Jagdoptik – Verschaffen Sie sich den richtigen Durchblick

Jagdoptik – Verschaffen Sie sich den richtigen Durchblick

Optische Ausrüstung ist nicht nur für Jäger und Schützen von großem Interesse, sondern auch die Naturbebachter greifen gerne auf den Rat des Fachmanns zurück. Begeisterte Naturbeobachter haben mich schon öfter beim Reviergang nach meiner Ausrüstung befragt und sind ebenfalls interessiert an ausgezeichneter Optik.

Die Jagdoptik entscheidet über den Jagderfolg des Jägers. Die richtige Ausrüstung ist hier besonders entscheidend, denn nur mit der richtigen Jagdoptik ist genaues Beobachten, Ansprechen, Zielen und Treffen möglich. Auf der Jagd zählen bei der Optik vor allem schnelle Bedienbarkeit, Gewicht und Bauweise.

Die Ausrüstung unterscheidet sich nach Revier, Jagdart und Anspruch des Jägers. Die Auswahl wurde in den letzten Jahren immer größer und neben klassischen Funktionen gibt es inzwischen interessante Kombinationsprodukte wie zum Beispiel das neue Leica Nachtglas mit integriertem Entfernungsmesser.

Sicher ansprechen und sicher zielen mit guter klarer kontrastreicher Sicht. Generell kann der Bereich Jagoptik in verschieden Hauptkategorien eingeteilt werden:

  1. Zielfernrohre
  • Zielfernrohre gibt es von verschiedenen Markenherstellern die sich je nach Ausstattung in Preis und Leistung unterscheiden lassen. Zielfernrohre werden in Kleinanzeigen bei Gebrauchtwaffen oftmals mit ZFR abgekürzt.
    Bei der Auswahl des geeigneten Zielfernrohrs müssen Sie sich nach ihrer geplanten Jagd richten.
    • Zielfernrohr für den Ansitz

    Einsatzgebiet und Wildart sind entscheidend. Sind Sie bei Vollmond auf Schwarzwild unterwegs ist ein klassisches 8×56 mit Leuchtabsehen / Leuchtpunkt eine gute Wahl. Bei vielseitigem Jagdeinsatz des Ansitzjägers greift er zum variablen Glas mit möglicher starker Vergrößerung (zum Beispiel ein ZFR mit 2,5-10facher Vergrößerung) und großem Objektivdurchmesser (50 – 56mm). Durch innovative Vergütungstechnologie und verlässliche Bauweise sorgen oftmals auch schon Zielfernrohre aus dem mittleren Preissegment für gute Qualtiät.

    • Zielfernrohr für die Drückjagd

    Bei der Drückjagd benötigen Sie ein großes Seefeld, um den Überlblick zu behalten. Die Schussentfernung liegt meist bei 50 Meter und ist nur selten 100 Meter, d.h. es wird keine
    Vergrößerung benötigt. Leichte Zieleinheit mit kleiner Vergrößerung ist ideal für den schnellen Anschlag. Neben klassischen Zielfernrohren empfiehlt sich hier auch die Wahl von neuen Flüchtigschiess-Zieleinrichtunge wie zum Beispiel das Docter Sight II von der Firma Docter. Von Bushnell gibt es das HOLOsightII welches ein imaginäres illuminiertes Fadenkreuz ca. 40 cm vor das Gewehr projiziert.

    • Zielfernrohrmontagen

    Zielfernrohrmonteagen haben hohe Anforderungen an Material, Verarbeitung und Konstruktion. Egal ob Kleinkaliber oder Magnum-Patrone die enorme Belastung bei der Schupabgabe muss die Zieleinheit stand halten. Zielfernrohrmontagen müssen „schussfest“ sein dürfen die Treffpunktlage nicht verändern. Für die Jagd verwendet man abnehmbare Montagen, d.h. die Montagen wurden so entwickelt, dass sich selbst bei mehrfachem Auf- und Abnehmen die Treffpunktlage stimmt und die Präzision bleibt. Eine einfache Montage, dass sich das Zielfernrohr schnell und bequem montieren lässt ist heute Standard. Montagen für Zielfernrohre werden eingehakt, aufgeschoben, eingeschwenkt und aufgesattelt.

    • Zielfernrohr-Einhakmontagen

    Von den geläufigen Montagearten ist die Suhler Einhakmontage die teuerste und aufwändigste aber auch die solideste Montageart. Die Suhler Einhakmontage ist reine Handarbeit und wird von Büchsenmacherprofis passgenau mit aller Präzision hergestellt.

