Die Wölfe kehren nach Deutschland zurück
In Deutschland waren Wölfe Mitte des 19. Jahrhunderts faktisch ausgerottet. Erst seit wenigen Jahren wird er hier langsam wieder heimisch. 1998 wurde in Oberlausitz erstmalig wieder ein Rudel Wölfe von Revierförstern beobachtet. Seitdem haben sie sich stetig vermehrt und auch in anderen Regionen weiter Zuwachs bekommen. Die Wölfe beschränken sich nicht mehr nur auf die Wälder der neuen Bundesländer, auch im Süden und Westen bekommt man sie dann und wann zu Gesicht. Möglicherweise könnte der Wolf bald wieder in ganz Deutschland heimisch werden. Von der Bevölkerung wird dies mit gemischten Gefühlen beobachtet. Auch in der Jägerschaft gibt es viele verschiedene Meinungen.
Verhalten und Vorkommen des Wolfs in Deutschland
Die graubraunen europäischen Wölfe, welche von Osteuropa aus nach Deutschland gekommen sind, leben meist im Rudel. Auf ihren Streifzügen legen Wölfe oft 20 Kilometer oder mehr in einer Nacht zurück. Sie beanspruchen große Reviere, in denen sie vor allem Hirsche, Rehe und Wildschweine jagen. Die meisten Rudel wurden bisher im östlichen Teil Deutschlands beobachtet, es gab aber auch Sichtungen von Einzeltieren in Mecklenburg-Vorpommern, Bayern und Hessen.
Auch im Westerwald wurde im April diesen Jahres ein Tier gesichtet, jedoch kurze Zeit später von einem Jäger erschossen, der ihn fälschlicherweise für einen wildernden Hund hielt. Erst vor wenigen Tagen wurde ein Tier in Schleswig-Holstein gesichtet. Die Raubtiere sind extrem anpassungsfähig, sie lassen sich bei ihren Wanderungen nicht von Flüssen und Autobahnen aufhalten. Um die Wanderungsbewegung der Rudel zu beobachten, wurden einige mit GPS-Sendern ausgestattet. Diese Untersuchung ergab, dass die Rudel auf ihren Streifzügen bis zu 70 Kilometer am Tag zurücklegen.
Der Wolf und die Menschen
Wölfe sind sehr vorsichtig und meiden Menschen für gewöhnlich oder fliehen, sobald sie Menschen in der Nähe wähnen. Das Wölfe Menschen attackieren kommt so gut wie nie vor. Die Angst der Menschen vor dem Wolf ist jedoch weiterhin tief in den Köpfen verwurzelt. Aberglaube und Geschichten vom „bösen Wolf“ haben hier ganze Arbeit geleistet.
Da der Wolf im Durchschnitt zwei bis drei Kilo Fleisch am Tag frisst, besteht eine größere Gefahr für Nutztiere, die sich auf Weiden aufhalten. Im vergangenen Jahr wurden wiederholt Schafe und Ziegen von Wölfen gerissen. Landwirte können sich jedoch für gewöhnlich durch Elektrozäune ausreichend schützen. Zumeist jedoch ernährt sich der Wolf von Wild. Nicht wenige Jäger geben daher Wölfen im Revier die Schuld das sich die anderen Wildarten rar machen. Noch ist der Wolf nicht dem Jagdrecht unterstellt, doch sollte er sich weiter vermehren und verbreiten, führt wohl kaum ein Weg daran vorbei.
Foto: Malene Thyssen, Martin Mecnarowski
1 Kommentare
Die rückkehr der wölfe macht mir sorgen. es wäre nicht schlecht wenn die wölfe ins jagdrecht kommen würde