Jägerin – wie ich als Frau die Jagd für mich entdeckt habe

Jägerin – wie ich als Frau die Jagd für mich entdeckt habe

Die Jagd wird häufig als Männerdomäne wahrgenommen, aber dem ist gar nicht so: Inzwischen entdecken immer mehr Frauen die Jagd für sich. In diesem Artikel möchte ich Ihnen erzählen, wie ich zur Jägerin wurde, und was für mich die Jagd zu etwas Besonderem macht.

Wie mein Interesse für die Jagd geweckt wurde

jaegerin-jagd-zielfernrohrDas erste Mal Gedanken über das Thema Jagd machte ich mir im Alter von 20 Jahren. Die Jägerschaft hatte einen Stand in der Stadt aufgebaut und berichtete über ihren Beitrag zum Schutz des Niederwildes. Ich unterhielt mich damals einige Zeit mit dem Kreisjägermeister über dieses Thema, da ich mich schon immer sehr für die Wildbiologie und insbesondere für einheimische Prädatoren interessiert habe. Am Ende des Gesprächs meinte er zu mir: „ Bitte machen Sie unbedingt den Jagdschein!“ Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich mir jedoch noch gar keine Gedanken darüber gemacht und antwortete ihm: „ Ja, vielleicht irgendwann einmal“. Zwei Jahre später schrieb ich mich dann zu einem Jagdscheinkurs ein, welchen ich dann nach zwei Monaten abgeschlossen hatte. Seit der Begegnung und dem Gespräch mit dem Kreisjägermeister war mein Interesse an der Jagd geweckt und ich begann mich immer mehr für dieses vielseitige Thema zu interessieren.

Jagen als gemeinschaftliches Erlebnis

Durch meinen Freund, der ebenfalls Jäger ist, hatte ich die Möglichkeit ihn bei der Jagd zu begleiten. Er ließ mich an seiner Passion teilhaben und steckte mich sogar damit an. Ich erinnere mich sehr gerne an viele spannende und schöne Stunden, die ich als Nichtjägerin auf dem Hochsitz und auf unterschiedlichen Drückjagden erleben durfte, zurück. Die Gemeinschaft und dass man seine Passion mit anderen Weidgenossen teilen kann, viel mir am meisten erst nach der Jagd, wenn sich alle Jäger zum Schüsseltreiben versammelten, auf. Man versteht sich als eine Gemeinschaft, in der man freundlich empfangen wird und es an Gesprächsthemen nie mangelt. Alle Beteiligten wussten immer von einem für sie besonderen Jagderlebnis zu berichten und so verstrichen die Stunden. Jetzt als Jägerin stelle ich fest, dass mir diese Gemeinschaft und die interessanten Gespräche fehlen würden, wenn ich nicht mehr zur Jagd gehen dürfte.

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Meine persönlichen Jagd-Highlights

jaegerin-jagd-rehMir gefällt an der Jagd besonders, dass sie so vielseitig ist und für jeden Geschmack etwas dabei ist. Sei es, wenn es um die Hundeausbildung, Waffen und Waffentechnik oder aber um die Zubereitung von köstlichem Wildbret geht. Jeder findet für sich seine besondere Nische in diesem breit gefächerten Feld. Ich habe des Öfteren Begegnungen mit Frauen, die Nichtjäger sind und die mich fragen: „Warum bist du Jägerin? Und wie kannst du es über’s Herz bringen als Frau Leben zu nehmen, obwohl du es doch eigentlich eher erhalten solltest?“
Auf diese Frage habe ich eine ganz einfache Antwort: „Ich möchte für mich selbst entscheiden dürfen, welches Fleisch ich für meine Speisen nutzen will.“ Dass ich Wildfleisch Industriefleisch hierbei vorziehe liegt auf der Hand. Biologischer geht es nicht für mich. Als Jägerin habe ich zudem die Möglichkeit selbst zu entscheiden, welche Wildart, wie alt und wie viel ich davon aus der Natur entnehmen möchte und ich tue dies mit dem guten Gewissen, dass das Tier hierbei nicht leiden musste und ein artgerechtes Leben in freier Wildbahn genießen durfte. Zudem entnimmt der Jäger dem Revier nicht nur das Wild, nein er hegt es auch! Von der Wildbretgewinnung einmal abgesehen, können Morgenansitze einfach durch nichts ersetzt werden. Ich bin live dabei, wie die Natur den Tag beginnt, nehme den Sonnenaufgang und das Vogelgezwitscher viel intensiver wahr, nehme mir Zeit für mich, fühle mich eins mit der Natur, fühle mich mit ihr und meiner Umwelt verbunden – dies ist für mich wirkliches Naturerleben.

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