Jagdrevier im März – Lebensraum und Deckung
Der März ist auch der Monat, in dem Bäume und Sträucher gepflanzt werden, wenn man zusätzliche Deckung und damit Lebensraum schaffen will. Über die Funktion von Hecken im Revier ist schon viel geschrieben worden. Unstrittig sind ihre Werte für alles Wild. Doch wer hat schon die Möglichkeit, jedes Jahr neue Hecken zu pflanzen? Der Boden ist eben nicht vermehrbar, die wirtschaftliche Lage der Landwirte schlecht – und so kaum ein Platz im Revier gegeben, der noch für eine Hecke übrig bliebe. Daher helfen wir uns in diesem Jahr damit, Pflanzlücken zu schließen und Solitärbäume ins Revier zu bringen.
Wem gilt es zu helfen? Dem kleinen Vogelvolk, unseren Hühnern, Hasen, Kaninchen und nach Möglichkeit dem Schalenwild. Daher sorgen wir für eine Mischung, die Wild- und Jägergeschmack gleichermaßen abdecken: Ideal sind verschiedene Kulturobstarten, deren Früchte von zahlreichen Wildtierarten gerne geäst werden. Aber auch die Früchte der Eiche, der Wall- und der Haselnuss erfreuen sich großer Beliebtheit. Wenn dann noch bei unserer Pflanzenauswahl die unterschiedlichen Äsungspräferenzen der Früchte beachtet werden, wird mit dem Setzen – insbesondere von fruchtabwerfenden Obstsolitären – ein erhebliche Verbesserung und Erweiterung der Wildernährung erreicht! Denn Obstbäu
me liefern das begehrte Prossholz in winterlichen Notzeiten und stellen seltenen Vögeln Baumhöhlen als Brutraum. Sie sind für viele Wildarten ein unverzichtbarer Nahrungslieferant.
Wer kann, legt gar eine Streuobstwiese an
Aus zahlreichen Töpfen werden diese Anpflanzungen gefördert – es lohnt sich, bei Behörden und Kommunen nachzufragen! Bei der Anlage von Streuobstbeständen werden zumeist nur solche gefördert, bei denen Hochstämme gepflanzt werden. Sie fruchten bereits nach wenigen Jahren. Gerade in Hochwildrevieren ist die Anpflanzung von Hochstämmen zu bevorzugen, da sie schnell aus dem Äser des Wildes wachsen und nicht solange geschützt werden müssen. Einzelstammweise werden sie zunächst mit einer Drahthose geschützt. Hochstämme hinter der Drahthose sind relativ sicher vor Triebverbiss, Schäl-, Fege- und Schlagschäden und vor dem Überreiten.
Jagdlich motivierte Obstbaumpflanzung dient mit ihrem Fallobst in erster Linie dem Schalenwild. Daher setzt man vorzugsweise auf das Pflanzen von Apfel-, Birn- und Pflaumenbäumen. Mischpflanzungen verschiedener Baumarten sind naturgemäß resistenter gegen Pilze und tierische Schädlinge als Monokulturen. Die Sorten sind so auszusuchen, dass die Reifezeiten vom Sommer bis zum Spätherbst reichen und somit dem Wild eine Nahrungsquelle über einige Monate bieten. Unsere Bäume beziehen wir aus Forstbaumschulen, die heimische Sorten vertreiben. In Absprache mit den Grundeigentümern, bringen wir dann unsere Bäume und Büsche ins Revier.
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