Jogger von Wolf verletzt?

Jogger von Wolf verletzt?

Ende Dezember wurde ein Jogger im Gartower Forst im Landkreis Lüchow-Dannenberg in Niedersachsen von Jungwölfen leicht verletzt. Über den Zwischenfall in der Weihnachtszeit berichteten mehrere Zeitungen.


Zwei Jungwölfe näherten sich

Am ersten Weihnachtstag lief besagter Sportler mit Kopfhörern durch den Wald und bemerkte zwei Jungwölfe nicht, die sich ihm näherten. Ein Wolf biss leicht in die Hand des Mannes, der daraufhin auf Grund des Schreckens die Hand wegzog. Dies sorgte dafür, dass sich die Fangzähne des Wolfes in der Haut des Joggers verfingen und eine Verletzung hervorriefen. Da die Wölfe zuerst nicht von der Seite des Mannes wichen, setzte er sich mit Tritten, lautem Schreien und Stöcken zur Wehr.

Der Wolfbeauftrage Peter Burkhardt wurde vom betroffenem Jogger als Ansprechpartner für den Vorfall erklärt. Dieser bestätigte den Vorfall und fügte hinzu, dass die Verhaltensweise der Tiere auf Wölfe zutrifft und die Tiere höchstwahrscheinlich aus dem Gartower-Rudel stammten, welches schon öfters durch dreistes Verhalten aufgefallen sei. Der Ort des Geschehens liegt zudem neben einem von dem Rudel häufig besuchtem Platz, jedoch gibt es keine physischen Beweise des Vorfalls. Somit muss man sich auf die Aussage des Sportlers verlassen.

Nur harmlose Verletzung

Der Wolfbeauftragte Burkhardt schätzte die Verletzung des Joggers zwar als harmlos ein, nichts desto trotz ist die Wolfsbegegnung an sich eine neue Entwicklung, die eine Reaktion fordere. Burkhardt möchte als Maßnahme die Wölfe, die negativ auffallen, in Einzelfällen erschießen lassen um somit gleichermaßen den Menschen, das Wolfsrudel und den Ruf der Wölfe in Deutschland zu schützen. Ob die zuständigen Behörden ähnlicher Meinung sind, steht noch aus. „Im Nachklang bei der Protokollierung des Vorfalles sah der Jogger mir gegenüber die Wölfe als eher spielerisch an“, betonte Burkhardt. Es sei keine Attacke auf Leib und Leben gewesen. Trotzdem forderte Burkhardt deutliche Maßnahmen, falls sich der Vorfall bestätigen oder gar wiederholen sollte, so Burkhardt im Kölner Stadt-Anzeiger.

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Bisher noch kein Mensch durch Wolf verletzt


Bislang sei noch kein Mensch seit Rückkehr der Wölfe verletzt worden, betonte Wolfsexperte Markus Bathen vom Naturschutzbund Nabu gegenüber der Deutschen Presseagentur im Januar. „So etwas ist bundesweit noch nicht vorgekommen“, hieß es auch beim Wildbiologischen Büro Lupus. „Weil es das erste Mal wäre, ist man grundsätzlich skeptisch“, sagte Nabu-Experte Bathen. „Bei anderen Begegnungen hat sich gezeigt, dass es sich um Hunde handelte.“

In der Vergangenheit war das Handel der Behörden jedoch eher zögerlich aufgefallen, wie zum Beispiel im Fall einer Wölfin aus Goldstedt, die sich mehrfach an Nutztieren vergangen hatte. Die Behörden genehmigten den Abschuss der Wölfin nicht.

Gesunde Wölfe, die nicht provoziert oder angefüttert werden, stellen für den Menschen in der Regel keine Gefahr dar. In den letzten 15 Jahren – seitdem es Wölfe wieder in Deutschland gibt – hat es keine Situation gegeben, bei der sich Wölfe aggressiv gegenüber Menschen verhalten haben, schreibt der Naturschutzbund.

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