Die Bockjagd im Mai – Tipps für die Jagd auf Rehwild
Jedes Jahr ist es das Gleiche. Eine Woche vor dem 1. Mai häufen sich die Revierfahrten. Ist es dann soweit, sollte im Revier alles auf Vordermann gebracht worden sein. Nun kann der Tag der Arbeit kommen. Um erfolgreich zu jagen, sollte man die Einstände kennen.
Meistens hat man schon eine Ecke im Kopf, auf die man sich dann konzentrieren will. Im Mai haben die mehrjährigen Böcke schon verfegt und legen die Grenzen ihres Reviers fest. Es macht also Sinn an diesen Grenzen zu jagen. Je nachdem auf welchen Bock man aus ist, wählt man seinen Sitz. Für mich ist die Lebensweise des Rehwildes dabei ganz entscheidend für die Platzwahl.
Bockjagd im Wald
Der Schlüpfertyp findet sich im Wald meist dort, wo es dicht ist und er energiereiche Nahrung wie z.B. Brombeeren findet. Ein Ansitz im Buchen-Hallenwald lohnt sich also weniger. Die Randstrukturen und Kanten an denen sich das frische Grün, durch den verbesserten Lichteinfall, eher finden lässt als mitten im Bestand sind die richtigen Stellen. Ein kleiner Windwurf oder ein älteres Käfernest, aus dem jetzt die Eberesche und der Faulbaum sprießt sind die Richtigen Rehwildecken. Dann bietet es sich an die Rehböcke auf dem Verbindungswegen abzupassen. Oft ziehen sie morgens von den lichteren Bereichen mit besserer Äsung rein in ihre Einstände und lassen sich dabei abpassen.
Bockjagd im Feld
Auch im Feld finden die Randstrukturen eine wichtige Bedeutung beim Rehwild. Hier spielt die Äsung eine untergeordnete Rolle, da sie fast flächendeckend vorhanden ist. Dafür sind die Ränder von Feldgehölzen und Hecken umso wichtiger. Denn an den Rändern finden die Rehböcke die ersehnten Möglichkeiten zum Fegen. Selbst, wenn es keine Hecken oder Büsche gibt, findet man das Rehwild häufig an den Kanten von Gräben oder von Raps zu Getreide oder Mais.
Jagdarten bei der Bockjagd
Im Wald bin ich ein klarer Verfechter von Gruppenansitzen. Grade weil das Rehwild sich oft im dichten Bewuchs aufhält und man an manchen Stellen keine 100m gucken kann, ist der Einsatz von mehreren Schützen sinnvoll. Meistens ist auch die Freigabe im Wald locker, was die Beteiligung von Jungjägern einfacher macht. Im Feld dagegen bin ich für die selektive Einzeljagd. Ich kenne „meine“ Böcke meistens besser und kann so gezielter entnehmen. Jungjägern würde ich hier am Anfang einen erfahrenen Jäger mit zur Seite stellen. Nicht unbedingt nur um einen „Fehlabschuss“ vorzubeugen, sondern auch um die Sicherheit beim Ansprechen des Jungschützen zu fördern.
Mein letzter Tipp wäre: „Denke wie ein Reh“ 🙂
Hier bekommen sie Tipps zum Anprechen von Rehwild
Hinterlassen Sie einen Kommentar