Apportierhunde
Unter den Jagdhunderassen sind die Apportierhunde die Spezialisten des Verlorenbringens.
Im Gegensatz zu anderen Jagdhunderassen, die auch die erlegte Beute apportieren, sind die vom FCI (Fédération Cynologique Internationale – Weltorganisation der Kynologie) wie auch vom Jagdgebrauchshundeverband JGHV anerkannten Apportierhunde ausgesprochene Spezialisten. In ihrer englischen Heimat werden sie neben den Vorstehspezialisten (Pointer und Setter) zur Feldarbeit und Wasserarbeit nach dem Schuss geführt. Abweichend zur Entwicklung des Jagdhundewesens in Deutschland, die einen möglichst vielseitigen Jagdgebrauchshund zum Ziel hatte, der alle anfallenden Arbeiten in Feld, Wald und Wasser vor und nach dem Schuss zu leisten imstande sein sollte, hielten die Engländer weitgehend an für die einzelnen Arbeitsgebiete spezialisierten Rassen fest.
Ursprung der Rassen
Als Ahnherr aller Retriever (engl. apportieren, bergen, holen gehen) gilt der heute nicht mehr gezüchtete St.-John-Labrador aus Neufundland. Als Tiere dieser Rasse Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts nach England gebracht wurden, entstanden durch Einkreuzen verschiedener Rassen die unterschiedlichen Retrieverschläge.
Eigenschaften
Die 6 zum jagdlichen Gebrauch anerkannten Retrieverrassen zeichnen sich durch große Wasser- und Apportierfreude aus. Die Arbeit am und im Wasser ist derartig fest genetisch verankert, dass die Retriever wie auch der Neufundländer Schwimmhäute zwischen den Zehen haben. Sie verfügen über einen ausgeprägten Spieltrieb und großen Finderwillen. Dies macht sie für die Arbeit nach dem Schuss in Feld und Wasser zu ausgesprochenen Spezialisten.
Einsatz auf der Wundfährte
Bernd Krewer hat es in seinem Buch „Jagdhunde in Deutschland“ folgendermaßen formuliert: „Die Retriever apportieren alles, was sich nicht wehrt.“ Damit ist die entscheidende Grenze für den Retrievereinsatz bei der Jagd umschrieben. Die Retrieverrassen verfügen durchaus über eine gute Nase, was viele auch auf Verbandsschweißprüfungen unter Beweis stellen. Was ihnen absolut fehlt, sind jegliche Wildschärfe und Spurlaut. Damit sind sie im Bereich der Schweißarbeit ausschließlich auf definitiv sicheren Totsuchen einsetzbar. Die fehlende Schärfe und stumme Arbeitsweise machen die Retrieverrassen für eine Hetze am kranken Stück, das gestellt und niedergezogen werden muss, absolut ungeeignet. Aus diesem Grund ist die Verwendbarkeit im Revier stark eingeschränkt, was ihren hervorragenden Leistungen als Apporteure jedoch keinen Abbruch tut.
Retriever als Modeerscheinung
Da diese Hunderassen zuletzt verstärkt in Mode gekommen sind, sei jedem, der sich dank eines guten Niederwildreviers für die Anschaffung eines Retrievers entschieden hat, geraten, sich mit Hilfe des JGHV und der die Retrieverrassen betreuenden Vereine einen Hund aus einer guten jagdlichen Leistungszucht zu wählen.
Nachfolgende Rassen werden von Mitgliedsvereinen des JGHV für den jagdlichen Einsatz betreut:
Golden Retriever GRetr, Curly Coated Retriever, Flat-coated Retriever, Labrador Retriever LRetr, Cheasapeake Bay Retriever und Nova Scotia Duck Tolling Retriever
2 Kommentare
Blödsinn! Ein Retriever kann, wie jeder andere Jagdhund auch durch entsprechende Prägung an fast jede Jagdsituation herangeführt und später auch geführt werden.
Ich kann insbesondere für den Golden sprechen, hatte ich doch 15 Jahre lang eine ganz besondere Hündin, sie zog absolut sicher den Bock nieder, drückte Hirsche mit grollender Beharrlichkeit aus ihrem Einstandsdickicht und tat den noch lebenden Fuchs (wie auch manche Katze) sicher ab.
Außerdem habe ich über 50 erfolgreiche Nachsuchen allein auf Schwarzwild absolviert.
Dieses Pauschalisieren über eine Rasse geht mir bisweilen auf den Geist, kann ich doch ähnliche Erfahrungen von anderen Retrieverführern nur bestätigen, die Ihre Hunde vom Welpenalter an, in Hochwildrevieren führten.
Blödsinn! Ein Retriever kann, wie jeder andere Jagdhund auch durch entsprechende Prägung an fast jede Jagdsituation herangeführt und später auch geführt werden.
Ich kann insbesondere für den Golden sprechen, hatte ich doch 15 Jahre lang eine ganz besondere Hündin, sie zog absolut sicher den Bock nieder, drückte Hirsche mit grollender Beharrlichkeit aus ihrem Einstandsdickicht und tat den noch lebenden Fuchs (wie auch manche Katze) sicher ab.
Außerdem habe ich über 50 erfolgreiche Nachsuchen allein auf Schwarzwild absolviert.
Dieses Pauschalisieren über eine Rasse geht mir bisweilen auf den Geist, kann ich doch ähnliche Erfahrungen von anderen Retrieverführern nur bestätigen, die Ihre Hunde vom Welpenalter an, in Hochwildrevieren führten.