Woher bekomme ich mein Brennholz?
Die Preise für Brennstoff steigen – so fragen sich immer mehr Menschen, ob das Sammeln von Brennholz im Wald eine Alternative zu teuren Heizkosten wäre. Doch ist das wirklich erlaubt und was gilt es dabei zu beachten? Alles Wichtige zum Thema stellen wir Ihnen nachfolgend genauer vor.
Kaminholz sammeln im Wald – geht das so einfach?
Der Kauf von Brennholz ist inzwischen längst nicht mehr so günstig wie noch vor einigen Jahren. Da liegt es natürlich nahe, sich darüber Gedanken zu machen, ob man sein Holz nicht einfach selbst im Wald sammeln könnte. Bei einem Waldspaziergang kann schnell bemerkt werden, dass eine Menge Holz nicht einmal mehr geschlagen werden muss, sondern einfach herumliegt. Doch darf man dies einfach mitnehmen, um auf diese Weise teure Heizkosten zu sparen?
Prinzipiell ist es erst einmal nicht erlaubt, nach Belieben im Wald Kaminholz zu sammeln, um damit sein Zuhause zu beheizen – zumindest nicht in größeren Mengen. Sicherlich spricht nichts dagegen, eine Handvoll Holzscheite mitzunehmen, also genau so viel, wie man unter den Arm geklemmt transportieren kann. Alles, was darüber hinaus geht, kann aus forstrechtlicher Sicht problematisch werden und sogar im schlimmsten Fall ein Bußgeld nach sich ziehen. Besser ist es also, sich im Vorfeld genau zu erkundigen, wo das Schlagen und Sammeln von Holz in der Region überhaupt möglich ist.
Auf Holz zum Heizen aus dem Wald muss nicht verzichtet werden – unter gewissen Voraussetzungen
Einfach drauflos zu sammeln ist keine Lösung – dennoch bedeutet das nicht, dass man vollkommen auf Holz zum Heizen aus dem Wald verzichten muss. Der leichteste Weg, um an Brennholz zu gelangen, führt über das örtliche Forstamt. Hier hilft man gerne weiter und erteilt Wissenswertes zum Thema Brennholz sammeln. Erkundigen Sie sich dort nach einem sogenannten Holz-Sammelschein. Dieser berechtigt Sie dazu, Holz einzusammeln, welches nach dem Einschlag übrig ist und nicht mehr benötigt wird. Das können zum Beispiel Holzstücke aus Baumkronen oder auch Reste aus kleineren Stämmen sein. Das Forstamt weist Ihnen daraufhin ein bestimmtes Revier zu, in dem das Sammeln von Holz innerhalb eines bestimmten Zeitraums erfolgen darf. Meist beträgt die Zeitspanne zwischen zwei und vier Wochen. Pro Raummeter Holz werden dafür in der Regel etwa 25 Euro verlangt – preiswerter geht es kaum. Bedenken Sie dabei allerdings, dass das Holz noch frisch ist und erst einmal gelagert werden muss, damit es ausreichend trocknen kann.
Besitzt man einen Motorsägenschein, der auch als Brennholzführerschein bezeichnet wird, ist es kein Problem, die Motorsäge mit in den Wald zu nehmen. Wer diesen nicht besitzt, kann dafür einen eintägigen Lehrgang beim örtlichen Forstamt absolvieren, um ihn zu erlangen. Die Kosten dafür betragen in den meisten Fällen zwischen 80 und 100 Euro. Eine entscheidende Voraussetzung für die Teilnahme an einem solchen Kurs ist eine vorhandene Motorsäge sowie die entsprechende Schutzkleidung, die getragen werden muss. Dazu zählen unter anderem eine Schnittschutzhose, spezielle Sicherheitsschuhe, Handschuhe sowie ein Helm mit Ohrenschutz. Dann kann es auch schon losgehen. Wichtig: Ohne die richtige Schutzausrüstung sollte aus Sicherheitsgründen kein Brennholz geschlagen oder zersägt werden.
Welches Holz ist das richtige?
Grundsätzlich kann ein Schwedenofen oder Kamin mit jeder Art von Holz befeuert werden. Dennoch macht die Wahl des passenden Brennholzes einen beachtlichen Unterschied. So muss zunächst geklärt werden, ob mit dem Ofen in den Wintermonaten das ganze Haus beheizt werden soll oder ob man sich lediglich eine gemütliche Atmosphäre vor dem Kamin wünscht.
Dabei gilt: Je höher der Brennwert einer Holzart ist, desto länger brennt der Holzscheit im Ofen – und desto länger dauert es, bis man wieder neuen Brennstoff nachlegen muss. Andererseits gibt es auch einige Holzsorten mit besonders schönen Flammen, die sogar bläulich schimmern können. Daher empfehlen wir, sich im Vorfeld etwas genauer mit den verschiedenen Holzarten und ihren individuellen Eigenschaften zu befassen.
Selbst Holz schlagen – so geht es richtig
Wenn man passendes Brennholz im Wald gefunden hat, geht es zunächst darum, bereits liegende Stämme mit der Motorsäge zu bearbeiten. Hierbei ist es wichtig, dass das Schwert so nahe wie möglich am Stamm geführt wird. Anschließend werden die Stämme in einzelne Meterstücke zerteilt und danach mit Keilen gespaltet. Hierfür können auch ein Spalthammer oder eine Spaltaxt zum Einsatz kommen. Am schnellsten geht es allerdings, wenn man einen hydraulischen Holzspalter für die Arbeit verwendet – das spart nicht zuletzt auch Körperkraft. Wichtig: Aufgearbeitetes Brennholz wird am besten direkt zur Lagerung nach Hause gebracht, damit es bis zum Einbruch des Winters ausreichend Zeit zum Trocknen hat.
Brennholz nach dem Schlagen richtig lagern
Die Trocknung von Brennholz ist keine Sache, die in wenigen Wochen oder Monaten erledigt ist. Nachdem gespaltenes Holz nach Hause transportiert und fertig aufgespaltet ist, muss es über einen langen Zeitraum lagern. Dies kann bis zu drei Jahre in Anspruch nehmen. Dann weist das Holz in der Regel nur noch eine geringe Restfeuchtigkeit im Inneren auf, die weniger als 20 Prozent beträgt. Dieser Wert ist ideal zum Verfeuern im Ofen oder Kamin geeignet. Allerdings hängt die Trocknungsdauer auch von der jeweiligen Holzart ab. Bei einigen Arten von Weichhölzern kann es auch schon nach einem Jahr so weit sein – allerdings weisen diese meist auch einen geringeren Brennwert auf.
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