Tipps zur Planung einer Maisdrückjagd im Sommer
Sobald die Getreidefelder abgegrast sind werden für die Sauen die Maisfelder aufgrund der Milchreife interessant. Für Ansitz- und Pirschjäger eine schwere Zeit, da der hohe Bewuchs nur schlecht einsehbar ist und keine leichte Beute zulässt. Jedoch kann der grüne Dschungel auch als Tageseinstand genommen werden, was eine Drückjagd ermöglicht. Die Drückjagdsaison wird so in vielen Revieren in bestes Sommerwetter vorverlegt. Eine solche Maisjagd braucht eine gute sorgfältige Planung und viel Vorbereitung, um Gefahren zu vermeiden.
Der Jagdhund ist entscheidend im Feld
Der wichtigste Faktor für eine erfolgreiche Jagd ist die richtige Hundeauswahl. Da das Schwarzwild nicht freiwillig dazu geneigt ist, ihren sicheren Einstand zu verlassen, braucht es gute Jagdhunde. Hier haben sich ausdauernde, spurtreue Hunde wie Teckel bewährt. Kombiniert man diese mit durchschlagskräftigeren Tieren wie Bracken oder Terriern, ist das beste Jagdergebnis zu erzielen. Auch Draht- oder Kurzhaar sind gut einsetzbar, da kaum anderes Schalenwild mitbejagt wird. Um ein gutes Jagdergebnis zu erzielen, müssen die Sauen konstantem Druck ausgesetzt sein, damit sie ihre sichere Deckung aufgeben.Da die Maisschläge schlecht belüftet und stickig sind, ist es unabdingbar, Frischwasser für die Hunde mitzuführen und sie wenn nötig komplett zu kühlen. Jedoch kann man den Hunden auch helfen, ihr höchstes Niveau noch weiter zu halten, indem man ihnen z.B. Leberwurststückchen mit Traubenzucker gibt.
Der Stress erhöht die Aggression bei den Sauen
Der Stress dem die Sauen ausgesetzt sind, erhöht natürlich deren Aggressionspotential. Idealerweise befindet sich ein Tierarzt unter den Mitjägern, jedoch muss mindestens der aktuelle Tagesnotdienst ermittelt werden und jedem sollte die Nummer von diesem sowie einem Humanmediziner bekannt sein.
Sollte die Jagd mit einer Treiberkette nicht erfolgreich sein, empfiehlt es sich, sich im Feld zu verteilen, umso schneller auf Hundegeläut und andere Geräusche zu reagieren. Außerdem kommt es auch oft vor, das Wild die Kette durchbricht und sich hinter den Treibern niederlässt. Da es hier auch mal zum Nahkontakt kommen kann, empfiehlt es sich, Saufedern mitzuführen, da sie sich zum Selbstschutz bewährt haben. Eine gute Kommunikation kann hier durch Handys und Funkgeräte gewährleistet werden.
Die Positionierung der Schützen ist ebenfalls sehr wichtig. Die besseren Schützen sollten sich selbstverständlich in den besser postierten Ständen befinden. Das Standverhalten am Feldrand hat auch großen Einfluss auf den Jagderfolg. Deswegen sollten die dortigen Schützen im rechten Winkel zum Feldrand laufen und sich möglichst lautlos verhalten. Laute Geräusche sind absolut zu vermeiden, da dadurch unnötigerweise Hunde und Treiber gefährdet werden, und wenn sich jemand dem zu widersetzt, ist diese Person von der Jagd auszuschließen oder in einem Außenstand unterzubringen.
Idealerweise beginnt man früh Morgens mit der Jagd um den hohen Temperaturen der Mittagshitze auszuweichen. In dieser Zeit macht man dann eine Pause und setzt die Jagd am Nachmittag fort. Nicht am Waldrand befindliche Schläge erhöhen die Chance auf eine erfolgreiche Jagd, da die Sauen oft noch in der Nacht wechseln. Man sollte den zu bejagenden Schlag vor der Jagd noch auf Sauen durchsuchen, um einen Misserfolg zu vermeiden, da diese an die Substanz und Moral gehen.
Das Wild muss schnell gekühlt werden
Und zu guter Letzt sollte man sich auch überlegen, die das erlegte Wild gelagert werden soll. Die hohen Temperaturen erfordern eine besondere Streckenlogistik, um das Wild möglichst schnell zu kühlen. Dann sollte das Wild möglichst schnell aufgebrochen und abtransportiert werden.
Achten Sie bei der Maisjagd auf die Unfallverhütungsvorschriften. Jeder Schütze muß bei dieser Jagdart besonders intensiv eingewiesen werden. Bei der Jagd im Mais kommt es häufig zu „unkontrollierter“ Schußabgabe und deshalb zu Unfällen. Achten Sie darauf, daß die Schützen bei dieser Jagd vorsichtig sind und sich noch einmal mehr vor der Schußabgabe versichern, wo der Kugelfang ist.
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