Bleifreie Munition – Überblick und Testberichte
Bleihaltige Munition steht zurzeit massiv in der Kritik. Seevögel sollen an ihr verenden und Wildfleisch mit Blei belastet sein. Einige Forstbetriebe haben schon seit längerer Zeit auf bleifreie Munition umgestellt, zum neuen Jagdjahr wird die Zahl der Jagdflächen, in denen nur noch bleifreie Geschosse erlaubt sind weiter ansteigen. In der Politik wird zudem wird gerade ein deutschlandweites Verbot aller bleihaltigen Jagdgeschosse diskutiert. Höchste Zeit also, sich einen Überblick über das Angebot bleifreier Munition zu verschaffen.
Bleifreie Geschosse von Sako
Sako ist nicht nur bekannt für seine hochwertigen Büchsen. Der finnische Waffen Hersteller fertigt auch qualitativ hochwertige Munition an. Bei Sako erhält man bleifreie Munition in Form des Powerhead Geschosses. Dieses Kupferjagdgeschoss überzeugte im Test durch seine hohe Präzision und gute Expansion im Wildkörper. Es konnte nur eine geringe Wildbretentwertung festgestellt werde, sodass man die bleifreien Powerhead Geschosse von Sako weiterempfehlen kann.
Bleifreie Munition von Sax
Die bleifreien Kupferjagdgeschosse der Sax GmbH können wir guten Gewissens an unsere Leser weiterempfehlen. Die KJG‘s bestanden den Test mit Bestnote und brachten auch starkes Wild auf weite Distanzen zuverlässig und Präzise zur Strecke. Auch hier war die Wildbretentwertung kaum zu erkennen. Einen ausführlichen Bericht zu den Kupferjagdschossen der Sax finden sie HIER.
Bleifreie Geschosse von Barnes
Die Barnes Geschosse MRX, TSX und TTSX sind absolut empfehlenswert und gehören zum Besten, was der bleifreie Markt derzeit zu bieten hat. Renommierte Munitionshersteller wie Norma, S&B, Sako und Federal setzen die bleifreien Geschosse von Barnes ein. In Nordamerika ist besonders das X-Bullet von Barnes sehr gefragt. Das Hohlspitzgeschoss ist hier vor allem als Spezialgeschoss für schusshartes Wild beliebt. Beim X-Bullet mussten wir jedoch wiederholt eine erhöhte Laufverschmierung feststellen, auch die Präzision des unterkalibrigen Geschosses ließ bei einem weiten Laufmaß zu wünschen übrig. Beim X-Coated Bullet ist die Laufverschmierung zwar geringer, das Präzisionsproblem bleibt unverändert.
Erlebe Jagd
So vielfältig wie die Jagd, so umfangreich ist das Einkaufserlebnis im Jagd1 – Shop.
Bleifreie Munition von Hornady und Remigton
Das bleifreie Geschoss Remington Copper Solid wird in einem mehrstufigen Pressverfahren hergestellt und wird nicht wie viele andere Kupferjagdschosse gedreht. Es ist nahezu identisch mit dem Hornady GMX, lediglich etwas kürzer und leichter, was sich aber im Test kaum auf die Praxis auswirkte. Beide verfügen über eine Hohlspitze mit eingepressten Sollbruchstellen und werden durch eine Kunststoffhaube verschlossen. Beide bleifreien Geschosse sind besonders für schnelle Magnumkaliber und die Hochwildjagd zu empfehlen.
Die bleifreien Jagdgeschosse von Brenneke
Brenneke ist für seine qualitativ hochwertige Munition bei Jägern auf der ganzen Welt geschätzt. Die Geschosse der Serien TIG und TUG nature sind mit den klassischen TIG und TUG Geschossen von der Konstruktion her identisch. Ihre Geschosskerne bestehen allerdings aus lebensmittelechtem Zinn. Der Mantel ist aus Flusseisen gefertigt. Auf Distanzen bis 150 Meter gibt es laut Brenneke keine Unterschiede zu den bleihaltigen Geschossen, auf weitere Distanzen verlieren die Zinngeschosse stark an Geschwindigkeit und es wird die Verwendung von Magnum-Geschossen empfohlen. Für Drückjagden sind die bleifreien Zinngeschosse von Brenneke jedoch sehr zu empfehlen.
