Die Waschbärjagd,Teil 1- Kastenfalle & Co.
Der Waschbär ist einer der wenigen Wildarten, die man in den meisten Bundesländern ganzjährig jagdbar sind. Diesen nachtaktiven „Ganoven“ rückt man am besten mit Kastenfallen auf die Pelle. Es gibt aber auch andere Methoden die Waschbären vor die Büchse zu bekommen. Waschbären sind sehr neugierig, deswegen fängt man manchmal Waschbären auch ohne Köder in einer Kastenfalle.
In einem Jahr 14 Waschbären in der Kastenfalle
Die Kastenfallen werden in Löchern in Toren oder Zäunen eingebaut. Auch trockengefallende Gräben sind regelrechte Waschbär-Autobahnen, in die man eine Falle stellen kann. Rechts und links der Falle werden dann grobe Äste oder Steine gelegt, damit ein Zwangswechsel entsteht. Zwischen einem recht verwilderten Garten und einem kleinen Eichenwäldchen war ein Waschbärwechsel, der schon von Weitem sichtbar war. Die Waschbären gelangten durch ein schiefes Gartentor mit einer abgebrochenen Latte an der rechten Seite in den Garten. Vor dieses Loch im Gartentor stellten wir, auf Gartenseite, eine Kastenfalle auf. Über die Kastenfalle legten wir ein paar Fichtenäste, damit die Falle etwas getarnt war. Im Laufe eines Fangjahres wurden in dieser Falle 14 Waschbären gefangen. Besonders wenn im Garten verschiedene Früchte reif waren, konnte man regelmäßig einen Waschbären in der Falle fangen. Eine andere Falle, die in einem trockenen Graben stand, welcher in Wiesen führte, und mit verschiedenen Leckereien beködert wurde brachte 18 Waschbären in einem Fangjahr.
Waschbärjagd an der Kirrung
Eine andere Möglichkeit Strecke zu machen ist an einer Waschbärkirrung zu jagen. An so einer Kirrung kann man bei Mond manchmal gleich mehrere Waschbären erlegen. Denn die jungen Waschbären fliehen meistens nicht weit. An eben so einer Kirrung, welche zwischen einem Eichenbestand und einer kleinen Schilffläche angelegt war, konnte ich an zwei Tagen hintereinander 4 junge Waschbären erlegen. Ich saß dort, nachdem der Kirrpfosten (siehe Teil 2) schon 4 Tage gut angenommen war. Um 22:30 Uhr war ich auf dem Sitz. Es war ein paar Grad unter null und windstill. Deswegen konnte ich die Waschbären schon früh hören. Das Kratzen und Murren in den alten Eichen verfolgte ich fast eine Stunde bis der erste Waschbär am Boden war. Auch im Laub konnte man den Weg des Waschbären akustisch gut verfolgen.
Waschbären sind sehr langsame Tiere, wenn sie auf Nahrungssuche sind und so dauerte es noch einmal 40 Minuten bis ich sie sehen konnte. Es war eine Fähe mit drei Jungen im Schlepptau. Langsam aber zielstrebig kamen sie auf die Kirrung zu. Zwei Meter vor der Kirrung überholten die Jungen die Fähe und steuerten den Kirrpfosten an. Als rechts und links vom Pfosten ein junger Waschbär war legte ich auf den linken an. Nach dem Schuss repetierte ich meine Waffe und schoss auf den Waschbären rechts vom Pfosten, der sich kaum von der Stelle bewegt hatte. Nun war die Bühne leer. Die beiden Waschbären, die ich in der nächsten Nacht an der gleichen Stelle kurz nach 24 Uhr erlegen konnte, waren alleine unterwegs und wollten ebenfalls an den Kirrpfosten.
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