Biberalarm im Revier – was kann man tun?
Der Biber steht bei Jägern nicht unbedingt ganz oben auf der Liste der beliebten Revierbewohner. Auf der anderen Seite ist der Lebensraum des Bibers durch dichte Besiedelung von Menschen und durch landwirtschaftliche Nutzungsräume gefährdet. Und hierin liegt das Dilemma: Der in unserer Region heimische Europäische Biber zählt zu den streng geschützten Tierarten und steht zusätzlich auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Worin aber liegt dieser Konflikt zwischen dem wertvollen Erhalt des Bibers und gleichzeitig den Schäden die er anrichtet? In diesem Artikel werden beide Faktoren einander gegenübergestellt und Lösungswege aufgezeigt.
Akzeptierter Revierbewohner oder doch Problembiber?
Nachdem der Biber fast ausgerottet war, hat er sich in Deutschland im Laufe des vergangenen Jahrhunderts wieder seinen Lebensraum zurückerobert. Zum einen hat er von selbst seinen Lebensraum durch Wanderung wiedergewonnen, zum anderen wurden gezielte Ansiedlungsprojekte ins Leben gerufen. Auch wenn der Biber inzwischen wieder flächendeckend verbreitet ist, darf er nach wie vor nicht bejagt werden. Biber haben einen erheblichen Einfluss auf die Landschaftsgestaltung: Das Errichten von Biberdämmen entsteht ein natürliches nebeneinander von stehenden und fließenden Gewässern. Auf diese Weise entstehen auch Lichtungen in Wäldern Sie fördern die Vielfalt von Tierarten und auch Pflanzen. Darüber hinaus schaffen sie Lebensräume für Amphibien. Dem Gegenüber stehen im schlechtesten Fall beispielsweise überschwemmte Wiesen, Einbruchgefahr von Uferbereichen. Auch die gefällten Bäume können Schäden anrichten, insbesondere wenn diese der landwirtschaftlichen Nutzung dienen, wie z. B. Apfelbäume.
Bibermanagement – Möglichkeiten der Problembewältigung
Es kann also durchaus sein, dass der Biber für Probleme sorgt. Da er jedoch nicht bejagt werden darf, müssen in solchen Fällen andere Wege gefunden werden, mit den Schäden umzugehen. Durch sogenanntes Bibermanagement wird gezielt daran gearbeitet, diese Konflikte in Land-, Forst- und Wasserwirtschaft zu minimieren. Hierfür stehen speziell Bibermanager mit Rat und Tat zur Verfügung, die über den richtigen Umgang mit Problemen durch Biber im Revier aufklären und notfalls eingreifen. Insbesondere bei Fraßschäden an Nutzhölzern oder, wie bereits angedeutet Obstbäumen, ist ein gezielter Umgang mit dem Problem vonnöten. Hier können sogenannte Drahthosen helfen, die um den Stamm der Bäume angebracht werden. Bereits geschädigte Hölzer sollte man nicht entfernen, da dies nur befördert, dass sich der Biber neuen Bäumen zuwendet. Es kann auch so weit gehen, dass Biberdämme abgetragen werden oder, im äußersten Notfall wird zu der Maßnahme gegriffen, die „Problembiber“ aus den kritischen Lebensräumen zu entfernen, durch Einfangen und Umsiedelung oder als letzte Lösung doch die Tötung der Tiere.
Krisenbewältigung mit Fingerspitzengefühl
Es zeigt sich also, dass der Umgang mit Bibern im Revier kein leichtes Unterfangen ist, das zu Rate ziehen von Experten, die sich auf das Bibermanagement spezialisiert haben, ist in jedem Fall ein wichtiger Schritt, um Lösungen zu entwickeln und mit etwaigen Problemen durch Biber effizient entgegenzutreten.
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