Kirrung anlegen

Kirrung anlegen

Eine Kirrung kann für die Jagd eine große Hilfe sein – besonders bei der Jagd von Schwarzwild lohnt es sich, eine Kirrung anzulegen. Doch ehe man damit beginnt, ist es notwendig, den passenden Revierplatz zu finden. Hierbei kommt es selbstverständlich auch auf die jeweiligen Landesgesetze an, die beachtet werden müssen. Grundsätzlich gilt, dass Kirrungen für Schwarzwild ideale Jagdvoraussetzungen für Schnee oder Vollmond bieten.

Kirrung anlegen – Tipps zum richtigen Standort und Zeitpunkt

Es ist zu empfehlen, bei einem nächtlichen Besuch im Revier nach passenden Orten zu suchen, an denen man auch an bewölkten Tagen ausreichend Büchsenlicht hat. Ideal geeignet sind hierfür Altgrasflächen oder auch ältere, in letzter Zeit wenig begangene Forstwege mit hellem Boden sowie Felder, die bereits abgeerntet, aber noch nicht gepflügt sind. In Gebieten mit dichter Besiedlung reicht oft schon weiter entferntes Straßenlaternenlicht aus. Wenn dies für das eigene Revier nicht gilt, hat man auch die Option, das Sternenlicht bei klarem Nachthimmel durch künstliche Hintergründe zu verstärkten – wie zum Beispiel durch ausgelegtes Stroh.

Kennt man die Stellen, wo sich die Sauen tagsüber aufhalten, so ist es zu empfehlen, die Kirrungen in der direkten Umgebung anzulegen. Das erhöht die Chance, dass die Kirrungen bereits bei der Abenddämmerung angenommen werden. Sobald die Sauen aus größerer Entfernung anwechseln, kann es etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen, bis sie die Kirrstelle erreichen. Orientieren können sich Jäger am Zeitpunkt, an dem die Sauen üblicherweise erlegt werden. Ist dies nach Mitternacht, sollte überlegt werden, ob die Kirrung mehr in Richtung Tageseinstand verschoben werden sollte.

Das richtige Futter für die Kirrung

Beim Anlegen von Kirrung empfiehlt sich als Basis Körnermais. Hier sollte jedoch darauf geachtet werden, nicht allzu viel davon zu verwenden, da zu viel Mais zum Rauschigwerden des Wilds führen kann. Alternativ kann auch Erbsen, Fallobst, Eicheln oder Futtergetreide zum Einsatz kommen. Kirrmaterial, welches mit zusätzlichen Lockstoffen vermischt wird, lässt sich ebenfalls sehr gut nutzen und kann die notwendigen Abwechslung bieten. Weiterhin hängt die Futterzugabe davon ab, welche Vorräte man selbst während der Ernte anlegen konnte oder was auf Bauernhöfen in der Umgebung erhältlich ist. 

Worauf es bei der Futterausbringung zu achten gilt

Prinzipiell gilt: Bei einer neu angelegten Kirrung sollte mit geringen Mengen der Futterausgabe begonnen werden. Sobald die Kirrung dann angenommen worden ist, lässt sich die Menge erhöhen. Auch hier muss das entsprechendes Landesjagdgesetz berücksichtigt werden. So darf man in Bayern beispielsweise auf einer Fläche von 100 ha nur maximal ein Kilo Mais kirren.

Tipp: Beachten Sie bei der Futterausbringung, dass möglichst täglich frisches Kirrmaterial ausgelegt wird. Verschimmeltes oder verdorbenes Futter nimmt das Wild nicht an. Bei der Ausbringung sollten Futterplätze auf der ganzen Kirrung angelegt werden. Auf diese Weise kann sich die Rotte über eine größere Fläche verteilen. Wird das Futter in einen Stroh- oder Heuhaufen eingebracht oder auch etwas in den Boden eingearbeitet, ist die Haltbarkeit etwas länger. Ist die Kirrung angenommen worden, sollte am nachfolgenden Tag bei der Beschickung nichts verändert werden. Hier werden die angenommenen Stellen noch einmal mit dem identischen Futter bestückt. Dies sollte allerdings zeitig vor dem Abendansitz geschehen, da insbesondere erfahrene Sauen die Geräusche und Witterung von Menschen und Hunden aufspüren – das schreckt sie von der Kirrung ab. Hier können auch bewärhrte Mittel zur Verwitterung hilfreich sein.

Wenn die Schwarzkittel anders als erwartet früher als man selbst an der Kirrung sind oder gibt es dort keinen Hochstand, sollte beim Anpirschen unbedingt darauf geachtet werden, sich nicht in den Wind zu bewegen. Für einen präzisen Abschuss ist eine passende Schießunterlage oder ein Zielstock ein wichtiger Bestandteil der Ausrüstung.

Beim Anpirschen und dem Ansitz auf der Kanzel gilt es, möglichst alle Geräusche zu unterbinden – das gilt auch für Räuspern oder Husten. Auch die Jagdbekleidung sollte möglichst geräuscharm sein. Mobiltelefone müssen stumm geschaltet werden (auch kein Vibrieren). Bereits bei der Einrichtung und bei der Pflege des Reviers werden Sträucher und Bäume am besten so zurückgeschnitten, damit keine Geräusche beim Anpirschen verursacht werden.

Wichtigste Regel der Kirrjagd ist, mit Ruhe an die Jagd zu gehen. Für das Anlegen einer Kirrung sollte man sich genügend Zeit nehmen, seinen Ansitz in Ruhe planen und nichts überstürzen. Dann wird man auch ganz sicher mit einem guten Ergebnis belohnt.

An der Kirrung jagen

Ist der Ansitz bei der Jagd nicht richtig ausgerichtet oder stimmt die Windrichtung häufiger nicht, kann es schnell passieren, dass Schwarzkittel die Stelle umgehen. Hier empfiehlt sich die Nutzung einer Wild-Funkkamera. Sobald das Wild erstmals erscheint, sollte dies regelmäßig geschehen. Erst dann wird mit dem Ansitzen begonnen. Der Zeitpunkt des Schusses spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: Wenn die Sauen schon während des Ansitzes aufgeschreckt werden, verbinden sie dies auch mit der Futterquelle. Auch hier gilt also unbedingt, sich möglichst ruhig zu verhalten. Grundsätzlich sollte gut bedacht werden, ob die Jagd an der Kirrung notwendig ist.

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