Die Jagd auf Jungfüchse im Juni
Jetzt, im Juni, sind die Jungfüchse schon so groß und selbständig, dass sie ohne die Fähe das Umfeld des Baues erkunden. In dieser Zeit lassen sie sich einfach bejagen.
Selten gehe ich im Sommer gezielt auf Jungfüchse raus. Wenn ich einen erlege, ist es eher ein Zufallsprodukt. Die meisten erlege ich auf dem Abendansitz auf einen Junibock. Bisher hatte ich im Juni kein Glück mit den Böcken, ein richtiges Sommerloch also. Letzte Woche wurde die Wiese an meiner Lieblingsleiter gemäht und das Rehwild blieb erst mal aus. Nun wollte ich den Abendansitz nutzen um zu schauen ob nicht doch schon wieder das frische Grün die Böcke lockt. Bei frischen 26°c beziehe ich die Leiter an einer Eiche.
Von hieraus habe ich eine wunderschöne Sicht den Waldrand entlang und über die angrenzende Wiese in Richtung Westen. Lange Zeit hört man nur die Vögel im Hintergrund ihre Arien zum besten geben, ohne das sich Rehwild zeigt. Dann zieht bei bestem Licht eine Ricke mit ihrem Kitz auf die Wiese, hält sich aber nur direkt an der Waldkante auf. Durch mein Doppelglas beobachte ich die beiden für eine Weile. Nach ca. 10 Minuten fällt mir auf, dass die Ricke immer in eine Richtung sichert. Ich hoffe schon, dass sich vielleicht ein Böckchen zeigt. Doch nichts ist zu sehen.
Ricke verscheucht Jungfuchs
Plötzlich höre ich einen Kitzfiep. Die Ricke stürmt auf einen für mich zuerst unsichtbaren Gegner los und scheucht ihn auf die Wiese. Nun kann ich sehen was sie dort jagt, einen schon recht großen Jungfuchs. Dieser verkrümelt sich lieber in großen Fluchten. Die Ricke holt ihr Kitz ab und zieht wieder in den Wald. Die Bühne ist wieder leer. Kurz bevor das Büchsenlicht verschwunden ist taucht ein kleiner dunkler Fleck auf der Wiese auf. Durch mein Glas kann ich den Jungfuchs erkennen. Na warte, denke ich mir und verlasse meine Leiter, da der Fuchs noch über 200m weit weg ist. So zügig wie möglich pirsche ich mich an der Waldkante entlang, da ich vermute das dies das Ziel des Jungfuchses sein wird. Nun trennen mich nur noch 100m. Mit den Lippen mäusel ich zwei Mal kurz und sofort schaut er in meine Richtung.
5 Jungfüchse in 4 Tagen
Ich bin im knienden Anschlag und habe den auf mich zuschnürenden Fuchs in der Mitte meines Absehens platziert. Nun ist er auf ca. 60m heran und versucht in den Wind zu laufen, was ihn breit stehen lässt und ich als Möglichkeit zum Schuss nutze. Die 30.06 zeigt ihre Wirkung und der Fuchs sackt in dem hohen Gras zusammen. Am nächsten Abend sitze ich mit meiner Flinte an selber Stelle. Diesmal mit Hasenklage (Blatter) und Vogelklage bewaffnet. Im Volltarn habe ich mich neben einem hochgewachsenen Sauerampfer gesetzt und nach einer halben Stunde warten kommt die Hasenklage zum Einsatz. Kaum ist der zweite Fiep erklungen kommen zwei Jungfüchse aus dem kleinen Schilfgürtel entlang eines Ackergrabens auf mich zu geschossen. Langsam hebe ich meine Flinte und fiepe erneut. Die beiden Jungfüchse stehe nur 2m auseinander und fallen nur wenige Bruchteile einer Sekunde von einander in das Gras. In den nächsten zwei Tagen kann ich an fast der gleichen Stelle noch zwei Jungfüchse erlegen. Was 5 Füchse in 4 Tagen macht.
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