Gesellschaftsjagd
Bei einer Gesellschaftsjagd zieht man – wie der Name bereits anmutet – nicht alleine los: Mindestens drei, meistens mehr, gehen zusammen auf die Jagd, um so den Erfolg zu steigern. Das Besondere daran: Dabei muss es sich nicht unbedingt um Schützen handeln, auch Treiber sind häufig dabei und Hunde spielen eine wichtige Rolle.
Die Gesellschaftsjagd wird auch als Drückjagd, Erntejagd oder Treibjagd bezeichnet und findet überwiegend im Herbst statt. Die Gesellschaftsjagd zählt für viele Jäger zu den Höhepunkten der Jagdsaison, da sie gemeinsam mit anderen Jägern zu einer Art Veranstaltung mit Teamwork wird und das Brauchtum gelebt wird. Doch worauf kommt es bei der Gesellschaftsjagd genau an – und was sollte man wissen?
Die verschiedenen Arten der Gesellschaftsjagd im Detail
Geht es um die Gesellschaftsjagd, muss zwischen verschiedenen Varianten unterschieden werden – allen voran sind die Treibjagd oder Drückjagd sehr beliebt. Zwar werden diese Begriffe oft synonym verwendet, allerdings gibt es durchaus Unterschiede.
Bei der Treibjagd handelt es sich um eine Gesellschaftsjagd, bei der mit Treibern und häufig auch mit Hunden Wild aufgespürt und gejagt wird. Die Treiber jagen das Wild den Schützen zu, so dass dieser es leichter hat, Anblick zu bekommen und einen Schuss abzugeben.
Bei der Drückjagd ziehen Treiber entweder mit oder ohne Hunde ins Jagdgebiet, um das Wild hochzumachen. Dabei platzieren sich die Schützen an den Wechseln flächendeckend aufgeteilt. Idealerweise zieht das Wild dann langsam an den Hochsitzen vorbei. Meist handelt es sich dabei um Schalen- oder Schwarzwild.
Bei der Gesellschaftsjagd gibt es einige Abweichungen zur klassischen Jagd: Man bewegt sich nicht alleine durch das Revier und muss besonders auf der Hut sein, da viel Bewegung im Jagdgebiet herrscht. Eine solide Vorbereitung und die Aufklärung aller Teilnehmer über die Regeln der Gesellschaftsjagd sowie die Unfallverhütungsvorschriften stehen hier zunächst im Fokus. Bei der Ausrüstung ist vor allem die Signalbekleidung unerlässlich, Warnwesten, Hutbänder, sowie Jacken und Hosen mit ausreichendem Anteil an Signalfarben sind jetzt gefragt. Da die Stände der Schützen oft nicht auf Ansitzeinrichtungen oder Drückjagdständen platziert sind, sind Sitzgelegenheiten, wie bspw. Sitzrucksäcke oder Sitzstöcke, praktisch und bequem. Zudem können Zielstöcke eine grosse Hilfe sein. Auch für Treiber ist es vorgeschrieben, Warnwesten in Signalfarben zu tragen, damit sie bereits von Weitem gut von den Jägern gesehen werden.
Die richtige Vorbereitung zur Gesellschaftsjagd
Die gemeinsame Jagd ist eine wunderbare Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten zu unterhalten. Unerfahrene Jagdteilnehmer, die vielleicht noch nie zuvor mit der Thematik zu tun hatten, erhalten durch die gemeinsame Jagd zudem einen Einblick in den Ablauf einer Jagd.
Erfahrene Jäger wissen, dass insbesondere bei der Drückjagd die richtige Vorbereitung entscheidend ist. Wer länger nicht auf der Jagd war, sollte seine Fähigkeiten einige Tage zuvor am Schießstand wieder auffrischen. Zu einer Gesellschaftsjagd wird in der Regel von einem oder mehreren Jägern eingeladen. Diese Einladung sollte baldmöglichst beantwortet werden, da die Teilnehmer oft einen gewissen Teilnahmebetrag bezahlen. Einige Organisatoren übersenden zudem im Vorfeld Merkblätter zu den Sicherheitsvorkehrungen und zum richtigen Verhalten, was insbesondere für unerfahrene Teilnehmer sehr wichtig ist.
Für einen reibungslosen Ablauf der Jagd ist Pünktlichkeit das Wichtigste. Vor Ort erfolgt dann eine formelle Begrüßung durch den Jagdleiter und es wird der Ablauf der Jagd besprochen.
Sofern nicht anders vom Jagdleiter angeordnet, gilt bei einer Drückjagd die Schussfreigabe, sobald der Stand eingenommen wurde (geladen wird erst auf dem Stand!). Bei einer Treibjagd wird in der Regel zunächst angeblasen – erst nachfolgend darf geschossen werden. Grundsätzlich müssen die Sicherheitsvorkehrungen immer befolgt werden. Insbesondere wenn sich Treiber und Hunde im Jagdrevier befinden, gilt ganz besondere Vorsicht. Ein freies Schussfeld und Kugelfang sind unabdingbare Voraussetzung, bevor der Schuss angetragen wird.
Während der Jagd
Auf einer Gesellschaftsjagd gelten andere Regeln als beim alleinigen Ansitzen im Revier: Da sich Personen und auch Hunde im Revier befinden, muss besonders umsichtig agiert werden. Das gilt auch für das Verhalten vor dem Schuss: Wer sich unsicher ist, lässt den Finger gerade. Geschossen wird nur, wenn der Jäger sich wirklich sicher ist, dass ein sicherer Schuss gesetzt werden kann und das Stück freigegeben ist.
Auf der Treibjagd spüren die Treiber gemeinsam mit dem Hunden das Wild auf und treiben es in die Richtung der Schützen. So kann der Schütze dann einen gezielten Schuss auf das Wild abgeben, das sich nun nicht mehr in allzu großer Entfernung befindet.
Nach der Jagd
Eine große Rolle spielt bei der gemeinsamen Jagd das Beisammensein unter Gleichgesinnten. Highlight ist das Legen und Verblasen der Strecke sowie die Ehrung der Schützen. Gerade bei der Gesellschaftsjagd werden Tradition und Brauchtum gelebt und dadurch eine ganz besondere Stimmung erzeugt. Sind die Jagd und auch die Nachsuche beendet, trifft man sich zum Schüsseltreiben wieder mit allen anderen Teilnehmern und lässt den Tag dort zusammen mit Speis und Trank ausklingen.
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