Kaufberatung Taschenferngläser – Kleines Glas, große Wirkung
Seit 1970 das erste Taschenfernglas von Carl Zeiss auf den Markt gebracht wurde, haben sich Taschenferngläser stark weiterentwickelt und sich den Anforderungen der Jagd angepasst. So besaß das erste Carl Zeiss Taschenfernglas eine achtfache Vergrößerung und war mit 135 Gramm ein Leichtgewicht. Außerdem konnte es eingeklappt werden und so in jeder Hemd- oder Hosentasche verstaut werden. Grundsätzlich sind Taschenferngläser für den Gebrauch am Tage konzipiert und finden Anwendung in der Berg- und Flintenjagd sowie der Revierpirsch. Die kompakten Taschenferngläser können aber auch ganz konventionell für Sehaufgaben wie Beobachtungen oder Wanderungen sowie bei Sport- und anderen Freiluftveranstaltungen für einen guten Blick genutzt werden.
Aber muss gute Sicht teuer sein?
Auch bei den Taschenferngläsern gibt es eine große Anzahl an Anbietern, von den günstigen wie Lichter, Steiner, Eschenbach und Minox über Pentax, die eher das mittlere Preissegment bedienen, bis hin zu den High End Marken wie Zeiss, Leica, Nikon und natürlich Swarovski. Vor dem Kauf sollte man sich bereits im Klaren sein, was man von seinem Taschenfernglas erwartet. Legt man nun mehr Wert auf Komfort oder Pragmatismus, möchte man trotz Sehschwäche oder Brille immer noch das optimale Sehfeld haben, ist man eher mit viel Feingefühl in den Fingern gesegnet oder möchte man sich vom Taschenfernglas die Einstellungsarbeiten abnehmen lassen und zu guter Letzt, welche Beanspruchungen muss mein Taschenfernglas aushalten.
Fernglas mit hohem Sehfeld
Um bei der Jagd oder Pirsch auch mit Fernglas einen guten Überblick zu haben, empfiehlt es sich, ein Fernglas mit einem hohen Sehfeld auf 1000m zu Kaufen. Denn was nützt es, auf 1000m alles scharf zu sehen, wenn man nur ein kleines Feld überblickt und sich das Wild bereits aus dem Staub gemacht hat. Das Standardsichtfeld variiert zwischen 90 und 120 Metern. Ein größeres Sehfeld ist natürlich besser, kann aber zugunsten anderer Kriterien auch vernachlässigt werden, da 90 Meter auch ausreichen sollten. Die Topmodelle haben über 120 Meter Sehfeld auf 1000m, also auf 1000 Meter Entfernung hat man über 120 Meter Sichtfeld beim Ansetzen, ohne sich drehen zu müssen. Hat man also grob die Richtung ausgemacht aus der das Wild kommen sollte, verhilft ein großes Sehfeld zu mehr Überblick und erhöht den Jagderfolg signifikant.
Die meisten Menschen haben eine angeborene oder im Laufe des Lebens erworbene Sehschwäche.
Deshalb sind viele Ferngläser in der Lage, eine kleine Sehschwäche auszugleichen. Aber um das optimale herauszuholen, sollte man beim Kauf gezielt darauf achten, dass man sich ein Fernglas aussucht, das automatisch die Sehschärfe korrigiert. So spart man sich Zeit beim Justieren und kann sich voll auf die Jagd konzentrieren.
Vearbeitung und Material sollten hochwertig sein
Auch auf die Verarbeitung und Qualität des Materials sollte geachtet werden, da diese ausschlaggebend dafür ist, wie lange das Taschenfernglas hält, wie komfortabel der Umgang mit dem Modell ist und ob eine mangelhafte Verarbeitung eventuell zu einem Qualitätsverlust führt, der eventuell direkten Einfluss auf den Jagderfolg hat, da man vielleicht abgelenkt ist oder mehr mit dem Fernglas zu tun hat, als mit der Jagd an sich. Ein besser verarbeitetes Modell hält länger, kostet aber auch ein wenig mehr. Das rentiert sich aber auf Dauer, also für Vieljäger auf jeden Fall ein sehr wichtiges Kriterium bei der Auswahl, da man sich auf sein Modell einstellen kann, dieses sehr zuverlässig funktioniert und man sich nicht um sein Modell sorgen muss, sondern sich voll der Jagd widmen kann.
Die Augenmuscheln sind was den Komfort angeht sehr wichtig, da man öfters durch das Taschenfernglas schaut und einen unangenehme Augenmuscheln durchaus ablenken können. Vor dem Kauf sollte man mehrere Gläser ausprobieren und sehen, welche Muschelart einem zusagt.
Zwischen 200 und 300 Gramm wiegt ein normales Taschenfernglas, also wahre Leichtgewichte. Ob nun 200 Gramm oder 300 Gramm, der Unterschied ist marginal und sollte in der Kaufentscheidung maximal das kleinste Auswahlkriterium sein. Gleiches gilt für die Farbe, da diese keinerlei Einfluss auf den Jagderfolg hat, aber einem doch gefallen sollte. Manche Ferngläser sind zudem Wasserdicht bis zu 1 Meter, was nicht viel klingt, jedoch kann ein Taschenfernglas auch mal in eine Pfütze fallen und dann ist man froh ein wasserdichtes Fernglas gekauft zu haben.
Zu guter Letzt sollte man auch auf die im Lieferumfang enthaltenen Dinge wie ein Etui, Tragekordel, Putztücher, Taschen oder Deckkappen achten, da diese manchmal zusätzlichen Komfort bieten oder schlicht notwendige Dinge sind, die einem Kosten ersparen. So kann ein vermeintlich teures Modell durch die enthaltenen Extras doch günstig sein, wohingegen ein billiges Modell ganz ohne Extras am Ende doch noch im Preis zulegen kann.
Generell sollte man sich beim Kauf eines Taschenfernglases vorher darüber klar machen was man von seinem Fernglas erwartet und in welchem Preisbereich man sich bewegt. Ob man mehr Wert auf Qualität legt, mehr auf Funktionalität oder ob man einfach das Beste der Besten für den optimalen Jagderfolg haben möchte. Vor allem vom eigenen Jagdverhalten sollte man den Kauf abhängig machen, ob man öfter jagen geht oder nur selten. Je öfter man jagen geht, desto mehr Geld sollte man bereit sein auszugeben, da es sich in jedem Fall rentiert. Aber man sollte trotzdem seine Ansprüche im Blick halten, da nicht jedes teure Modell gleich das optimale für einen ist und auch ein günstiges Modell manchmal genau das sein kann, was man für seinen Optimalen Jagderfolg braucht.
In diesem Sinne Weidmannsheil!!
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