Schwarzwildschäden verhindern bevor sie entstehen
Wildschäden durch Sauen sind ein wiederkehrendes Problem, hauptsächlich auf Feldern – die entscheidende Frage: welche Möglichkeiten gibt es, diese Probleme zu unterbinden, bevor sie überhaupt entstehen? Es gibt verschiedene Maßnahmen, die sich hierbei als nützlich erweisen.
Schwarzwild von den Feldern fernhalten
Das Futterangebot bestimmt zu einem wesentlichen Teil den Bewegungsradius der Wildschweine. Durch die Landwirtschaft und insbesondere Getreide- und Maisfelder bietet für die Tiere immer wieder ein bequemes Nahrungsangebot. In der Folge haben Landwirte und Jagdpächter immer wieder mit Schäden zu kämpfen. Die effizienteste Lösung scheint also zu sein, das Wild möglichst im Wald zu halten. Aber wie lenkt man die Sauen effizient auf gewünschte Pfade? Hierfür gibt es verschiedene Ansätze, die sich bereits in der Vergangenheit bewährt haben. Hierzu zählt unter anderem der Kesselbau, das Anlegen von Suhlen und Kirrungen, wichtig dabei ist, diese Methoden gezielt einzusetzen.
Den Wald für Sauen attraktiver machen
Für die Optimierung des Lebensraums für die Schwarzkittel ist eine genaue Revierkenntnis aber auch auch die Ausschöpfung der Möglichkeiten Grundvoraussetzung. Nicht jede Änderungsmaßnahme steht einem als Jagdpächter offen, lässt sich aber möglicherweise in Absprache umsetzen. Kleine Dickungen sind zum Beispiel ein attraktiver Aufenthaltsort für Sauen. Durch das gezielte Pflanzen von Nadelhölzern, wie beispielsweise Fichten oder Tannen können so Schutzräume für das Wild geschaffen werden. Als zusätzliches Polstermaterial für den Kesselbau kann man auch Heuballen positionieren, die die Bache dann für den Bau verwenden kann. So wird verhindert, dass junge Bäume als Baumaterial den Sauen zum Opfer fällt.
Anlaufstellen schaffen
Das Aufstellen von Salzlecken und Anlegen von Suhlen wurde in der Vergangenheit ebenfalls immer wieder gut angenommen. Sind im Revier keine ausreichenden Suhlen vorhanden, besteht die Möglichkeit sie künstlich anzulegen und zum Beispiel dick mit Lehm oder Ton auszukleiden. Für den Sommer gilt in dem Fall, sicherzustellen, dass die Suhlen bei großer Hitze nicht austrocknen. Ein Faktor für die Standortwahl kann dementsprechend die Zugänglichkeit mit einem Wasserwagen sein.
Alternative Futterquellen
Eine weitere Variante ist das Anlegen von Wildäckern. Zu beachten ist hierbei, dass das Nahrungsangebot möglichst verschiedene Jahreszeiten abdeckt. Sehr gut angenommen wird von Schwarzwild der Weißklee, aber auch das Anpflanzen von Obstbäumen hat sich bewährt. Wichtig ist hierbei, die Stämme vor Wildschäden, auch von anderem Schalenwild zu schützen. Hierfür können Zäune gezogen werden. Um die Zugänglichkeit bestimmter Bereiche möglichst einzuschränken, können auch Drehgatter verwendet werden. Ein probates Mittel ist auch immer wieder die Kirrung. Gründsätzlich gilt bei der Ablenkfütterung: Man sollte sich vorab immer mit den Landesjagdgesetzen vertraut machen, da es unterschiedliche Regelungen gibt, wie und in welchem Rahmen diese Fütterungen durchgeführt werden dürfen.
Gute Organisation hilft bei der Schadensbegrenzung
Neben der Bejagung von Schwarzwild gibt es folglich eine Reihe von Mitteln, die bei der Minimierung von Schwarzwildschäden helfen: die Verbesserung des Deckungsangebotes, durch gezielte Steuerung des Nahrungsangebotes, sowie das Anlegen von Suhlen und unterstützende Maßnahmen für den Kesselbau – einige dieser Möglichkeiten, wie das Pflanzen von Bäumen für Dickungen erfordern einige Vorlaufzeit und im Falle von Wildäckern beispielsweise auch einige Pflege, aber die Erfahrung hat gezeigt, dass sich die Mühe lohnt.
von Annika Sindram
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