Tipps für eine erfolgreiche Bockjagd
In Kürze beginnt die Bockjagd. Doch um diese erfolgreich zu gestalten muss man einiges beachten. Besonders das richtige Ansprechen von Rehwild kann kompliziert sein und auch darüber hinaus, sollte man sich gut auf die Bockjagd vorbereiten.
So sprechen sie bei der Bockjagd richtig an
Das Ansprechen des Bockes bei der Bockjagd geschieht nach Körperbau, Zeitpunkt des Verfärbens und Fegens und nach dem Verhalten, die Trophäe kann nur bedingt für die Altersbestimmung genutzt werden.
Einjähriger Bock:
Verfärben: verfärbt im Frühjahr als erster, ist als erster rotbraun. Körperbau: Träger dünn und lang, wird hoch getragen, Haupt schmal, Gesicht schlicht braun, der Bock wirkt hochläufig. Hauptschmuck: das Geweih wird sehr spät geschoben und meist erst im Juni gefegt. Verhalten: unvorsichtig, unruhig und verspielt, steht noch bei der Geiß (Mutter) und bei den Geschwistern.
Zwei- bis dreijähriger Bock:
Verfärben: verfärbt im Vergleich zum Jährlings-Bock später. Körperbau: Träger bereits stärker, wird nicht mehr so hoch getragen, Vorderläufe stehen noch eng, Gesicht auffallend bunt (weißer Muffelfleck meist zweijährig, sich auflösend meist dreijährig). Hauptschmuck: das früh geschobene Geweih ist im April/Mai blank. Verhalten: steht bereits allein, ist jedoch noch relativ unvorsichtig.
Vier- und fünfjähriger Bock:
Verfärben: verfärbt spät und ist Anfang Juni noch grau. Körperbau: Träger stark und wird fast waagrecht getragen, Körper wirkt gedrungen, die Vorderläufe stehen breit; er hat einen Vorschlag. Hauptschmuck: Geweih bereits Ende Oktober abgeworfen, schiebt daher früh und ist Anfang April bereits blank. Verhalten: misstrauisch und vorsichtig, duldet keine jüngeren Böcke neben sich und vertreibt sie. Er tritt erst spät aus seinem Tageseinstand aus.
Das Ansprechen des weiblichen Rehwilds
Das Alter kann bei der Geiß nur nach der Stärke und der Figur annähernd geschätzt werden. Während das Schmalreh noch die jugendliche Körperform, den dünnen steilgetragenen Träger und einen kindlichen Gesichtsausdruck hat, erkennt man sehr alte Stücke an der eckigen Figur mit den eingefallenen Flanken (Nierenstich).
Die Lauscher wirken bei alten Stücken überlang, die Bauchlinie ist durchgebogen. Zum Winterhaar wechseln sie später als junge und mittelalte Stücke und sind im Oktober oft noch rot. Auch sichern sie vor dem Äsen sehr lange. Die Kitze beiderlei Geschlechts unterscheiden sich erst im Winterhaar durch die erkennbare Schürze des weiblichen Stückes. Von Schmalreh oder Geiß können sie auf Grund der geringen Körpergröße und des vertrauten Verhaltens gut unterschieden werden.
Das optimale Jagd-Wetter für die Bockjagd
Jägerlatein und Jagd-Weisheiten wie zum Beispiel: “Es gibt nur schlechte Kleidung kein schlechtes Wetter” oder “wenn der Wind jagd, muss kein Jäger jagen” haben wir alle schon gehört, aber was ist wirklich dran am Wetter.
Sonne und Licht fördert die Aktivität des Rehwilds. Es ist zu beobachten, dass gerade in der Dämmerung und fast schon Einsetzen der Dunkelheit das Rehwild aktiv wird. Die Aktiv Phase von Rehwild nimmt zu bei Frost, Schnee, Windstille oder kurz nach einem Regenschauer.
Intervalljagd steigert den Jagderfolg bei der Bockjagd
Wenn es im Mai nicht klappt, dann machen Sie mal Pause! Intervalljagd steigert den Jagderfolg bei der Bockjagd. Die Zahl der Ansitze nimmt zu und die Jagd auf Rehwild und die Bockjagd wird zum Frusterlebnis. Gibt es keine Rehe mehr? Die Rehwildpopulation bleibt in den meisten Revieren konstant, die Pirschzeichen bestätigen dies, aber die Rehe sind „unsichtbar“. Die Durchforstungstätigkeit und die naturnahe Forstbewirtschaftung hat die Qualität des Rehwild-Biotops verbessert. Naturverjüngungen sind der optimale Einstand, aber auch das optimale Versteck für die Rehe. Zahlreiche Ansitze, aber kein rotes Haar zu sehen…
Jogger, Reiter, Spaziergänger und Mountainbiker, die manchmal nicht auf Ihren Wegen bleiben, sind die Unruhefaktoren für unser Wild. Das Wild zieht sich zurück und durch manche Jäger wird dies durch eine gesteigerte Jagdaktivität noch verstärkt.
Intervalljagd ist eine Lösung und es wird Ihnen gelingen mit der Hälfte der Ansitze zum Ziel zu kommen. Jagdruhezeiten von 6-8 Wochen lassen das Wild wieder Ruhe und Vertrauen zum Revier finden. konzentrieren Sie sich auf die Aktiv-Phasen des Rehwilds, d.h. auf die Zeiträume der Einstandskämpfe, Revierabgrenzung und Brunft.
Weitere Informationen zu guten Jagdzeiten auf das Rehwild, finden Sie in unserem Rehjagdkalender.
Wir wünschen Ihnen Waidmannsheil und eine erfolgreiche Bockjagd!
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