Wildkamera richtig aufhängen – so geht’s

Wildkamera richtig aufhängen – so geht’s

Wildkameras haben mittlerweile in fast allen Revieren Einzug gehalten. Doch wo hänge ich am besten meine Kameras auf? Wo wäre der ideale Platz dafür? Ich möchte euch gerne ein paar Tipps mit auf dem Weg geben, sodass ihr für euch das optimale Ergebnis herausholen könnt.  

Zur besseren Übersicht und späterem Check im Revier, habe ich den Beitrag wie folgt gegliedert:  

  1. Standort der Kamera  
  2. Welche Wildarten kommen vor / Diebstahl  
  3. Ausrichtung der Kamera  
  4. Nachtaufnahmen / Störungen  

1. Standort der Kamera  

Zuerst muss ich wissen, was möchte ich? Wo möchte ich meine Kamera aufhängen? Hier unterscheiden wir hauptsächlich drei Kategorien. Eine Vermischung der Punkte A bis C kann natürlich zustande kommen.  

A. Kirrung, Salzlecke, Malbaum  

Bei dieser Kategorie ist die Örtlichkeit ja eigentlich schon vorgegeben. Hier werdet ihr mit Sicherheit viele interessante Bilder bekommen, da diese Plätze vom Wild immer wieder aufgesucht werden. Sei es für die Aufnahme des Kirrgutes, des Salzes oder um sich am Malbaum zu schubbern.  

Tipp: Um hier immer gute Bilder zu bekommen – und das auch bei gutem Licht – sollte es vermieden werden, hier zu jagen. Denn nur wenn sich das Wild sicher fühlt, wird es die Plätze immer wieder aufsuchen. Mit zunehmenden Vertrauen suchen sie die Plätze auch bei besserem  Licht auf.  

B. Suhle, Baue  

Bei dieser Kategorie sollte man, wenn vorhanden, immer eine natürliche Suhle aussuchen. Der Vorteil ist hier, dass sich das Wasser durch die besonderen Erdschichten (z.B. Lehm) meistens länger hält. Diese Plätze sind dem Wild auch bekannt und werden immer an die nächsten Generationen weitergegeben.  

Das Wild sucht diese Plätze sehr gerne auf, um sich abzukühlen, zu schöpfen, Körperpflege zu betreiben und sich eine vor den Insekten schützende Schlammschicht aufzutragen. Auch hier gilt: Möchte man gute Aufnahmen bekommen, sollte der Finger gerade bleiben.  

Tipp: Ist eine Suhle in der Nähe eines Weges vorhanden, sollte man diese wählen. So kann sie in trockenen Zeiten mit Wasser befüllt werden und wird ein absoluter Hotspot.  

C. Wechsel  

Für diese Kategorie sollte man sein Revier gut kennen. Wer die Hauptwechsel kennt, kann hier Aufnahmen von Wild entstehen lassen, die man sonst nicht zu Gesicht bekommt. Dies gilt gerade für sehr alte und vorsichtige Stücke, aber auch für nur durchwechselndes Wild.  

Tipp: Es bietet sich an, zwei Hauptwechsel zu wählen, die sich kreuzen. So hat man eine doppelte Chance gute Aufnahmen zu generieren. 

Wildkameras

Nicht nur bei Jägern werden Wild- und Wärmebildkameras immer beliebter. Einsetzbar im Revier und zur Sicherung des heimischen Grundstücks.

2. Welche Wildarten kommen vor / Diebstahl  

Warum fragen wir uns nun nach den Wildarten? Die Antwort liegt ganz nah. Habe ich nur Rehe im Revier, muss ich meine Kamera nicht unbedingt an einer Suhle aufhängen. Zudem muss bedacht werden, in welcher Höhe die Kamera angebracht wird. Habe ich Rotwild im Revier und hänge sie zu tief, habe ich eventuell nie gesamte Stück auf den Bildern.  

Ich hänge meine Kameras meistens in einer Höhe von 80 – 120 cm auf. Hier muss aber das Gelände mit bedacht werden. Fällt es stark ab, habe ich auch schon Kameras in einer Höhe von 30 – 40 cm aufgehängt. Genau anders herum ist es bei starkem Anstieg.  

Hängt die Kamera weiter weg von dem Punkt, von dem Aufnahmen generiert werden sollen, hat man ein größeres Blickfeld, weshalb die Kamera dann auch etwas tiefer hängen kann.  

Tipp: Bei Revieren, in denen immer wieder Kameras entwendet werden, ist es am besten sie sehr hoch anzubringen und/oder einen Diebstahlschutz in Form eines abschließbaren Gehäuses zu verwenden. Hier würde ich auch immer zu einer Kamera mit einem fest verbauten Solarpanel oder einem extra anschließbaren Solarpanel raten. So erspart man sich den lästigen Batteriewechsel in großer Höhe (Mitnahme von Leiter).  

3. Ausrichtung der Kamera  

Um die Kamera grob auszurichten, stelle ich mich (wenn möglich) immer hinter diese oder gucke seitlich an ihr vorbei, zu dem Platz, wo die Bilder entstehen sollen. Dann gehe ich zu dem Punkt, an dem die Aufnahmen hauptsächlich entstehen sollen und schaue in die Linse der Kamera. Mein Kopf sollte sich etwa auf Höhe des fotografierten Wildes befinden.  

Hat man eine Kamera mit Sendefunktion oder einen fest verbauten Bildschirm, kann der Platz so leichter ermittelt werden. Dennoch richte ich meistens alle Kameras erst einmal grob so aus.  

Wenn es die Örtlichkeit zulässt, sollte die Ausrichtung immer so stattfinden, dass eine direkte Sonneneinstrahlung in die Linse vermieden wird. Sonst kann es häufig passieren, dass die Bilder durch das einfallende Sonnenlicht unkenntlich sind.  

Ein Solarpanel sollte natürlich in Richtung Süden oder Südwest ausgerichtet werden, um das Optimum an Strom zu erzeugen. Mit einem separatem Solarpanel ist das kein Problem.  

Tipp: Ist das Solarpanel es fest verbaut, sollte die Kamera etwas höher gehängt werden und der Neigungswinkel  nach unten stärker sein. So umgeht man meistens, dass die Sonne blendet und hat dennoch eine optimale Ladeleistung des Akkus.  

4. Nachtaufnahmen / Störungen  

Zu beachten ist, dass keine Äste, Schilf oder andere Dinge in der Nähe stören. Unnötige Aufnahmen von im Wind bewegtem Schilf oder Ästen lassen sich so vermeiden. Gerade bei Nachtaufnahmen wird das Wild durch solche Störfaktoren im Hintergrund nicht genug beleuchtet, jedoch die im Vordergrund hängenden Äste extrem überbelichtet.  

Ich hoffe, ich konnte einige hilfreiche Tipps zur Platzwahl euer Wildkamera geben. Viele interessante Aufnahmen wünsche ich euch!  

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