Brunftplätze schaffen – Die Vorbereitung der Brunft
Vorbereitung, Vorbereitung und noch mal Vorbereitung. Das störungsempfindliche und ruheliebende Rotwild im Revier zu haben und zu halten wird in vielen Revieren versucht und ist das A und O für eine erfolgreiche Rotwildbrunft. Da bei der Rotwildbrunft Damenwahl angesagt ist, geht es schon vor der Brunft darum dem Kahlwild alles zu bieten, was es benötigt. Das ist vor allem: Ruhe, Äsung und Einstand. Erfüllt man diese drei Anforderungen, setzt man die Grundsteine für eine gute Brunft.
Ruhe während der Hirschbrunft
Ruhe! Wie bekommt man Ruhe in sein Revier? Um das zu klären, kann man erst mal feststellen, was für Störungsquellen es gibt. Pilzsucher, Fahrradfahrer, Jogger, Reiter, Geocacher, Waldarbeiter und anderen Personen und Fahrzeugen kann man im Revier begegnen. Vielen von ihnen auch zu den unmöglichsten Zeiten. Eine organisierte Besucherlenkung ist also eine sinnvolle Maßnahme für ein Rotwildrevier. Die meisten Besucher benutzen sowieso die Hauptwege. Um von diesen abzuweichen, muss ein Waldweg attraktiv aussehen für den Waldbesucher. Dies kann man gezielt vermeiden. Kronenmaterial von der letzten Durchforstung macht jede Rückeschneise unbequem für den Spaziergänger und Reiter. Tiefe Fahrspuren und Schlaglöcher auf den ersten 20m eines Weges helfen ebenfalls, um zu verhindern, dass neugierige Menschen in den Waldweg fahren. Eine Beschilderung der Reitwege hilft auch den ortsfremden Reitern, sich zu orientieren. Schilder wie „Wildruhezone“ oder „Bitte Ruhe, Brunft“ helfen auch. Die ganz Hartnäckigen kann man eh nicht davon abhalten, in den Wald zu gehen. Oft hilft dann auch tatsächlich kein sachliches Gespräch mehr. Die Einrichtung gezielter Brunftbeobachtungstürme ist ebenfalls ein Mittel der Besucherlenkung.
Genug Äsung während der Brunft?
Äsung! Wildäsungsstreifen sollten dem Wild vor allem im Wald eine abwechslungsreiche und andauernde Nahrung bieten. Dazu gibt es im Fachhandel die verschiedensten Wildackermischungen. Wichtig ist dabei, dass man auch noch Ende September genug Äsung auf den Flächen hat. Eine Wildackermischung mit einem Anteil an Futterkohl, Herbstrüben, Buchweizen, Rübsen, Winterraps, Gelbhafer und Schwarzhafer bieten eine gute Winteräsung. Es kann außerdem schon helfen, dem Wegrandstreifen durch gezielte Aufastung mehr Licht zu geben, damit die Wildkräuter und Gräser besser wachsen können. Auf diesen Äsungsstreifen herrscht natürlich Jagdverbot! Wer jedes Mal im Supermarkt seinen Nachwuchs verliert, bleibt auch lieber zu Hause.
Sind Einstände vorhanden
Rotwild braucht neben der Ruhe in unseren Wäldern auch einen geeigneten Einstand. Dieser Einstand hilft dem Wild auch Ruhe zu finden. Geeignet sind Dickungen oder Bestände mit reichlich Deckung. Auch wenn das Rotwild nicht das typische Waldwild ist, ist es in unseren Regionen drauf angewiesen. Die Möglichkeiten Einstände zu schaffen liegt oft nicht in der Hand des Revierinhabers, kann aber ggf. mit dem zuständigen Förster abgesprochen werden. Was man aber als Revierinhaber in der Hand hat, ist die Anlage und die Pflege von Wasserlöchern und Salzlecken. Diese geben dem Revier den besonderen Schliff und dem Wild die benötigten Reviereinrichtungen. Auch andere Reviereinrichtungen können für die Rotwildbrunft vorbereitet werden.
Tarnung zur Brunftzeit
Viele jagen Rotwild von möglichst hohen „Türmen“. So wird versucht, aus der Sicht und aus dem Wind zu kommen. Trotzdem bin ich kein großer Fan solcher hohen Kanzeln. Ich sitze lieber auf kleinen Ansitzbock oder Leiter, welche man gut vertarnt in die Landschaft einbauen kann. Diese Sitze vertarne ich mit Fichtenzweige und anderen Ästen, um sie auch für den neugierigen Waldbesucher unsichtbar zu machen. Vor der Brunft wird dann das Netz an Pirschwegen wieder ausgearbeitet. Dieses verbindet die wichtigsten Sitze und Stellen miteinander. Auch der Anfang des Pirschweges wird vertarnt, in dem man dort nichts macht. Sonst kann so ein Pirschweg schnell als Wanderweg aufgefasst werden.
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