Das Jagdrevier im Juli – Der Wildackerlandwirt
Irgendwie empfinde ich den Juli immer als stark zweigeteilt: Anfang des Monats tut man sich mit dem Jagen schwer, da wenig Bewegung im Revier ist. Erst ab Mitte des Monats wird es besser! Die jagdliche „Sauregurken-Zeit“ endet mit dem Beginn der Blattzeit und die Vorfreude auf die Jagdzeit des Rotwildes und die Feisthirsche steigt.
Wenig Aktivität beim Wild – Warten auf die Blattzeit
Was also tun im zweigeteilten Juli? Zu Beginn des Monats behandeln wir diesen Sommermonat wie den April. Wir kümmern uns um unsere Pirschwege, reinigen Suhlen, ergänzen Salzlecksteine … Natürlich fährten wir vorsichtig nach den Feisthirschen und nehmen auch jede Plätzstelle unserer Böcke wahr.
Zur Jagd gehen wir aber nur sehr maßvoll, denn wir wollen weder die Böcke noch die Hirsche vergrämen. Zudem haben Rot- und Damtiere gesetzt – auch diese Kinderstuben brauchen Ruhe! Die Aktivitätskurve des Rehwildes ist immer noch unten und langwierige Ansitze sind uns zu mühsam. Da heißt es warten auf die Blattzeit.
Der Wildackerlandwirt
Statt die erste Monatshälfte zu vertrödeln, haben wir schon lange mit anderen Planungen begonnen, die jetzt umgesetzt werden, denn ein großes Thema im Juli sind bei uns die Wildäcker.In dieser Zeit treten stehen wir häufig in Kontakt mit unseren Landwirten. Jeder Revierinhaber ist dabei gut beraten, einen „Wildackerlandwirt“ auszuspähen, der sich alljährlich um die Anlage und Pflege unserer Flächen kümmert. Dieser Agronom kennt nicht nur die Gegebenheiten vor Ort, sondern auch die Wünsche des Jagdherrn. Viele Absprachen erübrigen sich, lästige (und immer neue) Preisverhandlungen ebenso.
In unserem Waldrevier kennt unser „Wildackerlandwirt“ jeden Streifen, den er einsäen soll. Im April beginnt er automatisch damit, Wildäcker, die erneut eingesät werden sollen, zu umbrechen. Pflanzenmischungen und Düngerprofil sind bekannt, der Zeitaufwand und die (Fahr-)Wege ebenfalls. Einfach ideal.
Foto: Gerhard Elsner
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