Die gemeinsame Liebe zur Jagd

Die gemeinsame Liebe zur Jagd

Meine Frau Anna und ich lernten uns vor fast sechs Jahren kennen: Sie stand gerade kurz vor ihrem Abitur – ich war erst drei Jahre in meinem Beruf als Krankenpfleger unterwegs. Mit dem Thema Jagd hatte lediglich meine Frau durch ihre Familie Kontakt – ihre Familie jagt in der vierten Generation im genossenschaftlichen Dorfrevier. Sie ist somit von Kindesbeinen an mit dem Waidwerk vertraut. Ich hingegen wuchs am Stadtrand auf und wusste zwar, dass Kühe nicht lila sind, hatte aber mit der Jagd nichts am Hut.

Sie führt ihn an die Jagd heran

Nach Annas Ausbildung zur Medienkauffrau stand nun die Frage im Raum, wie es weitergehen würde. Und wie durch einen Wink des Schicksals stellte sich der Kontakt zur Redaktion einer Jagdzeitschrift her und die Möglichkeit eines Volontariats. Einzige Voraussetzung: Das Grüne Abitur. Dieses wurde umgehend in Angriff genommen – und erfolgreich absolviert. Von dem Tag an hielt in unserem Haushalt die Jagd den Einzug. Ihr Vater war natürlich begeistert und stolz. Bald schon führte er Anna auf ihren ersten Bock und stand ihr bei den weiteren ersten jagdlichen Schritten mit Rat und Tat zur Seite. Ich war stets dabei, neugierig und Fragen stellend. Ich war begeistert von dem Wissen, dass die beiden hatten.

Ihre Passion und Hingabe ließ auch in mir den Wunsch aufkeimen, den Jagdschein zu machen. Ein Jahr später – im März 2011 – war es dann endlich soweit: Ich hatte ebenfalls den Jagdschein in der Tasche. Mit viel Verständnis und Unterstützung begann ich, meine ersten jagdlichen Erfahrungen zu sammeln.
Anna führte mich auf meinen ersten Bock im schwiegerväterlichen Revier, der den jagdlichen Traditionen folgend an Ort und Stelle verbrochen und verblasen wurde. Eine tolle Erfahrung! Sie kam auch mitten in der Nacht aus dem Bett ins Revier, als ich mein erstes Stück Schwarzwild erlegte.

Sie bevorzugt den Morgenansitz, Er den abendlichen Ansitz

Und wie es uns vorgelebt wurde, so jagen meine Frau und ich: waidgerecht, ohne Neid und Missgunst dem Partner gegenüber. Wir freuen uns ehrlich über die Jagderfolge des anderen, können den Unmut über erfolglose Ansitze nachvollziehen, üben aber auch gegenseitig Kritik und diskutieren über unterschiedliche jagdliche Ansichten. Mit der Zeit kristallisieren sich auch die eher unterschiedlichen Vorlieben heraus, meine Frau ist ein typischer Morgenansitzer, ich dagegen bevorzuge die Abendansitze; sie kann meiner Passion für die Raubwildjagd, insbesondere den winterlichen Nachtansitz auf den Fuchs wenig abgewinnen, ist aber begeisterte Rehwild- und Saujägerin. Im September 2012 haben meine Frau und ich geheiratet: Polterabend im Schützenhaus für das besondere Ambiente, Jagdhörner in der Kirche als Überraschung und zu Essen gab es natürlich bei allen Veranstaltungen Wild. Eine Hochzeit, wie sie von zwei jungen Jägern, die zum einem die Traditionen schätzen und zum anderen Neuerungen gegenüber aufgeschlossen sind, gefeiert werden sollte. Seit der Hochzeit kann ich voller Stolz und ohne Neid sagen, dass die Ehefrau, anders als viele Leute denken mögen, ihren Ehemann an die Jagd geführt hat.

1 Kommentare

Jonas von Gefell
14. März 2013

Einfach schön :-) mfg und Wmh!!!

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