Erlebnisbericht zu den Jagdpraktischen Tagen 2020

Erlebnisbericht zu den Jagdpraktischen Tagen 2020

Vom 23.09. bis 25.09. fanden im Lehrrevier von Jagd1 und der Jagdschule Schützeberg die jagdpraktischen Tage statt. Im folgenden wollen wir die Teilnehmer zu Wort kommen lassen, um Ihnen die Eindrücke dieser Veranstaltung zu präsentieren. Vielen Dank an Anja und Valentin für euren Bericht.

Zurück von drei jagdpraktischen Tagen brummt der Schädel, wegen der vielen Infos die wir als Teilnehmer von Andi Schützeberg bekommen haben. Trotzdem überwiegt die gewonnene Sicherheit nun besser vorbereitet zu sein, wenn der „Ernstfall“ eintritt. 

Wie weit ist das wohl?

Am Mittwoch haben wir nach einer kurzen Begrüßung gleich mit der ersten Praxiseinheit angefangen. Es hieß, Entfernungen richtig abzuschätzen, um später die Anschussstelle leichter wieder zu finden. Dafür waren Pflöcke in unterschiedlicher Entfernung in der Wiese eingeschlagen, auf die dann jeweils eine rehgroße Holzplatte geschraubt wurde.

Unterschiedliche Entfernungen wurden simuliert

Nacheinander wurden wir auf den Hochsitz geholt um erst ohne Hilfsmittel zu schätzen und dann mit dem Zielfernrohr zu kontrollieren. Schnell stellten wir fest, dass das Bild am Boden nur bedingt vergleichbar mit dem Bild vom Hochsitz aus ist. Andis Genauigkeit hat dazu motiviert, auch ohne Glas möglichst exakt die Distanzen zu bestimmen. 

Entfernungsschätzen über das Zielfernrohr ist ein wichtiger Bestandteil um Anschüsse zu finden

Richtig Kirren will gelernt sein…

Anschließend ging es um das Thema Kirrungen. Im Revier liefen wir verschiedene Plätze ab und diskutierten Pros und Contras der jeweiligen Lage und welches Kirrmaterial geeignet ist. Immer unter Berücksichtigung des Bewuchses, der Windrichtung und der Entfernung. Tricks wie man das Reh dazu bekommt, sich an der Kirrung breit zu stellen wurden uns von dem Praktiker Andi erläutert.

Kirrungen und Salzlecken – Was gibt es alles zu beachten?

Nach dem Schuß und nun?

Als es dämmrig wurde, war unsere Aufgabe, nacheinander und relativ zügig einen Holzaufsteller (Reh oder Sau) zu beschießen, im Anschluss mussten wir einen Fragebogen beantworten.

Die Scheiben, welche in der Dämmerung besschossen wurden

Bei den Fragen ging es darum, fest zu stellen wie gut man beobachtet hatte und wieder die Entfernung richtig einzuschätzen. Als die Aufsteller weg waren, durften wir mit der Taschenlampe das Gebiet nach unseren Anschüssen, die mit Schweiß und etwas Schnitthaar präpariert waren, absuchen. Keiner von uns war erfolgreich, was nochmal verdeutlichte wie gut man sich die Position des Stückes beim Schuss merken sollte. 

Gemeinsam führte uns Andi dann zu den Anschüssen und erklärte uns die Besonderheiten. Am nächsten Tag schauten wir uns das Ganze nochmal bei Tageslicht an und konnten erleben wie sich der Eindruck zwischen Tag und Nacht verändert. Ganz nebenbei gab es Tipps zum Kauf von Taschenlampen und der Einsatz einer Wärmebildkamera wurde praktisch vorgeführt.

Übung macht den Meister…

Am Donnerstag Vormittag fuhren wir zum Tontauben schießen um für die Krähenjagd zu üben. Die ersten Durchgänge zeigten, dass das auch bitter nötig ist.

Aber zum Ende hin hatten wir doch recht gute Trefferquoten und so ging es gut gelaunt zurück ins Revier. Am Nachmittag beobachtete Andi jeden einzelnen von uns, wie wir zu einem Hochsitz gingen und protokollierte unsere Fehler. Anschließend erklärte Andi uns anhand seiner Checkliste die Dinge, die beim Angehen des Hochsitzes zu beachten sind.

Auf dem Weg zum Hochsitz sollte Vieles beachtet werden

Krähenjagd für Einsteiger

Trotz schlechter Wettervorhersage für Freitag Früh besprachen wir anschließend was man bei der Krähenjagd und insbesondere beim Aufbau eines Lockbildes berücksichtigen muss. Wieder bekamen wir sehr spannende Infos zu dieser herausfordernden Jagdart.

Flugwildjagd

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Ruhige Minuten beim Sammelansitz

Gegen Abend machten wir uns auf zum Sammelansitz. Es war super, die Tipps gleich in die Tat umsetzen zu können. Leider hatte keiner von uns Waidmannsheil.

