Welche Auswirkung hat die Stärke des Jagddrucks?
Wie und mit welcher Intensität gejagt wird, hat auch Auswirkungen auf das bejagte Wild – dabei redet man vom sogenannten Jagddruck. Welchen Einfluss hat er und was sollte man berücksichtigen? In diesem Artikel werden die möglichen Folgen beleuchtet und gezeigt, worauf man achten sollte.
Jagddruck – wann ist er zu hoch?
Jagddruck ist nicht zwangsläufig etwas unnatürliches, denn auch durch Raubtiere, wie Luchse, Wölfe oder auch Greifvögel, kann dieser Effekt erzielt werden. Bei diesem sogenannten Beutegreiferdruck handelt es sich folglich um eine völlig normale Auswirkung auf das Wildverhalten. Was demzufolge den Jagddruck und seine Bedeutung betrifft, variieren die Meinungen durchaus. Ist er wirklich ein Problem und wenn ja, wie kann man ihn wirkungsvoll beeinflussen? Ein deutliches Indiz für Jagddruck sind bestimmte Verhaltensänderungen des Wildes: Wenn beispielsweise das Rotwild vermehrt nachtaktiv wird, kann dies ein Indikator von Jagddruck sein. Ist bekannt, dass in einem Revier ein hohes Aufkommen an Schwarzwild ist, dieses aber gleichzeitig durch Abwesenheit glänzt, spricht dies ebenfalls dafür.
Gleichzeitig sollte man weitere Störfaktoren im Revier als Möglichkeit in Betracht ziehen. Neben dem Beutegreiferdruck kann möglicherweise durch Spaziergänger mit Hunden – insbesondere wenn sie nicht an der Leine geführt werden – eine Beunruhigung entstehen. Diese Einflüsse in der Ursachenfindung mit einzubeziehen, soll jedoch nicht dazu führen, den möglichen Fehler nicht doch in der eigenen Jagdmethode zu suchen. Auch hier gibt es Aspekte, die man beachten kann. Wenn zum Beispiel bei der morgendlichen Ansitzjagd mehrfach auf- und abbaumt sowie als Steigerung der Wechsel zwischen den Sitzen möglicherweise noch per Rad oder gar Auto zurücklegt wird, so kann dies ebenfalls eine beunruhigende Auswirkung haben.
Den effizient Jagddruck beeinflussen
Es hat sich bereits gezeigt, dass eine bewusste Umstellung der Bejagung einen positiven Einfluss hat und der Jagddruck im Revier abnimmt. Das Wild wird vermehrt wieder tagsüber gesichtet und auch Verbiss- und Schälschäden mindern sich. Wie dies erreicht wird? Statt konstanter Pirsch- oder auch Ansitzjagd zahlt sich eine ausgewogene Kombination aus gezielter Bejagung einer bestimmten Wildart und Intervalljagd aus. Bei der Intervalljagd wechselt sich eine intensive Bejagung innerhalb eines begrenzten Zeitraumes mit längeren Schonzeiten ab. Dabei wurde deutlich, dass sich diese Umstellung gleichzeitig sogar positiv auf die Abschusszahlen auswirkt, denn die Strecken haben sich dadurch nicht verringert sondern vergrößert.
Jagdruck an sich ist aber nicht unnatürlich, daher gilt es genau abzuwägen, wann der Druck tatsächlich zu hoch wird. Wenn beispielsweise ein sehr starkes Rückzugsverhalten des Wildes bemerkt wird. Darüber hinaus ist immer zu untersuchen, welche weiteren Wirkfaktoren mit im Spiel sind. Eine gute Revierkenntnis ist hier ungemein Vorteilhaft. Eine bewusste Umstellung der Jagdmethoden, oder zumindest die Regulierung durch Einführung von festgelegten Jagdzeiträumen und auch einer genauen Planung wo dann bejagt wird, kann sich sogar positiv auf den Jagderfolg auswirken.
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