Wärmebildtechnik für die Jagd: Tipps und Empfehlungen
Die Jagd hat sich im Laufe der Jahrhunderte stetig weiterentwickelt und dabei haben auch die Technologien, die Jäger verwenden, enorme Fortschritte gemacht. Eine dieser Technologien ist die Wärmebildtechnik, die heute eine wichtige Rolle bei vielen Aspekten der Jagd spielt. In diesem Blogbeitrag wollen wir die Wärmebildtechnik näher betrachten, verschiedene Arten von Wärmebildgeräten vorstellen und herausfinden, welches Gerät für die Jagd am besten geeignet ist. Ob Sie ein erfahrener Jäger, Jagdscheinanwärter oder Jagdhundeführer sind, in diesem Artikel werden Sie wertvolle Informationen und Tipps finden, um die optimale Wärmebildtechnik für Ihre Bedürfnisse zu finden.
Was ist Wärmebildtechnik?
Die Wärmebildtechnik basiert auf der optoelektronischen Erfassung von Temperaturunterschieden in der Umgebung. Dadurch werden kleine Temperaturunterschiede, wie sie etwa durch die Körperwärme von Wildtieren entstehen, in sichtbare Bilder umgewandelt. Im Unterschied zur Nachtsichttechnologie ist die Wärmebildtechnik nicht auf Restlicht angewiesen, sondern visualisiert für den Menschen unsichtbare Infrarotstrahlung. Wesentliches Bauelement in einem Wärmebildgerät ist der Detektor, der die Infrarotstrahlen erfasst und in elektrische Signale umwandelt, welche mittels Software als ein Wärmebild auf dem Display ausgegeben werden. Dies ermöglicht es Jägern, auch bei schlechten Sichtverhältnissen wie Nebel oder Dunkelheit, ihre Beute präzise zu erkennen und verantwortungsvoll zu jagen.
Welche Arten von Wärmebildgeräten gibt es?
Es gibt grundsätzlich drei Hauptarten von Wärmebildgeräten:
A. Dual-Use Wärmebildkameras
Dual-Use Wärmebildkameras können sowohl als Handgerät als auch als Vorsatzgerät für die Zieloptik auf der Waffe verwendet werden. Sie liefern ein detailliertes Wärmebild und ermöglichen es dem Jäger sowohl Wild zu finden und zu erkennen als auch einen sicheren Schuss anzutragen.
B. Wärmebildmonokulare
Wärmebildmonokulare sind handliche, portable Geräte, die dem Jäger die Möglichkeit geben, die Wärmebildtechnik flexibel und ortsunabhängig einzusetzen. Sie sind ideal für die Beobachtung von Wildtieren, das Auffinden von verwundetem Wild und die Rehkitzrettung.
C. Wärmebildzieloptiken
Wärmebildzieloptiken ersetzen herkömmliche Zieloptiken, da sie bereits mit einem Absehen ausgestattet sind. Diese Art ist für die Jagd nicht zulässig, ihr Besitz ist verboten und strafbar. Bitte beachten Sie die jeweils aktuell und regional geltende Rechtslage.
Welche technischen Faktoren sind bei Wärmebildgeräte besonders ausschlaggebend?
Es gibt einige Kriterien, anhand derer sich Wärmebildgeräte unterscheiden lassen. Dazu gehören unter anderem die Bildschirmqualität, Übertragungsmöglichkeiten, Garantien des Hersteller und natürlich der Preis. Die folgende Faktoren möchten wir detaillierter beschreiben:
Die Linse
Die Dimension der Linse hat maßgeblich Einfluss darauf, wie viel Infrarotstrahlung auf den Wärmesensor gelangt. Doch die Größe allein ist nicht entscheidend. Wenn eine Wärmebildoptik hauptsächlich für die Jagd im Wald benötigt wird, wo ein größeres Sichtfeld wichtiger ist, darf die Linse auch durchaus kleiner ausfallen. Letztendlich bestimmt die Linse die optische Vergrößerung, die Erfassungsreichweite und das Sehfeld.
Der Detektor
Für eine hervorragende Bildqualität spielen sowohl das Detektorträgermaterial als auch die Dimension und Anzahl der Detektorzellen eine bedeutende Rolle.
- Detektorenzellen (angegeben in Pixel): Die Auflösung des Detektors ist entscheidend für die Bildqualität. Je mehr Pixel, desto hoher die Auflösung. Je höher die gewünschte Beobachtungsdistanz ist, desto grösser muss die Auflösung sein.
- Detektorenzellengrösse – auch Pixel-Pitch (angegeben in µm): Der Pitch ist der Abstand zwischen den Zeilen und Spalten eines Sensors. Je geringer die Pitch-Zahl, desto schärfer und kontrastreicher erscheint das Bild. Die resultierende Bildschärfe beeinflusst wiederum die Zoom-Optionen. Je schärfer das Bild, desto grösser kann der Zoom-Faktor sein.
- Temperatursensibilität (angegeben in NETD): Der in mK ausgedrückte NETD-Wert (Noise Equivalent Temperature Difference) zeigt die geringstmögliche Temperaturdifferenz, welche von einer Wärmebildkamera abgebildet werden kann. Ein niedrigerer NETD-Wert führt zu einer feineren und klareren Darstellung des Wärmebildkamera-Bildes. Werte unter 40 mk können als Spitzenklasse eingeordnet werden, Werte über 80 mk sind hingegen eher als befriedigend einzustufen.
Das Sichtfeld
Die Größe des Sichtfelds einer Wärmebildkamera bestimmt den sichtbaren Winkel, wenn man durch das Gerät schaut. Ähnlich wie in der Fotografie ermöglicht ein größeres Sichtfeld ein umfangreicheres Bild, allerdings werden Details in kleinerer Größe abgebildet. Für Feldreviere sind Wärmebildkameras mit einem kleineren Sichtfeld geeignet, da der Jäger zwar einen geringeren Blickwinkel hat, jedoch eine stärkere Vergrößerung ermöglicht wird. Wird ein Waldgebiet bejagt, in dem man sowieso nur begrenzt weit sehen kann, ist ein größeres Sichtfeld sinnvoller. Ein größeres Sichtfeld kann auch auf 50 m Entfernung oder bei der Nachsuche von Vorteil sein, da die Umgebung schneller erfasst werden kann.
Wärmebildgeräte
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Welches Wärmebildgerät ist für die Jagd am besten geeignet?
Letztendlich ist ausschlaggebend, zu welchem Zweck das Wärmebildgerät eingesetzt werden oll. Wird es lediglich zu Wildbeobachtung benötigt oder soll es als Vorsatzgerät auf der Waffe montiert werden können? Auf welche Entfernung soll eine detaillierte Beobachtung möglich sein bzw. in welcher Umgebung (bspw. Feld oder Wald) wird gejagt. Welche Preisvorstellungen haben Sie und wo können ggf. Kompromisse gemacht werden (bspw. Betriebsdauer, Übertragungsmöglichkeiten, Gewicht)? Je genauer Sie Ihre eigenen Bedürfnisse formulieren können, desto besser können Sie anhand der technischen Leistungsmerkmale das optimale Wärmebildgerät auswählen. Sollten Sie Hilfe bei der Auswahl benötigen, können Sie unseren Online Optik-Berater nutzen oder uns unter info@jagd1.de kontaktieren. Wir beraten Sie gerne!
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WICHTIGER HINWEIS: Bestehende jagdrechtliche Verbote oder Beschränkungen der jeweiligen Bundesländer sind zu beachten.
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