Nachsuche auf Schalenwild
Die Nachsuche gilt als oberstes Gebot der Waidgerechtigkeit. Krankgeschossenes und schwer krankes Wild ist waidgerecht nachzusuchen. Ziel der Nachsuche ist es, an einem ungeklärten Anschuss mit Hilfe eines Nachsuchengespanns ein beschossenes Stück Wild zu finden und zu stellen, um einen Fangschuss anzutragen oder das Tier gegebenenfalls zu bergen.
Nachsuchengespann
Ein Nachsuchengespann besteht aus einem geeigneten Jagdhund und seinem Führer. Das Team ist aufeinander eingespielt und in der Lage, schwierige Situationen gemeinsam zu meistern. Pirschzeichen und Wundfährten werden so durch gegenseitiges Vertrauen und Verstehen des partnerschaftlichen Miteinanders erarbeitet.
Pirschzeichen
Pirschzeichen deuten auf einen Treffer hin. Oft findet man diese bereits am Anschuss oder auch erst auf der Wundfährte. Diese kommen in verschiedener Art und Weisen vor. Der Schweiß kann z.B. hell oder dunkel sein, häufig findet man auch Knochensplitter, Schnitthaar, Risshaar, Zahnsplitter oder auch Inhalte des Magen-Darm-Trakts. Während der Nachsuche kann man auf sogenannte Wundbetten stoßen, die auf ein verletztes Stück Wild hinweisen.
Nachsuche
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Schweißhund
Zu den Schweißhunden zählen Hannoversche Schweißhunde, Bayrische Gebirgsschweißhunde und Alpenländische Dachsbracken. Diese Jagdhunderassen besitzen einen sehr ausgeprägten Geruchsinn. Speziell bei der Nachsuche auf Schalenwild kommen sie zum Einsatz. Der Schweißhund arbeitet entlang der Wundfährte und bringt den Hundeführer zum verendeten oder verletzten Stück. Aber auch andere Jagdhunderassen sind fähig, verletztes oder verendetes Wild nachzusuchen. Durch das Trainieren künstlich angelegter Schweißfährten, kann man die Nachsuche erlernen und die notwendige Schweißprüfung absolvieren.
Erschwerte Nachsuche
Nicht selten wird die Nachsuche durch den Schützen selbst erschwert. Der Schütze kann den Anschuss nicht genau lokalisieren, begibt sich aber dennoch eigenständig auf die Suche. Dabei können unentdeckte Pirschzeichen verteilt werden oder das Wild aufmüden. Sobald das Wild sein Wundbett verlässt, kann es Stunden dauern, bis sich dieses wieder ablegt. Vor allem bei Hochwild sind dann kilometerweite Nachsuche nicht unüblich, oft müssen diese gar am nächsten Tag fortgesetzt werden.
Auch langanhaltender Frost oder sehr trockene Hitze können eine Nachsuche fast unmöglich machen. Denn bei diesen Bedingungen verflüchtigt sich der Geruch des Schweißes schnell.
Grundsätzlich sollte bei jeder Nachsuche auf die Verfassung und das Wohl des Jagdhundes geachtet werden.
Ausrüstung
Die richtige Ausrüstung von Hundeführer und Jagdhund ist essentiell. Damit der Hund sein Können erfolgreich einsetzen kann, ist die passende Schweißhalsung mit Drehwirbel und ein Schweißriemen unerlässlich. Knallige Signalfarben wie gelb, orange oder rot sorgen für die notwendige Sichtbarkeit. Bei der Nachsuche auf Schwarzwild sollten zudem Stichschutzwesten eingesetzt werden, um den Hund vor möglichen Schlägen zu schützen. Zusätzlich kann man an der Weste Ortungsglöckchen oder ein GPS-Gerät befestigen, um den Hund im Zweifelsfall lokalisieren zu können.
Auch der Hundeführer sollte sich vor Schwarzwildschlägen durch eine Stichschutzjacke und -hose schützen. Bekleidung aus dornen- und abriebfestem Material ist mindestens empfohlen. Festes Schuhwerk, Taschenlampe und Messer sind bei jeder Nachsuche selbstverständlich. Zusätzlich lohnt es sich, Fährtenmarkierungsband dabei zu haben. Damit kann der Anschuss und der Weg markiert werden, falls die Nachsuche am nächsten Tag fortgeführt werden muss.
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