Schwarzwild abfangen – die kalte Klinge richtig führen

Schwarzwild abfangen – die kalte Klinge richtig führen

Worauf muss man beim Abfangen von Wild und insbesondere Schwarzwild achten? Kürzlich haben wir uns diesem Thema bereits gewidmet und gezeigt welche Herausforderung das Abfangen von Schwarzwild an den Jäger stellt – heute gehen wir weiter ins Detail und widmen uns dem richtigen Führen der Klinge.

Der Kälberstich

Schwarzwild im Winter

Es gibt zwei grundlegende Methoden für das Abfangen des Stückes, der Kälberstich ist einer von ihnen. Bei Ihm wird der tödliche Stich der Klinge von vorne ins Herz geführt. Bereits im Artikel Schwarzwild abfangen – der Griff zur kalten Waffe wurde erläutert, dass allein der Stich nicht ausreicht. Die Klinge muss zusätzlich gedrückt oder gezogen werden, um möglichst viele Blutgefäße zu öffnen. Dies ist auch hier der Fall. Der Kälberstich ist nicht ohne Risiko, denn das Ansetzen der Klinge erfordert eine Nähe zum Haupt des Tieres. Dadurch steigt die Verletzungsgefahr durch das wehrhafte Wild und auch die Sauberkeit des geführten Stiches kann dadurch leicht beeinträchtigt werden. Wie der Name bereits nahelegt: Diese Methode eignet sich eher für kleinere Stücke. Insbesondere bei Keilern ist von dieser Variante des Abfangens abzuraten.

Messer

Das Messer für den Jäger ist wie der Hammer des Schmiedes oder der Schraubenschlüssel für den Schlosser: ein unverzichtbares Werkzeug und Teil der Jagdausrüstung. Hier finden Sie eine Auswahl an vielen Jagdmessern.

Der Blattfang

Keiler

Es empfiehlt sich also tendenziell eher die zweite Methode zu wählen, da sie weniger riskant und damit sicherer ist. Die Rede ist vom sogenannten Blattfang. Der Stich wird – beim Keiler – idealerweise hinter dem Blatt angesetzt, alternativ besteht auch die Möglichkeit den Stich ober- oder unterhalb des Blattes zu setzen. Aber bereits bei der Annäherung an das Schwarzwild gibt es wichtige Details zu beachten. Die Waffe sollte griffbereit, aber keinesfalls bereits gezogen sein. Je nach Situation ist es möglich, dass man blitzschnell reagieren und das Stück mit beiden Händen anpacken muss, um es zu fixieren. Ist das Messer bereits gezogen, läuft man Gefahr, es zu verlieren oder sich zu verletzen. Die Annäherung sollte vorsichtig von hinten erfolgen. Liegt die Sau bereits im Wundbett, nähert man sich vom Rücken des Tieres an. Die beste Lösung, das Stück ruhigzustellen, ist einen Hinterlauf zu packen und es seitlich zu Fall zu bringen. Dann das Knie mit beherztem Druck auf den Träger setzen.

Absolutes No-Go beim Abfangen

Eines sollte man niemals tun: sich mit gespreizten Beinen über dem Stück aufstellen, insbesondere wenn es nicht vorher gebunden wurde! Das Schwarzwild wird dann im Zweifel seinem Ruf als wehrhaftes Wild alle Ehre machen und zubeißen. Insbesondere ein Keiler kann mit seinem Gewaff lebensgefährliche Verletzungen zufügen und Blutgefäße am Schenkel öffnen.

Das richtige Messer

Puma Waidblatt zum Abfangen von Wild

Bei der kalten Waffe variiert die Wahl der „richtigen“ Klinge, einige bevorzugen gar die Verwendung einer Saufeder. Der Vorteil: Dank des längeren Schafts, an dessen Ende die Klinge sitzt, besteht beim Abfangen eine größere Distanz zur Sau, was für mehr Sicherheit sorgt, da man durch den Abstand weniger Gefahr läuft, vom Stück selbst verletzt zu werden. Beim Messer empfiehlt sich in Bezug auf das Abfangen von Schwarzwild durchaus eine lange Klinge von gut 20 cm. So geht man auch sicher, die lebenswichtigen Organe effizient genug zu verletzen. Man sollte zudem auf ein breites und vor allem stabiles Blatt achten. Selbstverständlich spielt auch die Schärfe eine wesentliche Rolle. Und: zu guter Letzt darf natürlich auch die sorgfältige Pflege nicht fehlen, also das Messer unbedingt gründlich reinigen, bevor man es wieder in die Scheide steckt!

Für weitere Details zum Abfangen, gelangen Sie hier noch einmal zum Artikel Schwarzwild abfangen – der Griff zur kalten Waffe.

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