Pilze der Natur und was man damit tun kann

Pilze der Natur und was man damit tun kann

Pilze, was für faszinierende Lebewesen. Nicht Tier, nicht Pflanze, nein, ein ganz
eigenes Reich.
Das größte Lebewesen der Erde ist ein Pilz – ohne Pilze wäre kein Leben auf Erden
möglich.
Pilze sind unermüdliche Zersetzer, die Biomasse wieder zerlegen in mineralische
Bestandteile, die dann wiederum pflanzenaufnehmbar sind. Somit sind sie ein Teil
des treibenden Motors, der unsere Mutter Erde am Laufen hält.
Unsere Wälder wären ohne Pilze so nicht vorstellbar. Unsere Waldbäume gehen
innige Verbindungen ein mit den Schwammerln. Jeder Partner hängt vom anderen
ab. Der Baum liefert wertvolle Kohlenhydrate in Form von Zucker, der Pilz wiederum
erschließt feinste Mikroräume zur Nährstoffaufnahme, die der Baum, selbst mit
seinen Feinstwurzeln nicht erreichen könnte. Diese Pilze können außerdem Baum-zuBaum Verbindungen herstellen und somit ganze Baumgruppen miteinander
vernetzen. Hat ein Teil der Gruppe Probleme mit der Aufnahme von Wasser oder
Nährstoffen, so kann dieser von anderen versorgt werden, die einen günstigeren
Standort erwischten. Diese Symbiose funktioniert seit Menschen Gedenken
reibungslos. Die daran beteiligten Pilze nennt man Mykorrhizapilze (aus dem
Griechischen mukês für Pilz und rhiza für Wurzel).


Mykorrhizierte Pflanzen weisen eine erhöhte Toleranz gegenüber verschiedenen
Stressfaktoren auf. Die Bäume sind somit weniger anfällig gegenüber Frost und sind
außerdem besser gegen krankheitserregende Bodenorganismen gewappnet.
Sehr viele Mykorrhizapilze sind artspezifisch und leben nur mit ganz bestimmten
Baumarten in Symbiose. Das wiederum wissen die Pilzsammler, welche jetzt z.B. den
Birkenröhrling nicht im Kiefernwald suchen.


Doch es gibt Anzeichen, dass dieses Gleichgewicht durch Klimaerwärmung und ein
verändertes Niederschlagsregime ins Wanken gerät.
Eine langjährige Untersuchung der Schweiz gibt Anlass zur Sorge.
Der Anteil an Fruchtkörpern von Mykorrhizapilzen hat sich in der Zeit zwischen 1975
und 2006, im Untersuchungsgebiet, fast halbiert!

Amanita muscaria (Fliegenpilz)

Der Fliegenpilz ist eine bekannte Pilzart, die aufgrund seiner auffälligen roten Farbe
mit weißen Punkten leicht erkennbar ist. Er ist giftig und enthält psychoaktive
Substanzen, die halluzinogene Wirkungen haben können. In einigen Kulturen wurde
er historisch als Rauschmittel verwendet. Er hat eine symbiotische Beziehung mit
Bäumen und bildet Mykorrhiza, bei der Pilz und Baum gegenseitig voneinander
profitieren.

Kretschmaria deusta (Rußiger Kohlenbecher)

Kretschmaria deusta ist ein Pilz, der als Holzzersetzer in Bäumen und Baumstümpfen
vorkommt. Er ist bekannt für seine schwarze, rußige Erscheinung und trägt daher den
Namen „rußiger Kohlenbecher“. Dieser Pilz kann das Holz von Bäumen zersetzen und
wird als Saprobiont bezeichnet, da er sich von abgestorbenem organischem Material
ernährt.

Trüffel

Trüffeln sind unterirdisch wachsende Pilze, die in einer symbiotischen Beziehung mit
Bäumen leben. Sie sind besonders bekannt für ihren intensiven Duft und Geschmack,
der in der gehobenen Küche sehr geschätzt wird. Trüffeln bilden Mykorrhiza mit
Bäumen wie Eichen und Haselnüssen. Es gibt verschiedene Arten von Trüffeln,
darunter schwarze Trüffel und weiße Trüffel, die in verschiedenen Regionen und
Böden wachsen.

Ganoderma (Reishi-Pilze)

Die Gattung Ganoderma umfasst verschiedene Pilzarten, die oft als Reishi-Pilze
bezeichnet werden. Sie sind in der traditionellen chinesischen Medizin und anderen
asiatischen Heilsystemen bekannt und werden für ihre vermuteten gesundheitlichen
Vorteile geschätzt. Ganoderma-Pilze wachsen oft an Bäumen und ernähren sich von
totem oder schwachem Holz. Sie haben charakteristische glänzende Oberflächen und
werden manchmal als „Lackporlinge“ bezeichnet.
Ganoderma-Pilze können ebenfalls an der Zersetzung von Holz beteiligt sein und
könnten auch potenzielle medizinische Wirkungen haben.


Text und Fotos: Karl Merz
Vancouver, 27.08.2023
Wildnisschule Root Fox

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