Die Bockjagd beginnt! – Morgenansitz am 1. Mai

Die Bockjagd beginnt! – Morgenansitz am 1. Mai

Fast drei Monate stand meine Waffe nun im Schrank, ohne dass ich sie auch nur einmal rausholte. Doch in einigen wenigen Tagen ist es so weit der 1. Mai. Ein Datum, welches auf meinem Jagdkalender in der Reihe der Feiertage als „Aufgang der Bockjagd“ steht.

Jetzt komme ich grade vom Schießstand die obligatorischen Kontrollschüsse machen. Da ich noch einige Packungen meiner alten Munition habe, musste ich nicht groß einschießen.

Das warten hat ein Ende

Rehbock im MaiDer Morgenansitz am 1. Mai ist für mich der wichtigste und meistens ist gutes Wetter. Mein Bruder hat sein erstes Jahr mit Jugendjagdschein rum und ist ebenfalls freudig erregt. Wir jagen in einer kleinen Ecke eines guten Rehwild-Revieres und haben schon unsere Plätze rausgesucht. Mein Bruder sitzt auf einem Weg, der die Verbindungslinie der Rehe zwischen Wald und Feld kreuzt. Ich sitze direkt an einer Wiesenkante, an der eine Kultur gepflanzt wurde. Wir sind kurz vor Sonnenaufgang in Revier.

Ich setze meinen Bruder ab und stelle das Auto gute 500m vor meinem Sitz ab und pirsche an der Waldkante entlang. Dabei sehe ich einen Waschbären vor mir im Wald verschwinden. Immerhin schon was gesehen sage ich mir.

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Ricke mit Schmalrehen zeigt sich

RehwildAuf meinem Sitz angekommen richte ich mich kurz ein und warte auf den Sonnenaufgang. Ich muss nicht lange warten, da treffen die ersten warmen Strahlen der Sonne auf die Wiese vor mir. Nach den recht frischen Temperaturen ist man darüber schon glücklich. Der Tau und der leichte Nebel machen das Bild perfekt. Doch im rechten Augenwinkel nehme ich eine kurze Bewegung wahr. Mit dem Doppelglas gucke ich die Waldkante ab. Am Rand der Kultur sieht man die Rückenlinie eines Rehs. Ich versuche ruhig zu bleiben und zwinge mich weiter durch das Glas zu gucken.

Erfolgreich am 1. Mai

Erfolgreicher AnsitzDann tritt die Ricke auf die Wiese. Mein gesamter Körper entspannt sich, aber nur kurz, als ich sehe, dass ihr die beiden „Kitze“, welche jetzt ja Schmalrehe sind, folgen. Eigentlich bin ich kein großer Fan der Schmalrehjagd im Mai, aber wenn man es so sicher ansprechen kann, denke ich mir „nimmste eins mit“. Langsam und bewusst ruhig gehe ich in den Anschlag. Nun stehen alle drei breit auf etwa 120m vor mir auf der Wiese. Ich suche mir das Schmalreh raus das am weitesten auf der Wiese steht aus ziele und lasse fliegen. Es sackt sofort zusammen. Durch den Knall sind Ricke und das zweite Schmalreh ein paar Schritte geflüchtet aber nicht geflüchtet. Nun bewegt sich das zweite Schmalreh auf das erlegte vorsichtig zu. Ich repetiere, ziele und lasse wieder fliegen. Deutlich zeichnend flüchtet es auf die Wiese rauf und verendet nach wenigen Metern. Die Ricke zögert ein paar Sekunden, bevor sie dann abspringt.

Erfolgreicher Ansitz auf den BockLangsam entspanne ich meine Waffe und merke erst jetzt meine Aufregung. Die ist wohl auch der Grund, weshalb ich beim Schuss meines Bruders zusammenzucke. Wir schreiben uns kurz und machen ab, dass wir uns in 20 Minuten treffen. Ich lade meine beiden Schmalrehe ein und fahre zu seinem Sitz. Er hat einen guten mittelalten Bock geschossen über den er sich sehr freut, was sein breites Grinsen verrät. Über unseren Doppelerfolg freue ich mich umso mehr und erst recht auf das nun folgende Frühstück. Waidmannsheil!

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3 Kommentare

I. B.
2. Mai 2013

Wer Aufregung beim Töten spürt, sollte keine Waffe tragen.

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Philipp
2. Mai 2013

Nein, wer keine Aufregung beim Töten spürt, sollte das Jagen sein lassen!

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Karin Sadhwani
25. Januar 2021

Hallo! Ich habe den Jagdschein gemacht, gehe aber nicht jagen. Allerdings habe ich überhaupt nichts gegen die Jagd einzuwenden, so ein Tier hatte zumindest ein artgerechtes Leben, war nie eingesperrt und musste auch nicht in Panik verfallen, weil es zum Schlachthof gebracht werden musste.
Allerdings beschäftigt mich eine Frage schon sehr lange:
wieso ist gerade und exakt genau für so viele der 1. Mai sooo wichtig? Ich denke, man kann auch am 2., 3. usw. Mai noch ein Tier erlegen, wenn es dem Jäger um das gute und wertvolle Fleisch geht. Ist hier wohl die hauptsächliche Motivation die Trophäe?
Das fände ich äußerst bedauerlich und auch schäbig!
Wenn Sie mir hierzu eine ehrliche Antwort geben können, würde mich das sehr freuen!
Auf jeden Fall wünsche ich Ihnen weiterhin ein schönes und erfolgreiches Jagderleben!!
Freundliche Grüße, Karin Sadhwani

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Jagd1 Redaktion
26. Januar 2021

Hallo Frau Sadhwani,
vielen Dank für Ihren Kommentar. Als selbst langjähriger Jäger kann ich Ihre Überlegungen nachvollziehen und es freut mich zu lesen, dass Sie der Jagd positiv gegenüber stehen und mitunter die wichtigsten Argumente für die Jagd genannt haben. Für das Datum 1. Mai gibt es aus meiner Sicht eigentlich nur einen plausiblen Grund. Wie Sie ja sicher von Ihrer Jagdausbildung wissen, endet in Deutschland die Jagdzeit auf Rehwild Mitte bzw. Ende Januar. Am 1. Mai beginnt in den meisten Bundesländern wieder die Jagd auf den Rehbock und das Schmalreh. Nach längerer Abstinenz freut sich der Jäger wieder raus zu gehen und wenn es passt den Ansitz oder Pirsch mit Beute abzuschließen. Bei Vielen spielt dann auch der gesellige Aspekt eine Rolle, dass man sich danach gemeinsam mit den Jagdkollegen trifft und die Erlebnisse austauscht. Ich denke aber nicht, dass dahinter die Motivation Trophäe steckt. Es ist einfach der Start in die neue Saison die mit Vorfreude erwartet wird. Und sie haben natürlich recht, dass die Fleischqualität am 2. oder 3. Mai genauso gut ist. Aber wenn es passt, spricht doch auch nichts gegen den 1. Mai, oder? Wir von Jagd1 freuen uns aber, wenn wir uns konstruktiv mit allen Facetten der Jagd, auch den kritischen auseinandersetzen dürfen.

Viele Grüße und gute Zeit
Andreas Schützeberg (Mitarbeiter Jagd1 - Team)

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Karin Sadhwani
26. Januar 2021

Hallo Herr Schützeberg,
ich danke Ihnen recht herzlich für die schnelle Antwort! Und ich hoffe sehr, dass es so ist, wie Sie beschreiben - und nicht darum, die "beste" Trophäe zu ergattern! ;-)

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