Sauen im Sommer – Teil 1
Bei der Sauenjagd im Sommer liegt der Schwerpunkt ganz klar im Feld. Getreide, Kartoffeln und Mais locken mit einem reichhaltigen Angebot an Nahrung und Einstand. Demnach konzentrieren sich die jagdlichen Aktivitäten auf der Hilfe bei der Wildschadensabwehr.
Früh morgens am Ansitz – die Sauen machen sich bemerkbar
Ich bin also eingeladen, einen Maisacker zu bewachen. Schon nach dem Eindrillen wurde ein Elektrozaun mit zwei Litzen errichtet, der die Schwarzkittel zum Teil ferngehalten hat. Nun bietet der Mais schon etwas Deckung ist aber noch nicht in der Milchreife für Sauen also nur als Einstand interessant. Das angrenzende Weizenfeld ist ebenfalls von großem Interesse für allerlei Wild. In dem Mais haben wir leichte Alusitze in die Schneisen gestellt und die Sauen beim Durchwechseln abzupassen.
An der einen Ecke im Maisfeld ist eine kleine Senke die voll mit Wasser steht und auch regelmäßig von den Sauen angenommen wird. Im Feld sitze ich am liebsten morgens an. So bin ich um 3:50 Uhr vor Ort, stelle mein Auto mit ausreichendem Abstand ab und mache mich auf dem Weg. Schon nach den ersten paar Metern bin ich froh, meine Gamaschen angezogen zu haben, denn das taunasse Gras hätte mich sonst schon bis zu den Knien durchnässt. Ein Pfosten markiert mir die Stelle, an der ich in den Mais gehe. Ich folge der Reihe und komme auf der Schneise im Mais mit dem Alusitz raus. Schnell habe ich mich auf diesen eingerichtet.
Ein Rüssel spitzt aus dem Mais hervor
Ich sitze an der äußersten Schneise vom Mais zum Weizenfeld. Ich kann die Schneise bestimmt 250m lang einblicken, doch durch den Nebel ist meine Sicht noch eingeschränkt. Es dauert nicht lange, dann sind die Schwarzkittel zu hören. Lautstark machen sie auf sich aufmerksam. Durch die Windstille kann ich ihren Weg im Mais gut verfolgen. Als ich denke, dass sie nur noch wenige Meter von der Schneise trennen, mache ich mich fertig und gehe in den Anschlag. Vorsichtig schaut ein „Rüssel“ aus dem Mais dann steht die Bache breit auf 80m und schlendert über die Schneise. Kaum ist sie drüben folgen ihr die „Streifenhöhrnchen“.
Etwas spät dran mit dem Frischen, denke ich mir, bleibe aber wachsam für eventuelle Überläufer. Mit irgendwem muss die Bache doch ihre „Unterhaltung“ geführt haben. Und tatsächlich schaut noch ein „Rüssel“ kurz aus dem Mais, verschwindet dort aber wieder drin. Nach fast 10 Minuten im Anschlag entspanne ich mich und meine Waffe wieder, behalte die Schneise aber im Blick. Es dauert keine weiteren 5 Minuten, da überfällt ein Überläuferkeiler die Schneise zu schnell für mich. Mist denke ich mir, da warst du zu langsam. In den nächsten 3 Stunden passiert nichts, außer dass man die Sauen ab und zu mal hört. Um 7:30 Uhr baume ich ab. Lasse meinen Rucksack an der Maiskante stehe und überlege mir in Richtung der gefüllten Senke zu pirschen. Der Zaun ist mit einem Abstand von 1,5m um den Mais gebaut, so dass die Sauen auch gerne mal an der Kante langziehen.
Ich biege um die Ecke von der aus es nicht mehr weit ist bis zur Suhle und höre schon wieder die Sauen. Alleine dieses Geräusch lässt meinen Puls ansteigen. Vorsichtig pirsche ich weiter. Nun sind die Sauen ziemlich nah und ich halte an und mache mich bereit. Es dauert gar nicht lang da schaut am Rand wieder ein „Rüssel“ heraus. Und dies Mal schiebt sich der Überläuferkeile ohne Hast aus dem Mais, so dass ich ihm auf 30m eine Sichere Kugel antragen kann. Man sieht sich immer zwei Mal…
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