Das Jagdrevier im Februar – Baujagd auf Fuchs Teil 1

Das Jagdrevier im Februar – Baujagd auf Fuchs Teil 1

Im Februar wird in vielen Niederwildrevieren der Fuchs stark bejagt. Wer es ernst meint mit der Reduzierung des Raubwildes in seinem Revier, der betreibt auch Baujagd. Mitte Februar war ich auf einer solchen, revierübergreifenden Baujagd eingeladen und begleitete sie fotografisch. Hundeführer wurden den einzelnen Revieren zugeteilt, da die Revierinhaber die Standorte der Baue am besten kannten. Von zwei Erlebnissen am Bau möchte ich hier Berichten.

Im Bau geht es hoch her

Ein Hundeführer bat uns um Hilfe, sein Hund steckte schon länger im Bau, gab immer wieder Laut war aber nie konstant an einer Stelle zu orten. Nachdem wir den Teckel greifen konnten und feststellten das er am Auge eine Verletzung hatte, wurde die junge Parson-Russel Hündin in den Bau geschickt. Der Bau lag in einer lange Hecke die mit Schwarzdorn bewachsen war. Direkt dazwischen lag natürlich der Baum. Schon nach einer Minute gab die Parson-Russel Hündin Laut. Erst in der einen Ecke dann in der andern. Es ging hoch her im Bau und es wurde spekuliert ob vielleicht ein Marderhund im Bau steckt. Der Hundeführer blieb skeptisch und spornte seinen Hund an das Raubwild in einer Ecke zu binden. Nun war der Laut nur noch von einer Stelle zu hören und auch die Ortung zeigte an, dass der Hund das Raubwild wohl in eine Endröhre getrieben hatte. Das Ortungsgerät verriet uns eine Tiefe von 1,4 m bis zum Hund. „Spaten frei“ hieß es und es wurde der Einschlag vorgenommen.

BaujagdAb und zu wurde mit dem Ortungsgerät noch mal die Position des Hundes überprüft, der Einschlag war hier richtig. Nach der angegebenen Tiefe stießen die Baujäger auf die Röhre. Als erstes wurde gecheckt in welcher Richtung der Hund und in welcher das Raubwild steckte und mit dem Spaten wurde Erde zwischen die beiden Kontrahenten geschoben. Schon war klar, dass es ein Fuchs war der im Bau steckte. Das rote Haupt war kurz in der Röhre zu sehen. Nun ging alles schnell, der 38. Revolver wurde aus der Tasche gezogen, gespannt und als der Fuchs wieder raus schaute wurde er getroffen und sackte sofort zusammen. Nun durfte der Hund wieder ran und dieser beutelte nun den Roten, der Erfolg seiner Arbeit.

Der nächste Bau lag mitten auf einem Wintergetreideacker und war, dank des Sandhaufens vor der Röhre, schon von Weitem zu erkennen. Die Flintenschützen stellten sich im Kreis um den Ausgang auf und wieder wurde die Parson-Russel Hündin in den Bau geschickt. Es dauerte nicht lange da drang der aufgeregte Laut des Hundes aus dem Bau. Man hörte, dass es im Bau wieder hin und her ging, der Fuchs versuchte dem Hund auszuweichen. Plötzlich stand der Fuchs auf dem Erdauswurf vor dem Ausgang. Er bemerkte einen der Schützen und schliefte sofort wieder ein. Nun tauchte der Hund vor dem Bau auf und blickte uns verwundert an. Wir schickten ihn wieder rein, mit dem Wissen, dass der Fuchs nun wohl eher nicht mehr springen würde. Schaufel und Spaten wurden geholt, das Einverständnis des Bauern zu graben hatten wir auch. Das Ortungsgerät zeigte 1,3 m an und so wurde angefangen zu graben. Schon nach ca. 1m bemerkten wir, dass sich das Geschehen im Bau verlagert hatte und zwar um ca. einen halben Meter nach rechts. So wurde parallel ein zweiter Einschlag begonnen, nur 50cm weiter. Als der erste Einschlag auf die Röhre stieß zeigte ein Blick in die Röhre, dass der Fuchs sich weggrub, wie es von Dachsen bekannt ist. So war auch der zweite Einschlag nicht ganz genau auf dem Fuchs. Mit einer Lampe und dem Revolver konnte der Fuchs in der Röhre dann aber doch erlegt werden.

Am Streckenplatz sahen wir, dass auch die anderen Hundeführer erfolgreich waren. Acht Füchse und drei Marderhunde lagen schon auf der Strecke als wir ankamen. Bis zum Ende des Tages sollten noch zehn Füchse dazukommen.

1 Kommentare

Dackelfreund
15. Februar 2014

Als sehr erfahrener Baujäger stelle ich fest, dass bei
dieser zweiten Jagd am Wintergetreideacker ein ganz entscheidender Fehler
gemacht wurde. Man hat die Jäger im Kreis aufgestellt. Das macht man nicht mal
im schwierigen Gelände im Wald und schon gar nicht in so einem leichten Gelände
wie im Feld. Der Fuchs sieht rundum die Jäger und hat so kaum einen Fluchtweg. Grundsätzlich werden die Jäger in so einem
Fall unter Beachtung der Windrichtung nur im Halbkreis aufgestellt, sodass der
Fuchs einen leichten Fluchtweg hat. Obwohl
vorausgesetzt wird, dass Jäger aus Sicherheitsgründen ohnehin nur nach außen
schießen, können so mehrere Jäger in eine Richtung schießen, ohne andere zu gefährden.
Wie die Schliefrichtung im Vergleich zur Windrichtung situiert war, geht aus
dem Bericht nicht hervor. Bei so einem Ein-Röhrenbau wäre auch noch zu
beachten, aus welcher Richtung kommt der Fuchs aus dem Bau. Man wird keine Jäger
so platzieren, dass der Fuchs diese sofort eräugen kann, sobald er auch nur
halb aus der Röhre kommt.

Antworten

Hinterlassen Sie eine Antwort

Hinterlassen Sie einen Kommentar

Unterstützt die Petition gegen tendenziöse Berichterstattung des ZDF!
Vorheriger Artikel
Unterstützt die Petition gegen tendenziöse Berichterstattung des ZDF!
Wildkamera-Fotowettbewerb auf Facebook – Dörr SnapShot Mini zu gewinnen
Nächster Artikel
Wildkamera-Fotowettbewerb auf Facebook – Dörr SnapShot Mini zu gewinnen