Verloren im Flintenwald – wie finde ich die richtige Jagdwaffe?
Welche Jagdwaffe passt zu mir? Dies ist eine der meistgestellten Fragen von Jungjägern. Der frisch gelöste Jagdschein und die bevorstehende Jagdsaison treibt den Jungjäger zum Büchsenmacher. Meist hat man schon in der Ausbildung zum Jagdschein ein klares Bild zur zukünftigen Jagdwaffe im Kopf.
Die Wahl der Jagdwaffe hängt vom Einsatzgebiet und vom Geldbeutel des Jägers ab. Die optimale Abstimmung der Waffe, d.h. die Balance aus Schaft, System und Lauflänge müssen stimmen. Große bzw. hochgewachsene Jäger werden lange Schäfte und somit längere Läufe benötigen. Kurz Lauflänge bedeutet meist handliches Gewehr und für die Schusspräzision ist dies auch kein Nachteil. Der Repetier-Stutzen eine kurze Form des Repetierers ist handlich und bei engen Kanzeln oder bei der Drückjagd optimal. Ich bevorzuge ebenfalls kurze Gewehre, da diese handlicher sind. Der kurze Lauf ist präzise und ich empfehle, beim Lauf etwas mehr Gewicht zu nehmen. Eine schwere Laufvariante ermöglicht eine stabile Lage im Anschlag, besseres Schwingverhalten und weniger Rückstoß.
Die Repetierbüchse
Es gibt heutzutage ein breites Sortiment an Repetierbüchsen. Verschiedene Hersteller bieten einen großen Variantenreichtum an. Wichtig ist, dass der Schaft passt und beim Anschlag der Abstand zwischen Zielfernrohr und Auge stimmt. Schnelles Visieren sichert den Jagderfolg.
Die namhaften Hersteller Blaser, Heym, Mauser, Steyr und Sauer sind die gängigsten Hersteller. Der Blaser R93 Geradezugrepetierer ist eine der beliebten modernen Jagdwaffen, da er ein schnelles Repetieren zulässt und mit einem umfangreichen Wechsellaufsystem sehr vielseitig eingesetzt werden kann. Die Unfälle mit dem R93 haben in der Vergangenheit für Verunsicherung unter den Jägern gesorgt, sind aber nicht begründet. Die Firma Blaser konnte die Unfälle aufklären und es war in keinem Fall technisches Versagen.
Der klassische Repetierer ist der Mauser 98. Dieses Repetiersystem ist über 100 Jahr alt und seit 1898 im Einsatz. Auf diesem System wurden die bekanntesten Repetierbüchsen gebaut und die Jagdlegenden in Afrika und Europa haben mit dem Mauser-System einiges an Wild zur Strecke gebracht. Das Mauser-Magnum-System ermöglicht die Verwendung von Großkaliberpatronen und wird auch noch heute bei Afrika-Jägern bevorzugt. Die bekanntesten Patronen sind hier die .375 Holland & Holland, .416 Rigby oder .458 Winchester Magnum. Die letztere Patrone wurde von den großen Ivory-Hunters und zum Beispiel von Ernest Hemingway bei der Jagd geführt.
Die Doppelbüchse
Eine Doppelbüchse ist der Traum des Jägers. Zur Drückjagd oder zur Jagd in Afrika ist die Doppelbüchse die Garantie für gute Erfolgschancen. Zwei Kugelläufe mit zwei Schlössern ermöglichen die schnelle Schussabgabe von zwei Kugeln ohne Geräusche durch einen Ladevorgang. Die Doppelbüchse ermöglicht mit dem zweiten Schuss die saubere Dublette oder verhindert die Nachsuche.
Die Kipplaufbüchse
Eine elegante Kipplaufbüchse ist vor allem bei Gebirgsjägern gefragt. Die Büchse lässt sich leicht zerlegen und passt in den Rucksack. Bei einem mehrstündigen Aufstieg zur Jagd ist dies sehr angenehm. Die Kipplaufbüchse im rasanten Kaliber mit langem Lauf ermöglicht dann den weiten Präzsisionsschuss. Der Nachteil bei der Kipplaufbüchse ist, dass Sie nur einen Schuss sofort ermöglicht und das Nachladen länger dauert als repetieren.
1 Kommentare
Zu diesem Thema habe ich eine Frage, spricht denn etwas dagegen eine Halbautomatikwaffe wie die HK-MR223 (5.65mmNATO) oder auch die HK-MR308 (7,8mmNATO) aus dem Militärbereich zu verwenden? Gerade die 308 ist ja das Äquivalent zum G28 Scharfschützengewehr und ist somit für weite Distanzen ideal.
MfG