Hier finden sie weitere Berichte zur bleifeien Munition:
Erfahrungsbericht zu bleifreier Munition
Auf einer bleifreien Drückjagd
Die Kupferjagdgeschosse von SAX
6 Kommentare
Habe bei bleifreier Munition bis jetzt mit Barnes gute erfahrungen gemacht.
Kann dies für 270 Win. und 30-06 (168 gr.) bestätigen.
Die 180 gr. in der 30-06 ist dagegen etwas zu hart - weite Fluchten waren oft die Folge.
Top Erfahrungen mit KJG von Sax / Moeller und MJG von Moeller auf Hoch- und Niederwild. TIG Nature zerstoert mir zuviel.
Wieder mal ein "Test", der den Namen nicht verdient!!!!
Hallo,
ich verwende die 9,3x64 aus einem
Brennecke 98er mit Kahlesoptik ohne Seitenverstellung. Bis jetzt war
ich eigentlich mit der ballistischen Leistung und der Wirkung im
Wildkörper sehr zufrieden. Auch die Präzision der Patrone aus
dieser Waffe ließ ohne Probleme Schüsse deutlich über 200m zu. Mit
dieser Kombination habe ich bisher etwa 30 Stück Wild erlegt. Sowohl
Reh, Hirsch und Sau lagen stets im Feuer.
Leider stelle ich nun mit dem letzten
Nachkauf der Munition, mehr zufällig fest, dass SAX bei diesen Los
plötzlich keine Sax sonder RWS Hülsen verwendet. Da ich selbst auch
Wiederlader bin, weiß ich was eine Hülse eines anderen Herstellers
für Auswirkungen haben kann. Daher auf den Schießstand und, wie zu
erwarten, etwa 10cm höher und 3cm rechts.
Eine Hinweis von Seiten Sax auf diese
erhebliche Änderung gab es nicht.
Natürlich habe ich mit ähnlichem Text
Sax angeschrieben um höflich eine Stellungnahme erbeten.
Als Antwort erhielt ich sinngemäß die
folgenden selbstgefälligen Erklärungen:
Man hätte eben keine eigenen
Hülsenfertigung und müsse daher, wenn es der Hersteller nicht
schafft auch auf andere zurückgreifen. Des weiteren sei eine
geringfügige Abweichung zwischen einzelnen Losen normal. Darüber
hinaus teilte mit Herr B. von der Fa. Sax noch mit, ich müsse ja nur
10 Klicks nach unten und drei nach rechts stellen, und alles sei
wieder gut.
Also, ich weiß ja nicht, wie es andere
machen, aber ich benötige, wenn am Absehen gedreht, schon mal
alleine drei Schüsse um den neuen Treffpunkt auch zu verifizieren.
Einen, da das Absehen ja auch mal hängen kann und zwei um zu sehen,
ob diese auch zusammenliegen. Und wer bei einer Suhler Einhakmontage
schon mal die Seitenverstellung justiert hat, weiß, dass hier ganz
schnell auch mal 5 oder 6 Schüsse nötig sind.
Bitte nicht falsch verstehen, aber ich
habe bisher vielen diese Munition empfohlen. Leider zeigt mir die nun
gemachte Erfahrung, dass ich zu den Aussage tolle Ballistik, klasse
Wirkung, das Prädikat 2aber leider unzuverlässiger Hersteller
hinzufügen muss.
Schade.....
Manfred Linner
Keine guten Erfahrungen mit Hornady im 308
Bisher hatte ich sehr gute Erfahrungen mit Evolution Green in 7x64.
Bei Hornady in 308 teils schlechte Erfahrung, selbst bei guten Treffern liegen Sauen nie, bei Lungenschuss war eine Flucht über 100 m normal, bei einem Kammerkratzer (Herzspitze getroffen) sogar eine Flucht von 50 m auf Pirschjagd (Überläufer stand in Ruhe im Gebrech).
Suche eine Empfehlung für die 308 sowohl für Ansitz als auch für Drückjagd.
P. S. Allerdings fand ich bei der Hornady geringe Wildbretzerstörung vor.
Also ich habe jetzt mir die Munition von S&B die eXergy Blue im Kaliber 308 mit 10.7 Gramm und 165 grain zugelegt.
Schieße die Blaser R8 und bin bestens zufrieden.
Vor allem stimmt das Preis-Leistungsverhältnis...!