Ruhe beim Sammelansitz

Als Alternative zur Krähenjagd noch ein Sammelansitz

Freitag Früh regnete es teilweise sehr stark. Wir entschieden gemeinschaftlich wieder einen Sammelansitz zu machen und auf die Krähenjagd zu verzichten. Für Anja war das als vierter Ansitz überhaupt trotzdem spannend, auch wenn sie ausser einem Hasen wieder keinen Anblick hatte. Aber in der Ferne hörte Sie zwei Schüsse. Doch lassen wir Valentin berichten was er erleben durfte:

In einer Regenpause, traten eine Ricke mit Kitz aus dem Bestand auf die Wiese und ich konnte die Doublette erlegen.
Alle Seminarteilnehmer trafen sich bei meinem Sitz und gemeinsam wurde der Anschuss untersucht und die kurze Totsuche, die Andi mit seinem Hund Bautz machte, genau beobachtet.

Dann war der Hund von Anja dran, der auch die Ricke fand. Für Frauchen und Hund eine tolle Erfahrung.

Anja und Leo am Anschuss

Zurück an der Jagdhütte wurde uns das fachgerechte Aufbrechen im Hängen und der eine oder andere Trick gezeigt.

Sauberes Aufbrechen ist der Grundstein für ein hochwertiges Lebensmittel

Anschuss! – Aber was wurde getroffen?

Nach einem gemütlichen Weißwurst-Frühstück ging es dann nochmal darum Anschussspuren zu finden. Die Bedingungen waren durch den Regen erschwert, aber durchaus realistisch. Es war nicht leicht in der Vegetation die 4 vorbereiteten Anschüsse zu finden.

Wir lernten, dass Panseninhalt auf grünen Blättern oder Leberschweiß auf Brombeerblättern mit roten Flecken nicht so leicht zu entdecken sind. Auch die kleinen Röhrenknockensplitter des Laufschusses können leicht übersehen werden. Gemeinsam begutachteten wir jeden Anschuß und Andi erklärte uns die Besonderheiten und welche Konsequenzen sich für die folgende Nachsuche ergeben.

Besprechen der unterschiedlichen Anschüsse

Der Jagdrucksack…

Beim letzten Punkt „was gehört in den Jagdrucksack„, wurde uns klar, dass weniger mehr ist und wir waren sehr froh darum wieder alle Fragen stellen zu können, die uns auf dem Herzen lagen. 

Auch die Verpflegung kam nicht zu kurz

Zwischen den einzelnen Teilen, gab es in den Pausen immer wieder die Gelegenheit, zu verschiedensten Themen zu diskutieren.

In den Pausen wurde viel diskutiert und Fragen beantwortet

Dabei wurden wir wunderbar verköstigt. Ob Kaffee und Kuchen, selbstgemachte Wildschweinbratwürste oder Wurstsalat mit Wildschweinlyoner, das Kulinarische kam auf jedenfall nicht zu kurz.

Fazit von Anja

„Für mich waren diese drei Tage wirklich eine unglaublich wertvolle Erfahrung. Wenn man zur Jagd außer im Jagdkurs nicht viel Bezug hatte, sind manche Dinge totales Neuland. Ich freue mich sehr, die gewonnenen Erkenntnisse in der Praxis umzusetzen und meinen Blick weiter zu schulen. Auch bin ich sehr dankbar dafür, dass ich meinen eigenen Hund teilweise in die Aufgaben integrieren durfte und auch zum Thema Jagd mit Hund gute Tipps bekam. Andi hat uns sehr kompetent angeleitet und die Übungen durchdacht, so dass wir uns nachhaltig an die Tipps und Hilfestellungen erinnern werden. Wirklich sehr empfehlenswert für jeden Jungjäger! Danke und bis zum nächsten Seminar!“ 

Anja mit ihrem Hund Leo

Und was meint Valentin?

„Das Seminar war super lehrreich und spannend. Ich kann es jedem Jungjäger nur wärmstens empfehlen, um sich in der jagdlichen Praxis leichter zu tun. Man lernt viel Nützliches, hat auf jeden Fall dabei noch eine Menge Spaß und Andi hat sehr viel Wissen und Erfahrung,  die er gerne und spannend vermittelt.“

Nochmal Waidmannsheil an den Jungjäger Valentin für seine erste Rehdoublette

Für die Zukunft

Für uns als Jagd1 Team ist diese positive Rückmeldung Bestätigung und Ansporn zugleich auch im kommenden Jahr wieder Jungjägern die Möglichkeit zu geben, unter Anleitung in die Praxis einzutauchen.

1 Kommentare

Valentin Geiger
29. September 2020

Ich möchte mich noch einmal herzlich bedanken!
Die Tage waren super spannend und lehrreich und ich freue mich schon auf weitere Seminare mit Andreas!

Antworten
Jagd1 Redaktion
29. September 2020

Servus Valentin,
wir haben für nächstes Jahr schon ein paar tolle Seminare geplant. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen.

Viele Grüße und Waidmannsheil
Das Jagd1-Team

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