Egun, Gundoo und GoHunting – Die Internet-Jagdwaffenbörsen im Test

Egun, Gundoo und GoHunting – Die Internet-Jagdwaffenbörsen im Test

„So mein Sohn, jetzt gehen wir mal mit Deinem frischen Jagdschein los zum nächsten Büchsenmacher und fragen mal, ob er wohl ein passendes Jagdgewehr für Dich hat“. So oder ähnlich hat es sich wohl zugetragen, wenn jemand seine jagdliche Ausrüstung kaufen wollte. „Man musste schon das nehmen, was da war oder zumindest im Rahmen der Lieferbeziehungen zeitnah zu besorgen war“ erzählt mir ein betagter Mitjäger aus unserem Dorf. Diese Ära ist lange vorbei. Heute hat man eine große Auswahl. Der nächste, bestandsorientierte Jagdausrüster sollte in weniger als einer Stunde Autofahrt zu finden sein. Dort präsentiert sich ein mehr oder minder respektables Angebot. Das in anderen Handelssegmenten verbreitete „touch and try“ der Artikel ist im Jagdfachgeschäft meist nicht möglich. Vor dem Kunden abgeschirmte Ware, steht in individueller Sortierung hinter überfüllten Tresenkonstruktionen oder gar in Hinterzimmern.

jagdwaffeIndividuelle, den Ansprüchen angepasste Beratung, findet man leider selten. „Ein guter Handwerker ist nicht immer auch ein guter Kaufmann, beziehungsweise Verkäufer.“ Eine denkbare Erklärung könnte sein, dass nur wenige Branchen sich eine Struktur mehrheitlich unabhängiger Händler erhalten haben. Oft können diese „Einzelkämpfer“ bei Themen wie Einkaufsvorteile durch Volumen, Qualität des Services und Auswahl nicht mithalten.

Jagdwaffen aus dem Internet

Will man die volle Breite des jagdlichen Sortimentes als Entscheidungsgrundlage für einen Kauf haben, und transparente Preisgestaltung vorfinden, so geht man im Internet auf die Pirsch. Onlinemarktplätze ist das Stichwort.

Hier finden sich sehr viele Anbieter zusammen, von den „Großen“ am Markt- fast alle.

Vor ca. 15 Jahren entstanden die ersten Internetpräsenzen jagdlicher Anbieter. Meist einseitige, große Visitenkarten mit mehr oder weniger guten Photos oder Graphiken. Das reichte nach damaligen Maßstäben. Information und Auswahl quasi nicht vorhanden. Gerade mal die Anfahrt und die Ladenöffnungszeit wurden zum Besten gegeben.

Es begann im Jahr 2001, als Klon des Lieblings Ebay, begann das Auktionsportal Egun und sollte eine neue Ära des Onlinehandels, speziell mit Waffen, werden. Hintergrund war: Ebay verbietet grundsätzlich das Anbieten und Handeln mit Waffen und Munition und verhalf so dem damaligen Start-Up zum Erfolg.

Nach wie vor, ist der Jäger mit umfänglichem Beschaffungsdrang weder bei Ebay noch bei Amazon erfolgreich unterwegs. Es sind die gesetzlichen Auflagen, die den beiden das Geschäft schwer machen.

Jagdwaffenbörse Egon im Test

Wir haben uns für Sie im vermeintlichen Dschungel des Internets umgesehen und die jagdlich relevanten Portale aus der Sicht des Kunden kritisch beleuchtet:

Der größenmäßige Protagonist ist Egun.de. Das Design erinnert sofort an Ebay zur Millennium Epoche. Startseite überwunden. Los geht’s. Einen Moment dauert´s bis die notwendige Übersicht hergestellt ist. 22 Hauptkategorien warten darauf angeklickt zu werden. Zur besseren Vergleichbarkeit suchen wir einen jagdlichen Repetierer samt variabler Optik. Gerne im Allroundkaliber mit Nachttauglicher Objektivgrösse.

In der Unterkategorie finde ich ca. 1000! Angebote. Beeindruckend. Der erste Artikel ist ein Tarnnetz, dass sich kategorisch verirrt hat. Als Kaliber wähle ich .30-06. 89 Angebote bleiben dennoch übrig. Unser Fokus liegt auf Sofortkaufangeboten. Zwischen 1499,- und knapp 11500,- werden mehr oder minder häufig geführte Jagdgewehre angeboten. Hier hat man  definitiv die Qual der Wahl, wenn nicht schon ein Großteil der angebotenen Büchsen aufgrund von viel zu kleinen und somit nicht verwertbaren Fotos disqualifiziert werden würde. Dafür ist die Schriftgröße mancher Anbieter so gewählt, als müsse man den Text quer durchs ganze Haus lesen können.

Einen alten 98er, möglicherweise auch noch mit Zigarren-großer Optik schließen wir mal aus. Übrigens wer Sicherheit beim Kauf haben möchte, sucht sich einen gewerblichen Anbieter. Hier hat man beim Onlinekauf per Gesetz ein Widerrufsrecht und kann die erworbene Waffe ohne Angaben von Gründen wieder zurückgeben, bzw. bei nicht angegeben Mängeln eine einwandfreie Ware verlangen.

Beim Durchstöbern wird klar, dass ein möglicher, neuer Begleiter quasi unter 2000,-€ schwer zu finden ist, wenn man ein gesundes Qualitätsbewusstsein hat.

Wir setzen ein paar Angebote auf „Beobachten“ und wollen später noch einmal vergleichen.

Bei der Jagdwaffenbörse GoHunting – Gute Angebote, gute Fotos

Den nächsten Besuch am Bildschirm machen wir bei GoHunting.de. Wir betreten hier virtuell eine moderne und ansprechende Umgebung. Ein zentraler Teaser mit Informationen sowie ersten Angeboten lässt uns noch verweilen, bevor wir die Suche beginnen. Gut gemacht, sagt mein Kollege, der ein Informatikstudium hinter sich hat, und mir zufällig über die Schulter schaut.

JagdwaffenbörsenGleiche Suche gleiche Kriterien. Weniger Treffer, aber trotzdem sehr respektables Ergebnis. Preisspanne von 650,- bis 5000,- Euro. Außerhalb dieser Preisrange hätten wir eh nicht ernsthaft gesucht. Gute Angebote, gute aussagefähige Fotos. Überwiegend Anbieter, deren guter Ruf am Markt schon bekannt ist. Bereits in der Produktauflistung zeigt ein sog. Hover ein vergrößertes Foto und man kann die einzelnen Produkte „merken“ ohne den Artikel konkret aufzurufen. Praktisch! Besonders gut gefallen hat uns das Bieten mit „Sealed Bid“- das bedeutet, dass der Verkäufer eines Artikels Gebote, unterhalb eines Mindestpreises, innerhalb von 24 Stunden annehmen kann.

Beim Durchklicken treffen wir einige alte Bekannte wieder aber auch viele neue und interessante Angebote.
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2 Kommentare

Jagdmeister
22. November 2013

War der Tester auf einer falschen Seite? Das einzig Wahre ist egun. Da geht was. Das Portal gohunting hat nur Händlerangebote, die meist zu teuer sind und kaum Auktionen. Das Design spricht mich auch nicht an. Vergrößerte Fotos hat egun auch udn vor allem gute und viele Angebote. Gundoo kenne ich nicht, schaue ich mir aber mal an.

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Wildmeister
11. Dezember 2013

Egun-Design aus dem letzten Jahrtausend und Sicherheit, bei der man Passwörter und Kontodaten gleich veröffentlichen kann, können doch nicht die Zukunft sein. Egun ist ein Auslaufmodell...

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