Das Jagdrevier im Mai – Böcke wiedererkennen Teil 2
Oft bildet man sich ein, den ein oder anderen Bock aus dem letzten Jahr wiederzuerkennen. Doch hat dieser Bock nicht eine spezielle Markierung, wie ein geschlitztes Ohr, eine besondere Deckenfarbe, oder Gehörnwuchs, ist es ziemlich schwer dies mit Sicherheit sagen zu können.
Fotos helfen einem enorm. Den in der Erinnerung ist es manchmal dann doch anders als auf dem Foto. Für mich ist der Standort der wichtigste Faktor, um sagen zu können, dass es der gleiche Bock ist. Denn selten unternehmen Böcke große Wanderungen aus ihrem ursprünglichen Revier hinaus. So bleibt das territoriale Rehwild also seinem Revier treu. Dort suche ich nach dem Bock aus dem letzten Jahr. An welche Ecke hat er sich noch mal immer aufgehalten? Auch da können Fotos helfen. Hierbei sind Veränderungen am Umfeld zu berücksichtigen. Wird auf einem Acker in dem einen Jahr Getreide angebaut und im nächsten Mais, kann dies zu einer Verlagerung des Standortes führen. Neben dem Standort müssen natürlich auch alle anderen Parameter passen.
Fotos der Rehböcke helfen beim Wiedererkennen
Bock muss sich, im Verhältnis zu dem im Vorjahr geschätztem Alter entwickelt haben. Ein Sechser, den ich vor zwei Jahren als reifen Bock angesprochen habe, kann jetzt schon zurückgesetzt haben und nur noch die dünnen langen Gabeln sind übergeblieben. Allerdings ist es auch möglich, dass keine Entwicklung stattgefunden hat. Dies ist meistens bei jungen und mittelalten Böcken der Fall die von den dominanten und älteren Böcken oft vertrieben werden und somit immer unter Druck stehen. Bei diesen Böcken ziehe ich das Verhalten hinzu. Oft suchen solche Böcke dann Anschluss bei Ricken und Schmalrehen. Sind die Prügelknaben der Revierböcke und so alleine unterwegs und ständig am Sichern. Bei „Grenzgängern“ ist es am schwierigsten. Man kann nämlich selten die Entnahme des Nachbarn in seine Kalkulation mit einbeziehen.
Besonderheiten erleichtern das erkennen
Am einfachsten hat man es, wenn der Bock eine Besonderheit besitzt. Optimal dafür ist das schwarze Rehwild. Bestätigt man schon das Bockkitz, kann man die Entwicklung eines Rehbockes über Jahre genau beobachten. Dies ist nicht nur interessant, sondern auch eine gute Möglichkeit um zu sehen, was aus einem Bock werden kann, wenn man ihn nur lässt.
Hier finden sie Teil 1 zum Wiedererkennen von Rehböcken.
Hinterlassen Sie einen Kommentar