    • Zielfernrohr-Schwenkmontagen

    Die Hersteller von Schwenkmontagen, allen voran EAW Schwernkmontagen sind sehr beliebt bei Schützen und Jägern. Schwenkmontagen sind den hohen Belastungen gewachsen und können einfach abgenommen werden, dass das Zielfernrohr für den Transport separat transportiert werden kann. Doppelmontagen sind einfach möglich, da es eine Reihe von Montageteilen gibt, Schwernkmontagen werden heute auf computergesteuerten CNC-Maschinen hergestellt. Der Vorderzapfen / Vorderfuß der Schwenkmontage ist meist massiv gearbeitet und nimmt den Rückstoß der Waffe auf. Der Hinterfuß fixiert.

    • Zielfernrohr-Aufschubmontagen

    Die Aufschubmontage ist eine „Einmallösung“ und macht nur Sinn, wenn das Zielfernrohr nicht gewechselt wird. Das Glas wird auf eine Schiene oder auf Schienenteile aufgeschoben und festgeklemmt. Bei jedem Abnehmen und wieder Aufschieben muss die Waffe neu eingeschossen werden.

    • Zielfernrohr-Blaser-Sattelmontage

    Blaser Jagdwaffen hat in den 90iger Jahre für die Blaser Waffen eine eigene Montagetechnik entwickelt. Zwei kleine Einfräsungen am Lauf nehmen den Montagesockel der Zielfernrohrmontage auf. Mit einem einfachen Handgriff kann das Zielfernrohr abgenommen werden. Optisch und technisch die perfekte Lösung auf die Blaser Waffe ein Zielfernrohr zu montieren.

    Achten Sie beim Kauf von Montagen darauf, dass Sie Markenartikel erwerben, denn nur hohe Passgenauigkeit und ein breites Produktsortiment ermöglichen Ihnen verschieden Teile zu erwerben und das Zielfernrohr mit mehreren Waffen kompatibel zu machen. Fragen Sie Ihren Büchsenmacher nach seinen Erfahrungen.

    1. Spektive

    Bei Gebrigsjägern ist das Spektiv ein fester Bestandteil im Jagd-Rucksack. Ein Spektiv ist bei großen Zielentfernungen, egal ob in den Bergen oder in der Steppe oder Feld unverzichtbar. Für die Jagd empfiehlt es sich das Spektiv auf dem Zielstock aufzulegen oder sogar mit einer Klemm-Montage am Hochsitz zu befestigen. Vergrößerungen von bis zu 60facher Vergrößerung ermöglichen das präzise Ansprechen von Wild und die Beobachtung des Mitjägers nach der Schussabgabe. Wer Naturereignisse mit seiner Digitalkamera festhalten möchte kann für verschiedene Spektive einen Kameraaufsatz oder Adapter erwerben. Inzwischen sind auch Spektive mit eingebauter Kamera erhältlich.

    1. Ferngläser

    Nachtglas, Tagglas oder Allroundglas? Auch bei der Auswahl des Fernglases entscheidet das Einsatzgebiet. Beim Abendanstiz oder sogar beim Nacht- / Mondansitz wählt man das klassische 8×56 mit einer speziellen Vergütung. Mit einem entsprechenden Qualitäts-Fernglas ist der Ansitz auch noch bei schlechten Lichtverhältnissen möglich. Für die aktive Jagd, also Pirschgang, Drückjagd, Reviergänge ist ein kompaktes leichtes Glas bevorzugt. Hier greifen die Jäger meist auf das Format 7×42 zurück. Wichtig ist bei einem Prisch-Fernglas der Tragriemen. Dünne harte Trageriemen schneiden ein und sind oft bei schweren Gläsern unbequem. Mit einem gut gepolsteren und rutschfestem Trageriemen wird selbst ein etwas schwereres Fernglas ein Leichtgewicht.

    1. Nachtsichtgeräte

    Die moderne Technologie der Nachtsichtergäte ermöglicht sogar eine Wildbeobachtung bei Nacht. Achtung: Nachtsichtgeräte dürfen ausschließlich zum Beobachten verwendet werden. Nachtsichtgeräte als Zieleinrichtung sind verboten.

    1. Entfernungsmesser

    Vor allem in fremden Revieren bzw. als Jagdgast ist der
    Beste kaliberreichweite im Gelände ermitteln und das Vermessen vom Hochsitz aus bevor Wild auftaucht.

    2 Kommentare

    Wildmeister
    11. Januar 2019

    toller Artikel, verschafft mir einen guten Überblick. die variablen Zielfernrohre von Zeiss finde ich persönlich unschlagbar - leider nicht ganz billig. Waidmannsheil Wildmeister

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    Wildmeister
    25. August 2008

    toller Artikel, verschafft mir einen guten Überblick. die variablen Zielfernrohre von Zeiss finde ich persönlich unschlagbar - leider nicht ganz billig. Waidmannsheil Wildmeister

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