Wissenswertes zur Fallenjagd
Für die Bejagung von Raubwild gibt es verschiedene Methoden. Raubwild wird zum einen während des klassischen Ansitzes erlegt oder durch die Fallenjagd. Invasive Tierarten wie Waschbär und Marderhund sind jedoch hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv. So ist der Anblick eher selten und die aktive Bejagung damit nur selten möglich. Auch anderes Raubwild lässt sich durch klassische Jagdformen nur schwer reduzieren. Um das Niederwild und die Bodenbrüter zu schützen, hat sich die Fallenjagd auf Raubwild als Alternative etabliert.
Lebendfallen & Totschlagfallen
Man unterscheidet grundsätzlich zwischen Lebend- und Totschlagfallen, wobei Zweiteres in Jägerkreisen oft kritisch diskutiert wird. In jedem Fall müssen die gesetzlichen Vorschriften je (Bundes-)Land berücksichtigt und ein fachgerechter Einsatz sichergestellt werden. Lebendfallen müssen so gebaut oder verblendet werden, dass das gefangene Wild im dunkeln sitzt und keine freie Sicht nach außen hat. Außerdem müssen sie ausreichend großen Freiraum bieten, und von innen darf keine Verletzungsgefahr für das Wild ausgehen. Totschlagfallen müssen so aufgestellt werden, dass dort nur das Raubwild gefangen wird, welches gefangen werden soll. Zudem müssen diese eine sofortige Tötung gewährleisten und dürfen kein anderes Wild, Haustiere oder Menschen gefährden. Dazu ist es wichtig die Fallen sicher einzubauen und gut zu verblenden. Totschlagfallen müssen jeweils einmal am Tag kontrolliert werden. Dabei ist darauf zu achten, dass dies morgens geschieht. Lebendfallen hingegen zweimal, morgens und abends.
Laut dem Deutschen Jagdverband (DJV) haben Jäger im Jagdjahr 2017/18 über 170.000 Individuen mit der Fallenjagd erbeutet – 28 mal mehr als 20 Jahre zuvor. Über ein Drittel davon wurden mit Lebendfallen gefangen.
Anzahl der Fallen
Bei einer Reviergröße von 100 Hektar sollten ein bis zwei Fallen für den Fuchsfang eingesetzt werden, zwei bis vier für den invasiven Waschbären und für die Marder vier bis sechs Fallen. Fuchsfallen sind auch für Waschbären und Marder geeignet. Waschbärfallen können wiederum auch für den Marderfang eingesetzt werden, sind aber nicht für die Bejagung von Füchsen geeignet. Wichtig ist also zu beachten, welches Raubwild bejagt werden soll, sodass man sich auf Art und Menge der Falle festlegen kann.
Geeignete Standorte
Die Beobachtung von Revier und Wild ist stets die Grundlage für eine effiziente Bejagung. Die Fallen sollten dementsprechend genau dort platziert werden, wo sich das Raubwild aufhält. Dies lässt sich mit Hilfe von Wildkameras oder dem Absuchen der Gegend von Spuren, Losung oder auch Rissen herausfinden. Raubwild bevorzugt unter anderem Hecken, Gräben, Kulturzäune oder auch Bestands- und Wegränder. Zusätzlich kann man Luderbrocken am geplanten Fangplatz verteilen und verstecken, um sicher zu gehen, dass sich das Raubwild an diesen Stellen blicken lässt.
Ausrichten der Falle
Die Falle sollte immer auf dem höchsten Punkt des ausgekundschafteten Gebiets platziert werden. An diesen Stellen ist der Boden meist trockener und laubfreier, sodass sich das Raubwild lautlos fortbewegen kann. Zudem bieten ihnen die höchsten Punkte einen guten Überblick. Beim Ausrichten und Kontrollieren ist es sinnvoll, Bekleidung aus dornen- und abriebfestem Material sowie festes Schuhwerk zu tragen und gegebenenfalls eine Taschen- oder Stirnlampe dabei zu haben. Die Falle sollte gut verblendet sein, hierzu eignen sich z.B. auch Tarnnetze.
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